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Und über sich verzagt,Und nirgend Ausgang findet;
Des Himmels Tochter, süße Zauberinn,
Nicht mit Syrenen- nicht mit Feenklang
Erscheine mir; ein Lied der Andacht flöße
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Mir Ruh ins Herz. Wie wird mir? Hör’ ich nicht
Ihr Kommen? Fühl’ ich nicht
Ihr sanftes Schweben wie im Mondesstral?
Sie spricht mir zu; ein Engel spricht zu mir,
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Ein Himmelswesen, das unmittelbarMein Herz berührt, die weinende
Gerührte Laute! und den Klageton
Schnell in Triumph verwandelt.
„Verlassener, was zagest du
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In trüber Einsamkeit? Gott, der den Gang der Sterne kennt,
Kennt auch der Menschen Herz.
Er giebt dem Schiffe seinen Weg,
Den Winden ihre Bahn;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/340&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/340&oldid=- (Version vom 1.8.2018)