Seite:Zur Berichtigung einer Stelle aus den Nachrichten von dem Herzogl. Sächs. Klosteramt Sonnenfeld, von J. C. G. Faber.pdf/4

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

selbst anstimmet und mit der Orgel begleitet. Und dieses verdient mit Recht Teutsche Freyheit genennet zu werden.

 Es bleibt inzwischen den protestantischen Einwohnern dieses Ortes unverwehrt, ihren Gottesdienst in benachbarten Kirchen ihrer Confession abzuwarten, wozu sie ehehin die zu Schney als die näheste allgemein erwählten. So ist es auch einem zeitigen Gräfl. Brockdorfischen Pfarrer daselbst (aber keinem andern) erlaubt, gegen jedesmahlige Ausstellung eines Reverses den Protestanten zu Michlau das heil. Abendmahl in ihren eigenen Behausungen zu reichen, wenn Krankheit, Alter und Gebrechlichkeit sie verhindern, solches öffentlich zu genießen; auch sonst dieselben in ihren Krankheiten zu besuchen und zu trösten. Wer hier über Mangel Teutscher Freyheit seufzen wollte, der hätte gewiß offenbar Unrecht.

 Auch die Schuleinrichtungen mehr besagten Ortes sind gewiß keine Beweise von Gewissenszwang. Freylich kann der daselbst angestellte Schulmeister keiner andern Religion seyn, als der Kirche, bey welcher er angestellet ist. Inzwischen lernen die Kinder der evangelischen Einwohner in dieser Schule in ihren eigenen Büchern lesen, die Hauptstücke