Sonderbarer Brief, wovon das Original in einem Archiv in Franken befindlich ist

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hans Ludwig von Vohenstein
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sonderbarer Brief, wovon das Original in einem Archiv in Franken befindlich ist
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 6, S. 506–507
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum: 1601
Erscheinungsdatum: 1793
Verlag: Raw
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


|
VII.
Sonderbarer Brief,
wovon das Original in einem Archiv in Franken befindlich ist.

Wolgeborner Herr, E. Gn. seyen meine vnderthenige gehorsame ganz willige vnnd geflißne Dinst zuuor, Gnediger Herr,

 Was E. Gn. gesterigs tags, meinen leidigen vnd bekümmerlichen Zustands halber, an Herrn Vogt alhier gnedig geschrieben, das ist mir von Ime zu lesen behendigt vnnd ferner bericht worden, Daraus ich vnderthenig vernommen, das E. Gn. gerne vmbstendig bericht sein wollen, welcher maßen sich die sachen mit mir vnd deme von Thünau verlauffen etc.

 Soll hierauff E. Gn. vnderthenig nicht pergen, Alß ich mich am Hochzeit tag zum nachtessen begeben, haben vnder andern der vonn Seinßheim etc. Carl Sigmundt von Hutten, auch Amptmann zu Feuchtwang vnnd gemelter von Thünau, den Trommetern etlich stuckh goldt angefrümmet, drauff er Thünau wieder mich angefangen, ob ich den Trommetern nicht auch was geben woll. Ich wieder geantwortet, das ich dißmals nicht mit Goldt versehen, woll mich aber mit denselben also vergleichen, das sie mit mir zufrieden seyn sollen, wie denn auch die Trommeter mit mir gar wol zufrieden gewesen, volgendtes er vonn Thünau einmal veber das ander wieder mich angefangen, ob ich den Trommetern etwas - oder nichts wolle geben, Ich Ime jedesmals geantwortet, das die Trommeter mit mir wol zufrieden wehren, vnd er sich ferner darumb nichts bekümmern solte, Alß wir nun von der Tafel vffgestanden, vnnd ich neben wolgedachten Herrn von Seinßheim vor die stuben hinauß vf den Boden gangen, hat Thünau mir gleich vff den fues nachgevolgt, vnd| mich ohn vnderlaß vmb der Trommeter Verehrung willen fexirt vnnd angeredt, Weil ich denn auß solchem genugsam vermercken müssen, das er sich mit Ernst zu mir nötigen wöllen, bin ich endlich zu Zorm bewegt worden, vnnd Ime widersagt, weilen ich Ja vermerckte, das er lust zu mir hette, soll er gleich hinunder zu mir kommen, welches dann auch so balde ervolgt, haben also bederseits zur wehr gegriffen, veber zweymal nicht zusamen gewichen, ist mir leider die rechte faust sampt dem Rappier vor die füeß gefallen, mues gleich wol bekennen, das es auß gehörten Verstandt vor der faust redlich geschehen. Allein kan ich mit Warheit sagen, das ich gemelten vonn Thünau, wegen das es ganz finster gewesen, nicht – er mich aber ohne zweifel, weiln ich ein weisses wammes angehabt, wohl gesehen, Welches E. Gn. ich hiebey vnderthenig berichten wöllen, vnnd so mir der liebe Gott widrumb zur gesundheit hilft, will zu E. Gn. ich mich vnderthenig verfüegen, vnnd dises falls beschaffenheit ferner mit vmbstenden berichten, Thue hierauff E. G. mich zu gnade vnderthenig gehorsamlich beuelhen, Datum vnder Ampffrach den 3. Julii Anno 1601.

 E. Gn.

Vndertheniger gehorsamer 
Hannß Ludwig 
vonn Vohenstein zu Adelmanßfelden etc.
Inscriptio. 
Dem Wolgebornen Herrn, Herrn Eberhardten Herrn zu Limpurg des Heiligen Römischen-Reichs Erbschencken vnd Semperfreyen etc. meinem Gnedigen Herrn,