Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Das Teufelsthor bei Seisla

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Der Gesang im Engelsberge Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Das Nixenkind
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[184]
317.
Das Teufelsthor bei Seisla.

Zwei große Felsenblöcke erheben sich am Wege, der von Seisla nach dem Altar führt und stellen das Gebilde dar, welches man das Teufelsthor benennt, insofern Fuhrwerk und Wanderer zwischen ihnen durch passiren müssen. Die Sage erzählt: der Teufel habe diese [185] Felsenstücke von dem hohen, gleich daran stoßenden Berge herab ins Thal geworfen, in der Absicht dieses Thor zu erbauen.

Die Nähe des Buchenberges, worauf ein heidnisches Heiligthum sich befand, läßt in diesem Teufelsthore den Eintritt in jenes Heiligthum vermuthen. Das Dörfchen Saalthal, nahe am Saalstrome, heißt auf älteren Karten und im Volksmunde auch das Alter, welches allerdings die mittelhochdeutsche Benennung für Altar ist. Ein heidnischer Opferaltar soll sich dort befunden haben.