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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Der braune Bühel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Das Rathsfeld und die Rothenburg Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Heiligenstadt
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393.
Der braune Bühel.

In der Gegend zwischen Nordhausen und dem Eichsfelde, nach Duderstadt zu, begegnet wieder die Riesensage. Dort hebt sich aus der Flur ein zuckerhutförmiger Hügel, einer künstlichen Pyramide gleich, welcher vom Volke der „brune Budel“, soll braune Bühel heißen, genannt wird. Bühel ist Hügel, wenn auch just kein spitzer. Die vornehmen Leute nennen ihn den Riesenhügel. Einst stand auf den Höhen über der „Goldenen Mark“, so heißt die Gegend, in welcher Duderstadt liegt, ein Riese, und das ganze Eichsfeld gefiel ihm sehr wohl, nur drückte ihn etwas im Schuh, was ihm nicht gefiel, da zog er den Schuh aus, und schüttete das drückende, was darin lag, hinab, da war’s das Sandhäuschen, der Bühel, Spöttisch sagen andere: vor Zeiten sei einmal der Himmel gefegt, und der Kehrichtstaub herab in das Eichsfeld geworfen worden, davon sei der braune Bühel entstanden.