Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Mönchstein und Kroatengraben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Tanzende Katzen Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Der ausgerissene Grenzstein
{{{ANMERKUNG}}}
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[97]
225.
Mönchstein und Kroatengraben.

In dem Oelsengraben, am Wege von Weida nach Berga, ein lieblicher Aufenthalt wegen seines Schattens und Vogelgesanges, befindet sich ein großer Stein, welcher mit vielen Kreuzen versehen ist. Dieser Stein wird der Mönchsstein genannt, und soll diese Benennung daher erhalten haben, weil in alten Zeiten die Mönche, wenn sie von Mildenstein in das Kloster Querfurt bei Berga, um Messe zu lesen, gingen, dort auszuruhen pflegten. In demselben Graben befindet sich gegen Zifra zu eine Schlucht; hier wurde vor Zeiten ein Spion von den Kroaten derartig getödtet, daß sie ihn an den Schwanz eines Pferdes anbanden und so fortschleiften. Davon heißt die Schlucht der Kroatengraben. Es ist dort herum nicht geheuer.