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Topographia Austriacarum: Neuburg

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Topographia Germaniae
Neuburg (heute: Klosterneuburg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 15–16.
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Neuburg.

Zugenant Closter Neuburg / Claustroneoburgum, oder Claustrum Neoburgum, wie man ins gemein redet / wiewol solches von Theils für unrecht gehalten wird. Bonfinius nents Claustrum-Burgum / Es ist dieses eine Landsfürstliche Unter-Oesterreichische 2. Meil Wegs oberhalb Wien / an der Thonau / und nahend dem Kalenberg / gelegne Statt / welche Anno 1275. mit sonderlichem List / und Behändigkeit etlicher wenig Bayern / in Käiser Rudolphs deß Ersten Gewalt kommen; wie beim Brunnero lib. 15. Annal. pag. 874. seqq. zu lesen. Das berühmte Closter allhie / (von welchem man ins gemein die Statt / wie gesagt / Closter Neuburg / zum Unterscheid Korneuburg / davon oben / nennet) hat der H. Leopoldus, Marggraff von Oesterreich / und sein Gemahlin Agnes / Käisers Henrici IV. Tochter / Anno 1114. (Lazius sagt ums Jahr 1120.) gestifftet. Waren anfangs Canonici seculares unter einem Probst allda / die aber hernach S. Augustini Regul angenommen / und noch haben; die folgends von etlichen Päbsten mit vielen stättlichen Freyheiten begabt worden; die auch bey Straff deß Banns / daß solchem Closter kein Leyd / und Gewalt / angethan werden solle / gebotten haben. Besagter H. Leopoldus, so mit gedachter seiner Gemahlin 18. Kinder gezeuget hat / ist Anno 1136. gestorben / und in solchem Closter / wie Cuspinianus in Austria fol. decimooctavo bezeuget / begraben worden. Ist eines von den fürnehmsten Clöstern in Oesterreich / [16] ein stattlich / und grosses Gebäu / so Sehens werth / und von welchem man sagt / daß es / wegen Menge deß Weins / einen rinnenden Zapffen habe. Besagter Lazius vermeynt / daß die Statt erst nachfolgender Zeit zu dem Closter seye erbauet worden; darinnen der Landes-Fürst ein Schloß hat. Anno 1477. hat König Matthias Corvinus auß Ungarn diese Statt / und / nach seinem Tode / Anno 1490. Käiser Maximilianus I. wieder mit Waffen erobert. Was den Montem Cecium dabey diese Statt nahend gelegen / anbelangt / so unterscheidet solcher Berg das Noricum von Pannonia, und wird dessen ein Theil allhie bey der Thonau der Calenberg genant / auff welchem man zu oberst noch etwas von einem öden Schloß siehet / in welchem vor Zeiten der obgedachte Heilige Leopoldus, Marggraff in Oesterreich / Hoff gehalten. Besagter der Alten Berg Cecius selbsten erstreckt sich biß an die Draa / das Wasser hat unterschiedliche Jöcher / so sich durch Oesterreich / und Steyer / außbreiten / so unterschiedliche Nahmen haben / und der Calenberg / das Hackhatal / der Wienerwald / der Kaumperg / Kauneck / der Tanperg / der Fronkafels / im Gschaid / in Prymbsy / Hohen Alben / in der Dragsl / Schneeperg / in der Preyn / Semering / Arczberg / Hartberg / Blaiczberg / etc. geheissen werden; wie abermals Lazius lib. 12. R. Rom. sect. 7. cap. 9. hievon zu lesen.