Topographia Circuli Burgundici: Aelst

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Topographia Germaniae
Aelst (heute: Aalst)
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Aldenarden
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 161–162.
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[161] Aelst / Alost / Alostum, ein schöne / grosse / und wolbefestigte Statt / an dem Fluß Tenera, oder Dender / vier Meilen von Brüssel / und 6. von Mecheln gelegen / auß welcher der berühmte Mahler und Baumeister / Petrus, zugenant Alostanus, und andere vornehme Leut / herkommen seyn. Ist erstlich nur ein Castell gewesen. Die vornehmste Kirch allda ist zu S. Martin / mit welcher auch umbs Jahr 1498. deß H. Gaugerici, so umbs Jahr 594. gestorben / Tempel / der vorhin zu Haoltert nahend der Statt gestanden / ist vereinbaret worden. Hat ein grosses Rahthauß / einen weiten Marckt / und treiben die Inwohner einen grossen Handel mit dem Hopffen. Sie ist das Haupt der Graffschafft / so von ihr den Nahmen hat / in welche auff die 170. Dörffer / 2. Fürstenthümer / Steenhusen / und Gauer (von welchem sich der Graff von Egmond schreibet;) Item etliche Freye Herrschafften / das Ländlein Waesen / (quae velut Insula è Canali Gandavensi, et Scaldi fluvio, est, wie Strada dec. 2. lib. 5. redet / und daß solches Ländlein Anno 1583. der Hertzog von Parma eingenommen habe / saget /) sambt den Stätten Hulst / Axele / Bouten / und Assende / so man die 4. Ambachten / oder Aempter / nennet / gehören; liget auch die Statt Nineve darinn: Item unterschiedliche Herrschafften / sonderlich Likerkem / und Sottegem: und erstrecket sich der Statt Gebiet biß an die Mauren der [162] Statt Gent / und an die Thor zu Oudenarden / und unter die Vorstätte zu Dendermont. Es wird besagtes Land für das fruchtbariste in Flandren gehalten. Sihe Guicciardinum, in Beschreibung Niederlands / fol. 257. deß 1613. Jahrs Druck / Georg. Braun im 4. seines Stättbuchs / und C. Ens in delic. apodem. per Germaniam, pag. 106. Anno 1576. haben die Spanier / so auffrührisch worden / diese Statt Alost unversehens überfallen. Anno 82. kam sie an den Hertzogen von Alençon, und die Frantzosen. Aber das folgende 83. Jahr / durch Verrähterey der Engelländischen Besatzung / an den Hertzog von Parma.