Topographia Colonia et al.: Anhang Mayntz

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Topographia Germaniae
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1646, S. 19–20.
Weitere Städte aus dem Gebiet Mainz, die keinen eigenen Eintrag bekamen.
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[19]
Anhang.

Dieses seyn nun also die Stätt / vnd Stättlein / so Chur Mäyntz gehören / vnd vns wissend seyn / ausser denen / die bey Beschreibung der Vntern-Pfaltz: Item / in Franckenland / vnd anderswo / wie oben zu Anfang dieses Tractats gemeldet / eingebracht worden. Vnd wird von Epstein / vnd Trefurt / daran dieses hochlöblichste Churfürstenthumb auch Theil hat / bey Hessen gesagt werden. An theils zweiffeln wir noch / ob es Stättlein seyn: Von theils aber mangelt vns / ob es wohl Stättlein / mehrer Bericht: Als /

1. Dreckhusen / ins gemein Drechshausen / eygentlich aber Trechtingshausen / vnd vor Zeiten / wie Theils wollen / Trajana Castra genannt; wie beym Frehero part. 2. Origin. Palat. in Omissis, zulesen. Ligt ein Meil Wegs vnter Bingen / nahend dem Rhein. Wird mehrertheils nur / aber ein schöner Mäyntziger Flecken genant / so wegen deß herrlichen Weinwachs berühmbt ist.

2. Müdoch / oder Meüdach / im Odenwald / ein Mäyntzische Statt / wie Münsterus diesen Ort nennet / vnd setzet. Ist aber nur ein Dorff / wie man berichten thut.

3. Procelden / in Francken / zwischen Miltenberg / vnd Wertheim / am Mayn / so auch für ein Mäyntzisch Stättlein gezehlet wird. Vnd berichtet Einer / daß zwey Prozelden am Mayn / das eine sey ein Dorff / das ander ein Stättlein / hart an dem Mayn / werde zum Vnderscheyd / Statt Prozelden genant / vnd seye ein geringes Stättlein.

4. Puchen / oder Buchen / im Odenwald / nahend Thüren / Boxberg / Witstatt / Ober-Schupff / oder Schüpff / vnnd Rosenberg / gelegen / so besagter Munsterus, in seiner Weltbeschreibung / ingleichem zu einer Mäyntzischen Statt machet; Ist auch eines / wie wir Nachricht haben / aber geringes Stättlein.

5. Dippurg / ein Meil von Vmbstatt / nahend dem Odenwald / an dem Wasser Gernßprentz / gelegen / ist ingleichem ein Mäyntzisches Stättlein / allda es auch ein Schloß hat. Vnd ist solches Stättlein Diepurg / in dem Vergleich / zwischen Adolpho, vnnd Diethero, Ertzbischöffen zu Mäyntz / diesem Diethero verblieben / wie Trithemius de gestis Friderici p. 34. schreibet.

6. Vrb / ist deßgleichen ein kleines Chur-Mäyntzisch Stättlein / am Spessart / nahend Büdingen / vnd Oberndorff / allwo es ein feines Saltzwerck vnd Sod hat.

7. Vlmen / wird vom Trithemio de gestis Friderici Palatini, ein Stättlein / vnd Schloß genant / welches Churfürst Friderich / der Sieghaffte / Anno 1471. belägert habe / weiles seinem feindlichen [20] Vettern / Pfalzgraff Ludwigen zu Zweybrücken / von dem Ertzstifft Mäyntz versetzt gewesen. Es ward aber durch Unterhandlung deß Dom-Capituls zu Mänytz / solche Belägerung wider / auff gewisse Condition / so er / Trith. am 47. Blat setzet / auffgehoben / vnd Stättlein / vnnd Schloß / dem Stifft restituirt. Wie es aber sonsten mit solchem Ort der Zeit bewant / davon haben wir keine Nachrichtung / ligt an einem vnbekanten Wasser / nahend dem Fluß Lauter / den Orten Lautereck / Offenbach / Grunberg / vund Liechtenberg / als in den Landtafeln zu sehen: Vnd ein anders Vlmen / als das im Trierischen Land / bey Keysers-Esch gelegen / ist.