Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Marienwerder

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Topographia Germaniae
Marienwerder (heute: Kwidzyn)
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Melsack
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 38.
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Marienwerder /

Ein Stadt / Schloß / und wehrhaffter stattlicher Dom / mit Gängen / etc. in Pomesamia, so ein Theil Preussen / und am Wasser Nagot / darein da die Liebe kompt / gelegen. Es haben in gedachter Dom-Kirchen etliche Hochmeister in Preussen ihre Begräbnuß; und ist / an derselben / über dem besagten Wasser Liebe / ein wolgebautes Secret / mit vielen hohen Schwibbögen / und einem hohen starcken Thurn / so ein Dom-Pfaff / auß gewisser Ursach / die offtgemelter Hennenberger f. 309. erzehlet / bauen lassen. Und ist daher das Sprichwort entstanden / ich thät in der Liebe. Es gehört aber diese Stadt / die Cromerus Lateinisch Quizinum nennet / heutigs Tags dem Herrn Churfürsten zu Brandeburg / als Hertzogen in Preussen. Anno 1460. haben die Polen Marienwerder bey der Nacht erhaschet / vnd außgeplündert. An. 1576. den 2. Sept. ist Stephanus Bathori / König in Polen / eine Nacht alhie gelegen / und eine einige Malzeit alda gehalten / auff welche 28. Ochsen / 92. Schepsen / 5. Schock Hüner / 3. Schock Gänß / 3. Tonnen Saltz / 10. Seiten Speck / ein Tonnen Butter / 1½. Last Meel / 13. Last Haber / 8. Ohm Ungerisch. Weins / und Muscat. 80. Tonnen Biers / ohne Wrrtze und das andere aufgangen; wie gedachter Hennenberger / f. 211. bezeuget. An. 1628. hat der König auß Schwed. Marienwerder eingenommen.