Topographia Franconiae: Ilmenau

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Topographia Germaniae
Ilmenau
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 50.
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Ilmenau.

Ligt in der Fürstlichen Grafschafft Henneberg / zwischen Arnstatt und Eißfeld / vor dem Wald / und gehört also zum Fränckischen Creiß; sonsten aber / der Herrschafft halber / dem Chur- und Fürstlichem Hause Sachsen / insgesambt / allda ein Kupfferbergwerck / da das Ertz und Wildwasser / nicht durch Pferde / sondern durch ein Wasser-Kunst / auff die hundert Klaffter herauff gebracht wird. Und seyn die Schmeltzhütten auch daselbst zu sehen / darinn 4. Oeffen / in deren jedem in Tag und Nacht zween Centner Kupffer geschmeltzt / hernach aber erst in einem andern Ofen das Silber davon geschieden wird. Und also war es allhie / vor dem jetzigen Teutschen Krieg beschaffen. Aber wie es jetzt damit bewandt / haben wir nicht erfahren können. Als Anno 1290. Käyser Rudolff / mit Hülff deren zu Erffurt / in die 66. Schlösser und Burgen / zerstört und zerrissen hatte / kam er auch vor Ilmenau / und begriff darinnen 28. Räuber / und führte sie gen Erffurt. Da saß Käyser Rudolf selbst zu Gericht über sie / und ließ sie herauß vor die Statt führen / und enthaupten; wie eine geschriebene Erffurtische Chronic meldet. Dornavius in vita Rudolphi pag. 79. hat 29. Räuber. Anno 1353. seynd durchs Wetter in dieser Stadt viel Häuser abgebronnen. Anno 1431. ward die Stadt durch die Landgräfisch-Thüringische mit Sturm gewonnen. Anno 1624. ist sie / biß auf wenig Häuser / außgebronnen: welches auch Anno 1640. geschehen. Anno 1642. den 29. Septembris / ward sie außgeplündert.