Topographia Saxoniae Inferioris:Travemünde
Ein Stättlein / sampt einem Blockhause / 2. Meilen von der Statt Lübeck / an der offenbaren See / sonsten Mare Balthicum, vnd die Ost-See genant / gelegen / in welche allhie der Fluß Trave (so deß Ptolemaei Chalusus seyn solle) kompt; daher auch das Stättlein den Nahmen hat. In einem Thurn allda / wird / deß Nachts / eine Lucern angezündet / damit sich die Schiffe darnach richten können. Johann Peters / in der Holsteinischen Chronick / schreibet fol. 67. daß Graff Johannes der Milde im Wagerland / sich endlich / mit denen von Lübeck / Travemund halben / also vertragen habe / daß Sie Ihm / für das Dorff Travemund / vnd die Haven / vier tausent Marck Lübischer Müntz geben; darzu Er / der Statt / den Thurn zu Travemund / vnd die Laßwehre vor Lübeck / geschenckt habe. Vnd dieses solle / wie man will / vmbs Jahr 1321. geschehen seyn. Hans Regkman (der vielmals eine andere JahrsRechnung / als andere Scribenten / hat) meldet / in seiner Lübeckischen Chronick / daß Anno 1320. die Lübeckischen das Dep zu Dramund / vor vier tausent Marck / von Graff Gert von Holstein / der genennt ward der Mild / erkaufft: Anno 1475. seyen zu Tramund 29. Häuser verbronnen: Anno 1520. am Abend S. Joh. Baptistae, wäre Tramund biß auff die Vogtey / abgebronnen / vnd auch dazu fünff grosse Schiff zum Orloge gerüstet: vnd diß seye ein grosser Schaden der Statt Lübeck gewesen: Anno 1539. sey die Leuchte zu Tramund wieder gebawet / über alte stellinge; so Anno 1534. von den Holsteinern zerbrochen worden: darauff man gedeckt 42. Scheppont (Schiffpfund) Bley. Vnd sagt Er ferner also: Diese Leuchte ist gemessen / vnd hat von der Erden / biß an den Tyn-Appel / 22. Schuch: Eben so hoch ist auch / von der Erden / biß ans Gewölb / in Marien-Kirch zu Lübeck: Anno 1549. deß Dienstags in den Paschen / biß vff den Mitwochen vff die Nacht / zu 11. Vhren / verbrant die Vogtey zu Tramund / vnd wol bey die 70. Häuser / von ihrem eigenen Fewer / von dem Lübischen Thor / biß zur Vogtey / ab. Vnd dieses sagt Regkman.