Topographia Sueviae: Elchingen

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Topographia Germaniae
Elchingen
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 65.
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Elchingen /

Ein vornehmes Kloster / ein MeilWegs vnterhalb der Statt Vlm / bey der Thonaw gelegen / welches auch in wolgedachter Statt einen Hoff hat. Es ist der Abbt dieses Klosters ein Standt deß Reichs / vnnd Schwäbischen Craisses / dessen Monatlich einfacher Anschlag der Zeit acht vnd achtzig Gülden / vnd zu Vnterhaltung deß CammerGerichts / nach dem erhöchten Anschlag / jährlich ein hundert vnd fünfftzig Gülden / vor Jahren neuntzig. Das Kloster / so Benedictiner Ordens / ligt hoch / vnd ist vor Zeiten ein vestes Schloß gewesen / darauß viel Schaden geschehen. Felix Fabri gedencket dessen viel / in seiner Schwäbischen Histori. Gaspar Bruschius in Chronolog. Monaster. German. sagt / daß dieser Orth vorhin Aichlingen (Al. Aichklingen / vom benachbarten Aichwald) geheissen habe. Vnd daß Anno 1128. vom Hertzog Conraden auß Sachsen / vnnd seiner Gemahlin Lucia / einer Hertzogin auß Schwaben / Käyser Conrads deß Dritten Schwester / das Kloster / zu Ehren Gottes / der Heiligen Jungfrawen Marien / der Heiligen Apostel Petri / vnnd Pauli / Sanct. Benedicti / vnd Lucij / ) gestifftet worden sey: als es aber bald darauff verbronnen / hab solches Graf Albrecht von Ravenstein / vnnd Irezenberg / (Al. Itzenberg) An. 1142. (Al. vmbs Jahr 1150.) wider auffgerichtet. Andere sagen / es seye obgedachtes Schloß der Hertzogin Luciae zu Theil worden: Item / als Conradus nach dem Lothario / Käyser worden / daß obgemeldter Hertzog Conrad auß Sachsen / deß Lotharij Bruder / das Schloß wider hergeben müssen; welches er dann mit diesem Beding gethan / daß darauß ein Kloster solte gebawet werden. Anno 1546. im Teutschen Krieg / ist solches / sampt der Bibliotheck / verbronnen. In dem nächsten Krieg / hat es auch viel Anstöß gehabt. Siehe ein mehrers von demselben / vnnd seinen Aebbten / beym Crusio, in der Schwäbischen Chronick / libro 9. parte 2. capite 13. Es setzet auch Carolus Stengelius in Mantissa ad Commentar. Rerum A. V. capite 24. eine Verzeichnuß der Aebbte allhie / auß denen die Letsten gewesen / von dem Jahr 1541. an / Andreas Thierlin; Thomas Clauß; Sylvester Gottfried; Leonhard Mayr; Sebastian Eberlin; Erhard Wassermann; Gallus Kippeler; Thomas II. Holl; Johannes II. Speigelin; vnd Johannes III. Trew / im Jahr 1638. erwöhlet. Der Berg / darauff es ligt / ist lustig / löcherig / vnnd feucht daneben / darauß allenthalben gutes / gesundes Wasser gehet / vnnd auff welchem allerley heylsame Kräuter wachsen.