Topographia Superioris Saxoniae: Königstein

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Topographia Germaniae
Königstein
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Künsberg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 109–110.
Neben der Festung wird kurz auch der Ort Königstein angesprochen.
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Königstein.

Zwo Meylen oberhalb der Statt Pirn / an der Elb / in Meissen / nahend den Böhmischen Gräntzen gelegen / vnd dem Herren Churfürsten von Sachsen gehörig. Das gewaltig veste Schloß ligt hoch auff dem Berge / welche Bergvestung Churfürst Augustus erbawt / vnnd sein Sohn Christianus I. mehrers befestigt hat/ daß man solche jetzt für vnvberwindlich helt. Hat nur ein einigen Zugang / vnd einen tieffen Wasserbrunn / durch den Berg / mit Stollen außgeführt. Der Berg hat auch was Ackerbaws. Vnten liegt das Stättlein / so der Schwedische Feldmarschall Johann Banner / Anno 1639. in seinem Zug nach Böheim / erobert hat: welches auch entweder damals / oder hernach / in den Brand gerahten seyn muß; weilen in der Clag / vnd Seufftzen deß Landes zu Meissen / solches vnder die jenige Churfürstliche Stätt gesetzt wird / deren Gottes: Raths: Bürger / oder gemeiner Statthäuser / vmb den Anfang deß 1643. Jahrs / nicht mehr vorhanden gewest seyn. Im Julio dieses gemelten 1643. Jahrs / hat auff der Vestung Königstein / das [110] Wetter / im Churfürstlichen Hauptzimmer / alles zerschmettert / als ob man Granaten Kugeln hinein geworffen; Ist auch vber selber Vestung ein groß streitend Kriegsheer zu Roß / vnnd Fuß / gesehen worden / vnnd / bey einem Soldaten allda außm Tische Blut geflossen / wie in der Franckfurter Herbst Relation dieses Jars / am 83. Blat / vnd im 5. Theil Theatri Europaei fol. 127. b. stehet.