Topographia Westphaliae: Spa
[92] Spa / Spaa / oder Spay / Ein Flecken / im Stifft Lüttich / anderthalb Meilen von der Statt Limborch / oder Limburg / fünff von Lüttich / vnd acht von Tongren / in einem sehr tieffen Thal / gelegen / vnd fast allenthalben mit Bergen vmbgeben / auch wol erbawet. Mitten auff dem Marckt stehet ein Sauerbrunnen / der den Namen deß heiligen Remacli, Bischoffs von Lüttich / hat. Aber der weitberühmbte / vnnd rechte Sauer- oder Gesundbrunnen / zu welchem so viel Leute von fernen Orten reysen / ist auff einem hohen Berg / zwischen den Wälden / fast ein halbe Meil vom Flecken gelegen / zu welchem man einen rauhen / vnd steinichten Weg hat; welcher dann mit starcker Leibsbewegnüß / so die Gesundheit zu erlangen / vnd die natürliche Kräffte zuermuntern / für sonderlich bequem gehalten / gegangen wird. Ins gemein wird solcher Brunn la Saviniere, vnnd das Wasser Pohon, in ihrer Romanischen groben Spraach / genant. Von diesem Brunnen seyn deß C. Plinii Wort / im 31. Buch / zuverstehen; wiewol die von Tongren solche auff ihre Statt / vnd einen Brunnen daselbst / ziehen wollen; darwider aber Ortelius, in Itinerario Gallo-Brabantino, p. 248. vnd andere / seyn. Es schreibet Ludovicus Guicciardinus, in Beschreibung Niderlands / daß solcher Brunne zu Spa / fürnemlich / das Dreytägige Fieber / vnnd die Wassersucht / curiere; heyle den Magen / erkühle die Leber / vnnd mildere trefflich das hitzige Podagra. Es schmäcke dieses Wasser / wann es getruncken werde / sehr nach Eisen; vnd zum Fewer gesetzt / werde es erstlich trüb / vnnd darnach klar in rohter Farb / schade aber gar nichts / sondern / wann man es nüchtern / vnd zu jederzeit trincke / so mache es / ohne die ernante Wirckungen / ein gute Däwung / vnd Lust zu essen. Petrus Bertius, in Beschreibung deß Stiffts Lüttich / thut hinz / daß es auch in der Schwindsucht gut seye. Von diesem so berühmbten Gesundbrunnen / haben / nach Gilberto Philaretho, geschrieben / Philippus Gaeringus, Thomas Rietius, vnd Abraham Nicolaus Frambesarius.