Unsre Fahne
Sie folgen ihren Trikoloren
Mit lautem Ruf in Kampf und Not –
Wir haben eine nur erkoren,
Wir haben einer nur geschworen,
Und wie es uns auf rauhen Bahnen
Erquickung lustig rauschend bot,
So überflügelt alle Fahnen,
Die nur an Sklavendienste mahnen,
Wir pflanzten schon auf manche Zinne,
Die uns den Untergang gedroht,
Dem Volk zu dauerndem Gewinne
Mit unbeugsamem Mannessinne
Und niemals wird es unterliegen,
Sie schleifen’s nimmer durch den Kot;
Es wird sich auch zu künft’gen Siegen
Ob unsern Reihn im Winde wiegen
Uns ist ein scharfer Sporn gegeben
Im steten Kampf ums karge Brot;
Drum klammert sich des Volkes Streben,
Drum klammert sich sein tiefstes Leben
Wir haben heilig es gesprochen,
Von der Befreier Zorn durchloht,
Und wenn des Unrechts Burg gebrochen,
Dann grüßt der Herzen stürmisch Pochen
Anmerkungen (Wikisource)
Ebenfalls abgedruckt in:
- Der Wahre Jacob. Nr. 489 (1905), S. 4671.
- Der wahre Jacob: Lyrik und Prosa 1884–1905. Ausgewählt und eingeleitet von Manfred Häckel. Rütten & Loenig, Berlin 1959, S. 167.