Unter den Linden (Die Gartenlaube 1887/20)
Erscheinungsbild
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[336] Unter den Linden. (Mit Illustration S. 333.) Wir befinden uns in der Reichshauptstadt: es ist ein kalter Tag im April oder Mai; die jungen Lindenbäume zeigen die ersten Blätter, die aber die Opfer des Spätfrostes geworden sind. So verkümmert oft das junge Leben: das beweist auch der arme krüppelhafte Junge, der dort die Frühlingsboten, Maiblumen und Rosen, einer Dame zum Kauf anbietet, die im Gegensatze zu dem armen Verkäufer im vollen Reiz der Jugend prangt. Im Hintergrunde bewegt sich das großstädtische Leben der Residenz, Herren in Civil und Uniform, Damen in modischer Frühjahrstoilette, vorbei an den Litfaßsäulen, welche die stets neuen Schaustellungen und Wunder der Residenz dem vergnügungssüchtigen Publikum verkünden. †