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Verbrennen des Haus- und Straßenkehrichts

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Textdaten
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Titel: Verbrennen des Haus- und Straßenkehrichts
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 200
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[200] Verbrennen des Haus- und Straßenkehrichts. Die Fortschaffung des Mülls oder der Abfälle der Hauswirtschaft und des Straßenkehrichts bildet eine der wichtigsten Fragen der öffentlichen Gesundheitspflege. Die Mittel, die bis in die neueste Zeit zur Beseitigung dieser faulenden, den Grund und Boden verpestenden Massen angewendet werden, sind im allgemeinen kostspielig und mangelhaft. Nur eins hat sich vorteilhaft gezeigt: es ist die Verbrennung, die sich in englischen Städten eingebürgert hat. In eigens eingerichteten Oefen wird der Schmutz und Abfall verbrannt, also gründlich vernichtet, soweit er dem Menschen schädlich werden kann. Aus der Asche des Mülls aber zieht man verschiedenartigen Nutzen; sie ist ein ausgezeichnetes, höchst gesundes Material zum Füllen der Fehlböden bei Neubauten, man formt aus ihr ausgezeichnete Steine, die zum Pflastern der Straßen und Bauen von Häusern verwendet werden, und die Hitze, welche das im Feuer aufgehende Müll liefert, wird als Kraftquelle zur Erzeugung von Dampf benutzt.

In einigen Städten erzeugen die Verbrennungsanstalten riesige Kraftmengen, welche, in Elektricität umgewandelt, zur Straßenbeleuchtung dienen. Diese Art der Müllbeseitignng hat also ihre Feuerprobe bestanden. Im Jahre 1876 wurde in England das Müll nur in einigen wenigen Städten in 14 Oefen verbrannt. Im Herbst des Jahres 1893 waren aber in 55 englischen Städten mit zusammen rund 7 Millionen Einwohnern 570 solcher Oefen in Thätigkeit. Das Verfahren wird in nächster Zukunft auch auf dem europäischen Festlande zur Anwendung kommen; neuerdings hat Berlin 6 Oefen bauen lassen, welche wöchentlich etwa 200 Tonnen Müll verbrennen können. *