Was ists, daß ich mich quäle?

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Christian Fürchtegott Gellert
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Gelassenheit
Untertitel: Was ists, daß ich mich quäle?
aus: Geistliche Oden und Lieder. S. 17–18
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1757
Verlag: Weidmannische Handlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Google = commons
Kurzbeschreibung: Kirchenlied
Melodie: In allen meinen Taten
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[17]
Gelassenheit.

Was ists, daß ich mich quäle?
Harr Seiner, meine Seele,
Harr, und sey unverzagt!
Du weist nicht, was dir nützet;

5
Gott weis es, und Gott schützet,

Er schützet den, der nach ihm fragt.

     Er zählte meine Tage,
Mein Glück und meine Plage,
Eh ich die Welt noch sah.

10
Eh ich mich selbst noch kannte,

Eh ich ihn Vater nannte,
War er mir schon mit Hülfe nah.

     Die kleinste meiner Sorgen
Ist dem nicht unverborgen,

15
Der alles sieht und hält;

Und was er mir beschieden,
Das dient zu meinem Frieden,
Wärs auch die größte Last der Welt.

     Ich lebe nicht auf Erden,

20
Um glücklich hier zu werden;

Die Lust der Welt vergeht.
Ich lebe hier, im Seegen
Den Grund zum Glück zu legen,
Das ewig, wie mein Geist, besteht.

[18]
25
     Was dieses Glück vermehret,

Sey mir von dir gewähret!
Gott, du gewährst es gern.
Was dieses Glück verletzet,
Wenns alle Welt auch schätzet,

30
Sey, Herr, mein Gott, mir ewig fern!


     Sind auch der Krankheit Plagen,
Der Mangel schwer zu tragen,
Noch schwerer Haß und Spott:
So harr ich, und bin stille

35
Zu Gott; denn nicht mein Wille,

Dein Wille nur, gescheh, o Gott!

     Du bist der Müden Stärke,
Und aller deiner Werke
Erbarmst du ewig dich.

40
Was kann mir widerfahren,

Wenn Gott mich will bewahren?
Und er, mein Gott, bewahret mich.