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Was kosten die Soldaten?

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Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Was kosten die Soldaten?
Untertitel:
aus: Das Lächeln der Mona Lisa, S. 375–376
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Weltbühne, 20. November 1928
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[375]
     Was kosten die Soldaten?


Wir haben Lungenkranke,
die brauchten Berg und Schnee;
sie heilen –? Kein Gedanke!
Wir brauchen die Armee.

5
Da kostet jeder Junge

mit Stiefel und Gewehr
pro Mann eine Lunge –!
     Das ist unser Heer.

Von dem, was die verschwenden,

15
von dem, was da veraast:

könnten wir Gutes spenden,
wo die Schwindsucht rast.
Der Proletarierjunge
krepiert so nebenher …

20
Pro Mann eine Lunge –

     das ist unser Heer.

[376]
Es fällt durch graue Scheiben

ein trübes Tageslicht;
die Kranken, die da bleiben,

25
überleben den Sommer nicht.

„Zeigen Sie mal die Zunge!
Na ja – das wird nichts mehr!“
Pro Mann eine Lunge –
     das ist unser Heer!

30
Sie haben Feldgeschütze,

Schiffskreuzer und Musik;
in schwarz-rot-goldner Mütze
bezahlts die Republik.
     Sie setzen an zum Sprunge.

35
     Sie sind das Militär.

     Sie stehlen uns Herz und Lunge.
     Wann – Junge! Junge! –
     wirfst du sie in hohem Schwunge
     ihrem Kaiser hinterher –?