Die Winterreise

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Die Winterreise
ist der Titel eines Zyklus’ von 24 Liedern (Gedichten) des Autors Wilhelm Müller, der 1821–22 entstand und in mehreren Schüben publiziert wurde:

  • Wanderlieder von Wilhelm Müller. Die Winterreise. In 12 Liedern, in: Urania – Taschenbuch auf das Jahr 1823, S. 207–222, Leipzig: Brockhaus 1822, dies ist der Erstdruck der Lieder 1–12 Google, Google
  • Die Winterreise. [10] Lieder von Wilhelm Müller, in: Deutsche Blätter für Poesie, Litteratur, Kunst und Theater, (hrsg. von Carl Schall, Karl von Holtei), Bd. 1, Breslau: Graß, Barth u. Company 1823, dies ist der Erstdruck weiterer 10 Lieder (eine Fußnote gibt die Auskunft: „Zwölf zu diesem Cyclus gehörige Lieder stehen in der Urania 1823 abgedruckt.“) Google
    • Nr. 41, 13. März 1823. S. 161–162 (Lied 1–5)
    • Nr. 42, 14. März 1823. S. 165–166 (Lied 6–10)
  • Die Winterreise (Müller), dies ist die Ausgabe letzter Hand und Erstdruck der Lieder Die Post und Täuschung, in: Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten, Bd. 2, S. 75–108, Dessau: Ackermann 1824 Commons = Google

Winterreise
ist der Titel eines Zyklus’ von 24 Liedern (für hohe Stimme und Klavier) des Komponisten Franz Schubert, der in zwei Schüben (Februar und Oktober 1827) auf der Grundlage der Gedichte von Wilhelm Müller entstand und als op. 89 (D 911) veröffentlicht wurde.

Konkordanz[Bearbeiten]

Die Reihenfolge der Lieder in den verschiedenen Ausgaben.

  • 77G = Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten (1824) = Ausgabe letzter Hand; mit der letztgültigen Anordnung durch Müller
  • Urania = Urania – Taschenbuch auf das Jahr 1823 (1822) = Erstausgabe der Lieder 1–12; = Reihenfolge der Schubert-Lieder 1–12 (Erste Abtheilung)
  • DB = Deutsche Blätter für Poesie, Litteratur, Kunst und Theater (1823) = Erstausgabe der Lieder 13–22; Schubert scheint diese Ausgabe nicht gekannt zu haben
  • Schubert = Franz Schubert: Winterreise – Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller (1827)
  Müller
77G
Müller
Urania
Müller
DB
Schubert
Gute Nacht 1 1   1
Die Wetterfahne 2 2   2
Gefrorene Thränen 3 3   3
Erstarrung 4 4   4
Der Lindenbaum 5 5   5
Die Post 6     13
Wasserfluth 7 6   6
Auf dem Flusse 8 7   7
Rückblick 9 8   8
Der greise Kopf 10   1 14
Die Krähe 11   3 15
Letzte Hoffnung 12   2 16
Im Dorfe 13   4 17
Der stürmische Morgen 14   5 18
Täuschung 15     19
Der Wegweiser 16   7 20
Das Wirthshaus 17   8 21
Das Irrlicht 18 9   9
Rast 19 10   10
Die Nebensonnen 20   6 23
Frühlingstraum 21 11   11
Einsamkeit 22 12   12
Muth! 23   9 22
Der Leiermann 24   10 24

Lesarten[Bearbeiten]

  • Groß/Kleinschreibung der Zeilenanfänge ist nicht als Lesart berücksichtigt
  • „dito“ bezieht sich auf die vorangegangene Spalte
  • x, y = Strophe, Vers
  • kA = keine Abweichung
  • Müller Urania: nur Lieder 1–12; in gleicher Anordnung wie bei Schubert
Reihenfolge nach Schubert Schubert Müller
Urania
Müller
77G
Winterreise Winterreise Die Winterreise dito
1. Gute Nacht.
3,2 Dass man mich trieb’ hinaus? Bis man mich trieb’ hinaus? dito
4,5 Schreib’ im Vorübergehen dito Ich schreibe nur im Gehen
4,6 an’s Thor dir: gute Nacht, dito An’s Thor noch gute Nacht,
4,8 an dich hab’ ich gedacht. Ich hab’ an dich gedacht. dito
2. Die Wetterfahne. kA kA kA
3. Gefrorne Thränen. Gefrorne Thränen. Gefrorene Thränen. dito
1,3 ob es mir denn entgangen, dito Und ist's mir denn entgangen,
4. Erstarrung.
1,3 wo sie an meinem Arme dito Hier, wo wir oft gewandelt
1,4 durchstrich die grüne Flur. dito Selbander durch die Flur.
5,1 Mein Herz ist wie erstorben[1] Mein Herz ist wie erfroren, dito
5,4 fliesst auch ihr Bild dahin Fließt auch das Bild dahin. dito
5. Der Lindenbaum. kA kA kA
6. Wasserfluth. 7. Wasserfluth.
2,1 Wenn die Gräser sprossen wollen, Wann die Gräser sprossen wollen, dito
3,2 sag’, wohin doch geht dein Lauf? Sag mir, wohin geht dein Lauf? dito
7. Auf dem Flusse. 8. Auf dem Flusse.
2,4 im Sande ausgestreckt. dito Im Sande hingestreckt.
8. Rückblick. 9. Rückblick.
2,1 Hab’ mich an jeden Stein gestossen Hab’ mich an jedem Stein gestoßen dito
9. Irrlicht. Irrlicht. 9. Das Irrlicht. 18. Das Irrlicht.
2,1 Bin gewohnt das Irregehen Bin gewohnt das irre Gehen, dito
2,3 unsre Freuden, unsre Leiden Unsre Freuden, unsre Wehen, dito
3,4 jedes Leiden auch sein Grab Jedes Leiden auch ein Grab. dito
10. Rast. 19. Rast.
4,1 Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm Auch du, mein Herz, im Kampf und Sturm dito
11. Frühlingstraum. 21. Frühlingstraum.
4,4 von Wonne und Seligkeit, Von Wonn’ und Seligkeit. dito
6,4 wann halt’ ich mein Liebchen im Arm? Wann halt’ ich dich, Liebchen, im Arm? dito
12. Einsamkeit. 22. Einsamkeit.
1,3 wenn in der Tanne Wipfel Wann in der Tanne Wipfel dito
13. Die Post. kA 6. Die Post.
14. Der greise Kopf. 10. Der greise Kopf.
1,1 Der Reif hat einen weissen Schein   Der Reif hatt’ einen weißen Schein
1,3 Da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein   Da meint’ ich schon ein Greis zu sein,
15. Die Krähe. kA 11. Die Krähe.
16. Letzte Hoffnung. 12. Letzte Hoffnung.
1,1 Hie und da ist an den Bäumen   Hier und da ist an den Bäumen
1,2 manches bunte Blatt zu sehn,   Noch ein buntes Blatt zu sehn,
3,4 wein’, wein’ auf meiner Hoffnung Grab.   Wein’ auf meiner Hoffnung Grab.
17. Im Dorfe. 13. Im Dorfe.
1,2 es schlafen die Menschen in ihren Betten,   Die Menschen schnarchen in ihren Betten,
18. Der stürmische Morgen. kA 14. Der stürmische Morgen.
19. Täuschung. kA 15. Täuschung.
20. Der Wegweiser. 16. Der Wegweiser.
1,2 wo die andern Wandrer gehen, Wo die andren Wandrer gehn,
3,1 Weiser stehen auf den Wegen, Weiser stehen auf den Straßen,
21. Das Wirthshaus. 17. Das Wirthshaus.
3,4 bin tödtlich schwer verletzt Und tödtlich schwer verletzt.
22. Muth. 22. Muth. 23. Muth!
23. Die Nebensonnen. 20. Die Nebensonnen.
1,4 als wollten sie nicht weg von mir. Als könnten sie nicht weg von mir.
1,10 im Dunkeln wird mir wohler sein. Im Dunkel wird mir wohler sein.
24. Der Leiermann.
2,2 wankt er hin und her, Schwankt er hin und her;
3,3 und die Hunde knurren Und die Hunde brummen

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Schubert im Manuskript wie Müller Urania

Begriffsklärung Diese Seite dient der Unterscheidung gleichnamiger Texte.