Wunderbarliche Historie von einer Mondfahrt
Es war einmal ein Wundermann, 5 Flugs stellt er sich ’ne Leiter an,Und steigt von Sproß zu Sproß hinan, 10 Fördert sich denn die kühne Fahrt;Zuletzt legt er, in guter Ruh, 15 Hielt er sich nicht am Mondeshorn,Der arme Mensch, er wär’ verlor’n. 20 Am eignen End’, wie ’nen Kettenschluß. –Ankommt er; und die Menschenschaar 25 Und also spricht der Wundermann:„Ihr guten Leute lobesan, 30 „Man hört und sieht und fühlt nur – Sich;„Allein das liebe Ich – mit Gunst! – 35 „Drum laßt mich euch zur Warnung sein,„Und meidet alle Schwindelein! 40 „Auf festem Grund nur steht das Sein.“ –
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Die Red' dünkt Vielen viel zu hart;
Sie wagen doch ’ne Mondenfahrt –
Das Stücklein, wie man sich entfernt,
Es war dem Meister abgelernt.
Wie toller Wind- und Hexenbraus!
Auf klettern sie und klettern ab,
Und wer da fällt, der find’t sein Grab;
Wer wieder kommt, der sagt von Glück!
Man nennt’s ’nen Sparren hier zu Land,
Auch Naseweisheit, wohl bekannt. –
Wer aber droben sitzen bleibt,
Huy! welch ein arger Spuk ihn treibt!
Dreht ihn der Mond mit allem Fleiß;
Er aber meint, die ganze Welt
Dreh’ sich um ihn, als Ar’, die hält;
Und von der Krankheit heilt er nie –