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Wuur Kuhlmann dat Spreeken liert

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Textdaten
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Autor: Ulrich Jahn
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Titel: Wuur Kuhlmann dat Spreeken liert
Untertitel:
aus: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund, S. 64–66
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1890]
Verlag: Mayer & Müller
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Russische Staatsbibliothek = Commons; E-Text nach Digitale Bibliothek, Band 80: Deutsche Märchen und Sagen
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[64]
Wuur Kuhlmann dat Spreeken liert.

Da was einmal in Lübeck ein Paster, dei lees inner Zeitung, datt dat ne Stadt geef, wuur dei Hunn dat Spreeken lieren. Nu häär dei Paster ein’n klaugen Hund, dei heit Kuhlmann. Hei läät fuurst synen Deiner Jehann kaamen un säär tau em:

„Du, Jehann, ik lees hyr eben inner Zeitung, datt dat ne Stadt gift, wuur dei Hunn dat Spreeken lieren. Wat meinst du woll, sull uns Kuhlmann dat ook woll lieren?“

„„I ja, Herr Paster, worüm nich? Ik glööw’t ümmer!““

„Na, Jehann, wußt du em denn woll henbringen?“

„„Ja woll, Herr Paster!““

„Dei Stadt, Jehann, heit Wyhnachten un liggt dicht by Mehlgrütt.“

„Na ja, Herr Paster, denn weit ik Bescheid.“

Jehann kriggt ne Tasch vull Gild un reist mit Kuhlmann los un kümmt ook richtig in Wyhnachten an und läät sich by den Direkter, wuur dei Hunn dat Spreeken [65] lieren sulln, anmellen, grüßt von synen Herrn un stellt Kuhlmann’n voer un beschrift alle gauden Eegenschaften von em. Un hei watt ook annaamen.

Darup reist Jehann tau Huus un bringt syn’n Herrn Bescheid, lüggt aewer düchdig wat tau un sächt, dat hei Kuhlmann’n naa drei Wochen afhaalen kann.

Dei Paster freujt sich sehr daroewer un kann gar nich dei Tyd afwarten, beet Kuhlmann werrer kümmt. As dei Tyd nu afloopen is, mööt Jehann hen; hei kriggt Kuhlmann’n aewer nonnich mit un kümmt so werrer.

Syn Herr kümmt em all entgegen un rappt all von fyern:

„Wuur, Jehann, du häst ja den Hund nonnich?“

„„Ja, Herr Paster, so flink geit dat nich. Ik sull veelmal grüßen von Herrn Direkter, un vyrteigen Daag müßt Kuhlmann noch dar blieben. Hei meint ja, dat Kuhlmann dat lieren würr.““

Den Paster würr dei Tyd lang, un naa vyrteigen Daag müßt Jehann werrer hen. Hei keem aewerst ook dit Mal so trööch.

Da sächt dei Paster: „Jehann, du häst’n ja nonnich!“

„„Ja, hüürn s’ bloß, Herr Paster! Ik kaam ja hen un fraach an naa Kuhlmann. Dunn sächt dei Direkter tau my:

„Kuhlmann is all bynah tau geliert; hei gift all Unnerricht by dei anner Hunn. Sei künn’n sich mal ansehn.“

„„Ik ging also mit un keek dörch dei Glasdöhr un [66] seej nu dei Geschicht dar. Kuhlmann geef Fijolinstunn. Dei Direkter saer:

„Ik will em mal rin raupen!“

„„Kuhlmann kääm jo rin un glyk up my los un säär:

Goon Dag uk, Jehann! Wuur geit’t denn? Wat maakt uns Herr Paster? Iß hei noch ümmer so unanstännig?

„„Hüüren s’ mal, Herr Paster, wyder läät ik em gar nich kaamen. Ik geew em eis hinner dei Uhren, dat hei hentummeln däär un em all dei Geliersamkeit uut’n Kopp flöög.““ –

„Dat häst du good maakt, Jehann, hei häär uns süs noch all beir verraaden.“