Zedler:Römhild, Lat. Romhilda

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Römhild, Johann Samuel

Band: 32 (1742), Spalte: 349–350. (Scan)

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Römhild, Lat. Romhilda, eine kleine Stadt und Amt in dem Hennebergischen, eine Meile von der Würtzburgischen Vestung Königshofen gelegen, hat eine Stiffts-Kirche und zwey Schlösser, allwo der Hertzog Heinrich aus der Gothischen Linie residirte.

Sie ist eine besondere Herrschafft, welche auf den Fränckischen Kreiß-Tägen den Tittel: Henneberg-Römhild führet. Das Schloß in der Stadt heisset Glücksburg, das neue auf [350] dem daran gelegenen Berge 1701 wieder aufgebaute heist Hartenberg oder Hartburg.

Ermeldeter Hertzog Heinrich war ein Sohn Hertzog Ernstens des Frommen, welchen ihm seine Gemahlin Elisabeth Sophie, Hertzog Johann Philipps zu Sachsen-Altenburg Tochter 1650 den 19 November gebohren. Im Jahr 1680 bekam er in der brüderlichen Theilung Römhild nebst noch einigen Aemtern zu seinem Antheil. Im Jahr 1693 ward er Kayserl. General-Feldmarschall-Lieutenant, und 1697 General-Feldzeugmeister. Er hatte sich 1676 den 1 Mertz mit Marien Elisabeth, des Landgraf Ludewigs zu Hessen-Darmstadt Tochter, vermählet, starb aber 1710 den 13 May ohne Kinder.

Uber die durch diesen Todes-Fall erledigte Landes-Portion entstunden zwischen den Hertzogen von Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Meynungen, und Sachsen-Gotha wegen der Succeßion einige Streitigkeiten, welche aber 1714 durch das Reichs-Hoffraths-Decisum beygeleget worden, also daß nunmehro der Hertzog von Sachsen-Meynungen zwey Drittheil, und der Hertzog von Sachsen-Salfeld ein Drittel von der Stadt Römhild mit ihrem Gebiete hat. Siehe auch Coburg, im VI Bande, p. 530 u. ff.

Die Evangelischen Pastores zu Römhild, aus welchen nachmahls Superintendenten gemacht worden, sind folgende gewesen:

1. M. Adam Rüdigur, welcher 1546 zum Superintendenten allda ernennet worden, und der die Kirchen-Ceremonien im Römhildischen soll ordiniret haben.
2. Basilius Michel, wurde abgesetzt, weil er der Synergistischen Declaration Strigeli, nicht unterschreiben wollen.
3. M. Daniel Langer, von Coburg bürtig und der ein Sohn des ersten Coburgischen Superintendentens, Johann Langers, gewesen, starb 1588 den 18 Junius.
4. Hermann Heinrich Frey.
5. M. Caspar Conrad, starb 1600.
6. M. Nicolaus Rebhahn, 1600, wurde 1605 Adjunctus zu Hildburghausen, 1611 General-Superintendent zu Eisenach, wo er den 14 August 1626 an der Pest gestorben.
7. M. Noa Otto, von Kuma.
8. Melchior Steinbruck, aus Thüringen bürtig.
9. M. Wolffgang Latermann, von 1632 bis 1636.
10. M. Wolffgang Beck, von Römhild bürtig, starb 1644.
11. D. Johann Christoph Seldius.
12. D. Severus Christoph Olpius 1665, starb 1673 den 13 Jenner.
13. M. Valtin Sutorius oder Schuster, 1674, starb den 4 November 1708.
14. Philipp Gretzner, vorher Diaconus, 1709, starb 1717.
15. Lorentz Hartmann Schenck 1718.

Weinrichs Hennebergischer Kirchen- und Schulen-Staat. Spangenb. Henneb. Chron. Merian. topogr. Francon. p. 46. Pastorius Francon. rediv. p. 425. etc.