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Zedler:Seckingen, Lat. Seckinga

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Seckingen, ein Kloster

Band: 36 (1743), Spalte: 915. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|36|Seckingen, Lat. Seckinga|915|}}
Weblinks
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Seckingen, Lat. Seckinga, Sacconium, Saconium, Seconium, Sanctio, Fr. Sequingue, eine von den 4 Waldstädten in Schwaben, und die kleinste unter allen, auf einer kleinen Insul, so die St. Fridolins-Insul heißt, welche der Rhein macht, über welchen daselbst eine Brücke gehet. Es gedencket derselben Glareanus in seinen Gedichten. Sie gehört dem Kayser als Ertz-Hertzog von Oesterreich vermöge des Münsterischen Friedens-Schlusses vom Jahr 1648. Man meynet, sie habe ihren Nahmen von den Sequanen, als zu denen die Rauracer, so gegen Seckingen über das lincke Ufer des Rheins bewohnten, im 4, 5 und 6 Jahrhundert, da Seckingen aufgekommen ist, unstreitig sind gerechnet worden. Denn daß andere solchen Nahmen von dem Ort Sack herführen, scheinet nicht so glaublich; und mag wenigst der zugebundene Sack mit einem blauen Bande, welchen der Ort im Wapen führet, disfalls einen schlechten Beweis abgeben; weil gantz gewiß der Nahme älter als das Wapen, und dieses erst von jenem nach der in alten Zeiten so gemeinen Gewohnheit entstanden ist.

Im Jahr 938 litten die Ungarn gegen Seckingen über von dem tapfern Baslischen und Frickthalischen Landvolck unter Anführung Hemmingers, eines ansehnlichen Landesherrn, durch nächtlichen Ueberfall eine ziemliche Niederlage. Im Jahr 1272 ist diese Stadt bis auf 4 Häuser abgebrannt. Im Jahr 1343 hat die Ueberschwemmung des Rheins die hiesige Brücke weggenommen, und sonsten grossen Schaden gethan. Im Jahr 1445 ist dieser Ort von den Schweitzern vergebens belagert worden. Im Jahr 1634 muste sich diese Stadt an die Schweden, 1638 an Hertzog Bernhard von Sachsen-Weimar, ingleichen 1639 an die Bayerischen ergeben. Es werden 4 Messen daselbst gehalten, als 1) den 13 Jenner, 2) auf Fridolini, 3) auf Marci des Evangelisten, 4) auf Crispini Tag. Von dem in dieser Stadt befindlichen Frauen-Stifft siehe den folgenden Articul.

Stumpf. Schweitz. Chron. I. 12. c. 9. Tromsd. accur. Geogr.