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Zum Neuen Jahre

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Textdaten
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Autor: Rudolf von Gottschall
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Titel: Zum Neuen Jahre
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 1
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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 Zum Neuen Jahre.

Dem begrab’nen Alten Jahre
Werft die Schollen auf die Bahre!
Neues Wünschen, neues Hoffen
Sieht die gold’ne Zukunft offen,

5
Träumt vom Reigen schön’rer Tage,

Den das Neue Jahr uns bringt,
Bei dem ersten Glockenschlage,
Der die Mitternacht durchklingt.

Nimmer wird’s dem Herzen frommen,

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Wenn die Schatten wiederkommen,

Die mit geisterhaften Schritten
Einst durch unser Leben glitten.
Alte Sorge und Bedrängniß
Schwinde in Vergessenheit,

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Und das kommende Verhängniß

Finde uns zum Kampf bereit!

Heil und Glück den Lieben allen,
Die mit uns durchs Leben wallen;
Denn auch uns erfreu’n und schmücken

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Alle Rosen, die sie pflücken!

Heil dem Edeln, Hohen, Großen,
Das der Menschheit Adel trägt,
Das, auch von der Welt verstoßen,
Sonnenwärts die Schwingen regt.

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Heil sei uns’rem Reich beschieden,

Walte über ihm der Frieden!
Naht der Feind in Kriegeswettern,
Mög’s ihn siegreich niederschmettern!
Wachsen soll’s an Ruhm und Ehre,

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Wachsen soll’s an inn’rer Kraft,

Und des Geistes Schätze mehre
Deutsche Kunst und Wissenschaft!

Neues Jahr, in deinem Schoße
Ruhen die verhüllten Lose;

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Doch wie auch die Würfel fallen,

Eine Losung bleibt uns allen:
Muth’ger Sinn und Geistesstärke,
Freud’ge Ernte fleiß’ger Saat,
Eifer bei dem kleinsten Werke,

40
Hoher Sinn zu großer That!

 Rudolf von Gottschall.