Zwanglose Blätter/Hauswirthschaftliches (1883/4)/Sturmlaternen

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Titel: Sturmlaternen!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 216 b
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Reihe: Zwanglose Blätter, Nr. 4, Beilage zur Gartenlaube Nr. 13
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[216 b]
Sturmlaternen!

Wer bei rabenschwarzer Nacht, in Sturm und Wetter, in’s Freie hinaus muß, um dringende Arbeiten zu besorgen, oder wer in zugigen Räumen zu thun hat, der weiß wohl den großen Nutzen einer wirklich sturmfesten Laterne zu würdigen. Man muß nur das enge trauliche Zimmer verlassen und in das Treiben des menschlichen Lebens treten, um zu begreifen, wie wichtig für die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Verkehrs und der Arbeit tausend kleine Dinge sind, die uns auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen. Wir brauchen ja nur an den Eisenbahnbetrieb oder an die Schifffahrt zu denken, und wir werden uns leicht vorstellen, wie viel Unheil durch das unverhoffte Erlöschen eines Lichtes angerichtet werden kann. Aber wir finden auch näher liegende Beispiele. Versetzen wir uns in einer windigen Nacht auf einen Boden, in einen Keller oder Stall, in dem wir gerade eine nothwendige Arbeit verrichten müssen. Plötzlich stürmt der Wind durch irgend eine Luke herein und bläst unser Licht aus. Verdruß, Zeitverlust sind dann im günstigsten Falle die Folgen des unliebsamen Zwischenfalles, den wir einfach hätten verhüten können, wenn wir eine sturmsichere Laterne zur Hand gehabt hätten.

Die Zahl der Menschen, die unter solchen Umständen ihr Brod verdienen müssen und gern von Wind und Wetter unabhängig sein möchten, ist groß genug, und viele von unsern Lesern werden ohne Zweifel gern Etwas über die Bezugsquelle einer billigen und doch ihrem Zwecke völlig entsprechenden Sturmlaterne erfahren wollen.

Die Firma Albert Hauptvogel in Dresden, Ostra-Allee 19, hat uns eine solche zur Prüfung vorgelegt. Außer der Sturmsicherheit zeichnet sich diese Laterne noch durch andere Vorzüge aus. Sie ist solid und handlich gebaut, giebt ein Licht von vier Kerzen bei einem Petroleumverbrauche von circa fünf Pfennig für fünfzehn Stunden und sie bedarf keines Cylinders oder eigenartig geformten Glases. Der Petroleumbehälter ist durch den Blechmantel (b) völlig umkleidet und läßt sich durch einfachen Druck auf die im Innern befindliche Feder (a) leicht freilegen. Die Glasscheiben werden nicht durch Metallhaften, die bekanntlich bald abbrechen, gehalten, sondern durch einen aus der ganzen Construction des Gehäuses hervorgehenden Federdruck der äußeren Einfassung (bei c) derartig eingeklemmt, daß sie außerordentlich fest sitzen, trotzdem aber im Bedarfsfalle bequem von außen herein- und herausgeschoben werden können. Die Luft gelangt in die Laterne durch die bei b befindlichen Einschnitte der unteren Hülle des Behälters und von hier durch den auf der Abbildung sichtbaren Siebboden. Dadurch wird die Sturmsicherheit der Flamme im erwünschten Maße erreicht.

Man kann die brennende Laterne im schnellsten Tempo im Kreise um den Kopf schwingen, ohne daß die Flamme erlöscht, was auch als ein Beweis ihrer Zuverlässigkeit gelten mag. Der Preis beträgt vier Mark für das Stück.