Zum Inhalt springen

In Sturm und Wetter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Franz Zverina
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: In Sturm und Wetter
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 208–211
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[208]

In Sturm und Wetter.

Bora-Erinnerungen von Franz Zverina.

Will man begreifen, wie unsere Vorfahren das Beben der Erde, das Toben des Oceans, das Heulen der Orkane übernatürlichen Mächten zuschreiben konnten, so muß man, wenn die Elemente in Aufruhr sind, die Gelehrtenstube verlassen und hinaus treten in die freie Natur. Man muß aber in die stille Werkstätte des Forschers zurückkehren, wenn man den Triumph des Geistes bewundern will, der die Götzen des Aberglaubens zerschlagen und für diese zerstörenden Kräfte natürliche Erklärungen gefunden hat. Zwar ringen wir noch heute, wie einst unsere Urahnen, mit der brausenden See am Dünenstrand und dem heulenden Sturme im Gebirge, aber wir beugen nicht unser Knie vor vermeintlichen Göttern, wenn die Majestät der Natur zürnt; wir trotzen ihr vielmehr und suchen sie zu fesseln – wie wir es mit dem zuckenden Blitze bereits gethan – indem wir das Entstehen und den Lauf der Stürme vorhersagen. Aber der völlige Sieg des Menschengeistes über die Macht der Elemente liegt noch in einer fernen Zukunft. Die Natur, zugleich unsere Wohlthäterin und unsere Feindin, ist unerschöpflich in ihren Tücken, und oft erhebt

[209]

Im Borasturm.
Originalzeichnung von Franz Zverina.

[210] sie sich urplötzlich mit schrecklicher Wuth und zwingt uns zu einem ungleichen Kampfe. Fast jeder Strich bewohnter Erde trägt die Spuren solcher zerstörenden Naturausbrüche. Die fluchende See, die geschwollenen Flüsse, die brausenden Orkane, sie fordern alljährlich ihren Tribut an Menschenglück und Menschenleben und halten uns in beständiger Kampfbereitschaft.

Von solchem fortgesetzten Kriege mit der Natur hat die „Gartenlaube“ ihren Lesern schon eine große Reihe charakteristischer Schilderungen dargeboten; so entwarf sie erst vor Kurzem (Nr. 51 des vorigen Jahrgangs) ein anschauliches Bild von dem jahrhundertlangen Ringen eines mannhaften Volksstamms mit Sturm und Meer, von den Kämpfen der friesischen Küstenbewohner mit den Wogen der Nordsee. Heute nun will ich versuchen, eine ähnliche Schilderung, wenn auch auf ganz anderem Gebiete, zu entrollen, eine Schilderung der eigenthümlichen, in den südlichen Alpen Jahr aus, Jahr ein wiederkehrenden Orkane, jener wilden Sturmfluthen des Hochgebirges.

Schon zweimal ist diese gewaltige Naturerscheinung, die Bora des Karstes, den Lesern der „Gartenlaube“ vorgeführt worden, und zwar als „Der König der europäischen Sturmwinde“ (vergleiche den Artikel Jahrgang 1865, Nr. 11) und „Eine böse Fee der Alpen“ (Jahrgang 1873, Nr. 51). Wenn ich aber dennoch im Nachstehenden einige dieses Thema berührende Notizen mittheile, so geschieht es, weil sie eine nicht unwillkommene Ergänzung jener Artikel bieten dürften.

Ich rufe den Lesern zunächst in’s Gedächtniß zurück, daß die Bora ein heftiger mit sturmartiger Geschwindigkeit wehender Nordostwind ist, der seinen Namen wohl von dem classischen Boreas ableitet, meist plötzlich aufspringt und einen beschränkten Verbreitungsbezirk hat, vorzüglich aber deswegen merkwürdig ist, weil bei ihm auf einer Meile Wegs völlige Windstille und heftiger Sturmwind zu finden sind. Die Richtung der Bora ist anfangs immer Nord, allmählich Nordost, dann in Ostnordost und zuletzt in Ost übergehend. Im Observatorium der nautischen Akademie zu Triest wird die Geschwindigkeit des Windes durch eigene Anemometer (Windmesser) gemessen, und nach diesen Beobachtungen beträgt dieselbe 70 bis 80 Kilometer in der Stunde.

Am gewaltigsten wüthen die Borastürme auf jenen Hochebenen, welche durch keine höheren Bergrücken gegen Nordost gedeckt sind, in allen gegen Nordost offenen Thälern des Küstengebietes der Adria. Oft tritt als Vorbote der rasenden Bora eine auffallend trockene Luft ein, die bei Menschen und Thieren einen brennenden Durst verursacht; dabei ist das Wetter heiter, und nur um die höchsten Berggipfel sieht man wagerechte Wolkenschichten lagern, welche von den Südslaven bezeichnend Zastava (Fahne) genannt werden. Ein sogenannter Wolkenflug, wie er unsern Gewittern und Stürmen eigen ist, mangelt bei der Bora gänzlich.

Oft kündigt sie sich durch einige derbe Luftstöße, welche fernem Kanonendonner nicht unähnlich sind, an. Nun hört man, wenn man sich in der Nähe menschlicher Wohnungen befindet, einige wuchtige Schläge zugefallener oder zerschlagener Fenster, Thüren und Thore, und die gefürchtete Bora ist da. Alles flüchtet unter’s Dach, um sich vor dem unheimlichen Gaste zu schützen, und trotz engen Verschlusses wird es auch in den Innenräumen zuweilen empfindlich kalt.

Weht die Bora nicht stark, so ist es allerdings traut und gemüthlich, auf den alten Kaminbänken beim offenen Herdfeuer seine frosterstarrten Glieder zu wärmen und dabei die wilde Melodie der Bora über Kamin und Kopf streichen zu hören; tobt aber das Sturmgespenst mit aller Gewalt, so muß man auch diesen liebgewordenen Zufluchtsort räumen; denn die Gewalt der Bora schlägt den Rauch und das Feuer nieder, und der Qualm treibt bald die am Herde Sitzenden an ihre Schlafstellen, welche für die Dauer der Bora dann das einzige Wärme-Asyl bilden.

Man darf aber nicht unerwähnt lassen, daß das Borawetter das gesündeste und besonders erfrischend für Nervenschwache ist. Kopf und Sinn werden dabei klar und heiter im Gegensatze zum beklemmenden niederdrückenden Gefühl der Kopfschwere beim feucht-warmen Sciroccowetter.

Gegenden, in welchen die Bora haust, erkennt man auf den ersten Blick. Alles Geäst der Bäume ist dort nach der Bora Achtung hin gewachsen; die Baumstämme sind alle stark nach derselben Seite geneigt, sodaß man senkrechte Linien in der Natur gänzlich vermißt und die ganze Landschaft wie verzeichnet erscheint, Die Häuser haben gegen die Nordseite kein einziges Fenster, keine einzige Thür. Die Nordwände der Gebäude sind kahl und schanzenartig, gleich Festungsmauern, wettergrau und wüst. Die Kamine stehen pyramidenförmig auf breiter Basis, um dem Anprall der Bora Trotz zu bieten, und die Luft- und Rauchgänge in denselben sind besonders klug ersonnen und angelegt. Alles, was am Hause und um dasselbe an merklicher Flächenausdehnung aufgebaut ist, wurde aus möglichst großem Gestein massiv und solid hergestellt. Die Dächer deckte man mit den schwersten Hohlziegeln und beschwerte sie obendrein mit derben Steinen; sie ragen sämmtlich nur nach der Südseite vor, und so sind auch die Stiegen, Balcone oder Außengänge nur an der Südseite der Häuser angebracht, Ja, man bemerkt die Spuren des Existenzkampfes der Bewohner der unwirthlichen Planinen mit dem wilden Sturmelemente auch an ihren kleinen Gehöften und Oekonomien. Die oft nur einige Quadratmeter großen muldenartigen Felder, welche mit unglaublichem Fleiße dem felsigen Karstboden abgerungen wurden, sind wallartig mit aufgeschichteten Steinmassen umfriedet, um so die Kraft der Bora wenigstens theilweise zu brechen und die spärliche Vegetation einigermaßen vor dem eisigen Winde zu schützen, und nach der Bora finden die armen Karstbewohner trotzdem von ihren schachbrettartigen kleinen Feldchen oft genug den besten Boden weg gefegt, ein Schicksal, das sie besonders nach vorausgegangener anhaltender Dürre zu ereilen pflegt.

In der montenegrinischen Hochebene ist die Armuth in den kleinen mit Steinwällen umfriedeten Feldchen besonders sichtbar. Wenn mit dem Sturmwinde ein großer Theil des besten staubtrockenen Bodens verflogen ist, dann ist es ein stets wiederkehrendes trauriges Bild, daß ganze Reihen armer Weiber und Kinder auf Brettchen oder Korbgeflecht mühselig zusammengescharrtes Erdreich oft weit herbeitragen, um den Kampf um’s Dasein auf’s Neue zu beginnen, und athmen sie nach dieser Arbeit eben wieder ein wenig auf, so haben sie auch sofort unter einer zweiten Landplage zu leiden – unter der des Feldungeziefers, denn auf diesem nach Quadratmetern zu messenden Oasengrün concentrirt sich zur wärmeren Jahreszeit auch das meiste kleinere Thierleben der Raupen, Würmer und Engerlinge, nach welchen Hunderte von Raben und Dohlen gierig spähen. Den schädigenden Besuch dieser ungebetenen Gäste abzuwehren, ist nun wieder die Aufgabe der armen Weiber und Kinder. Tagelang hocken und fechten sie mit einem Stocke in der Hand gegen die schwarzen geflügelten Eindringlinge, und diese Ungezieferplage dauert an bis zum Eintritte der nächsten Bora. So wechselt Plage mit Plage über den Häuptern der montenegrinischen Armen.

Sind die Steinwüsten Montenegros ein trauriges Land für die Armuth, ein Land, das seine Kinder stiefmütterlich behandelt. so sind sie eine um so reichere Fundgrube für den Künstler. Wie man sich in diesen unwirthlichen Gegenden mitten im Borasturm Studien holt, will ich kurz erzählen. Ich sah vom Thalgrunde bei Golubovo, daß die hohen Randstellen der Gola Glavina Planina äußerst malerisch zerklüftet waren; denn ich gewahrte durch die Felskolosse zahlreiche Durchsichten in’s Aetherblau. Da ich nun leidenschaftlich gerade nach solchen Motiven fahnde, so wollte ich einige Mühe und etwas Schweiß daransetzen, um sie aufzunehmen. Ich klomm hinan und bestieg die 1500 Meter hohe steile Berglehne an einem drückend heißen Tage.

Kein Faden war an mir trocken, als ich oben anlangte, und ich mußte zwei volle Stunden zur Abkühlung und Trocknung der schweißfeuchten Kleider promeniren, ehe ich es gefahrlos wagen konnte mich niederzusetzen, um mein auserlesenes Object, eine zerklüftete Felsgruppe, zu zeichnen. Leider sollte ich die beglückende Naturanschauung nicht allzulange ungestört genießen. Die Luft kühlte sich merklich ab; die Temperatur sank rasch, doch verharrte ich in Arbeit vertieft so lange an demselben Orte, bis es leider zu spät war, um fliehen zu können. Die Studie war da – aber die Bora auch. Von dem anstrengenden Aufstieg zur Planina ziemlich ermattet, in einer menschenleeren Wildniß bei anbrechender Nacht flüchtete ich, um von der immer heftiger tobenden Bora nicht in den nahen Abgrund geschleudert zu werden, in einen windgeschützten Felswinkel. Dabei ging auch mein Proviant zur Neige; meine Lage war wahrlich nicht beneidenswerth – ich hatte allen Grund, um meine Rettung besorgt zu sein.

In scheinbar weniger stürmischen Momenten versuchte ich es, im Gerölle gebückt, kriechend, mich mit Händen und Füßen an das [211] Gestein klammernd und mich gegen dasselbe stemmend, wenigstens aus der Nähe der gähnenden Schlucht in ein entlegenes Versteck auf der Planina zu gelangen, aber vergebens; denn so oft ich einen Versuch wagte, wurde ich zurückgeschleudert, und jedesmal schätzte ich mich überglücklich, meine Haltestelle ohne Schaden wieder erreicht zu haben.

Endlich winkte mir die Rettung. Ich hörte etwas wie Steinschleudern und spitzte darob gewaltig die Ohren. Ich hatte mich nicht getäuscht; denn deutlich konnte ich das Schlagen und Aneinanderprallen auch größerer Steine wahrnehmen; in meiner überreizten Phantasie wähnte ich sogar auch schon Stimmen oder Rufe zu hören, und wie Einem in so verzweifelten Momenten oft die wunderlichsten Gedanken das Gehirn durchkreuzen, so durchzuckte mich auch die Idee, daß irgend ein zufällig dahergekommener Sterblicher meine gefahrvolle Lage erspäht habe und mir nun ein Zeichen der nahenden Hülfe gäbe.

Muthig setzte ich nochmals alle Kraft daran, nur dem nahenden Retter entgegen zu gehen, als ich aber verzweifelt nach einigen Blöcken und Steinen mit dem Arme auslangte, rollten mir diese selbst entgegen. Nun war das Anprallen und Schlagen der Steine erklärt: großer Gott – die Gewalt der Bora brachte selbst das Steingeröll in Bewegung. Meine Lage war eine äußerst kritische, mein Schicksal besiegelt. In die Struka (Plaid) gehüllt und mit dem Leibriemen umgürtet, stampfte ich instinctiv, um mich aus diese Weise warm zu erhalten, den Dauerlauf; so brachte ich sechs volle Nachtstunden an ein und derselben Stelle zu, und zwar angesichts des düsteren Schattens einer fürchterlich gähnenden Schlucht und bei heulender Bora.

Erst spät nach Mitternacht brach sich allmählich die Kraft des Sturmes, aber plötzlich auch die meine, und als nach Sonnenaufgang mit vorgerückter Stunde die Strahlen der Sonne immer sengender wurden überkam nach grenzenlose Mattigkeit; ich stürzte der Länge nach hinter einem Steinblocke nieder und verfiel in tiefen Schlaf. So hatte ich lange gelegen, als ein paar derbe Fäuste mir die Seele schier aus dem Leibe rüttelten Hirten fanden mich und wollten sich überzeugen, ob noch Leben in mir wäre, ich aber dachte im ersten Schrecke und in großer Schlaftrunkenheit, daß ich mich schon in Meister Petz’ erdrückender Umarmung befände, der speiselüstern an mir ein Wohlgefallen gefunden habe.

Nach längerer Wanderung labte ich mich in der zwei Stunden entfernten Baita (Hirtenhütte) an Zura (saurer Milch) und Skuta (Käse) und hörte die Erlebnisse der Hirten, welche um kein Haar erbaulicher waren, als die meinigen. Wie häufig übrigens solche Schreckensscenen in den montenegrinischen Bergen sich ereignen, davon sollte ich mich schon am nächsten Tage auf meiner weiteren Wanderung überzeugen.

Die Heerden mehrerer Dörfer wurden eben von der Planina nach den Thälern getrieben, und der Trieb erreichte gerade den Abstieg auf der Hochebene. Einzelne Thiergruppen betraten schon den Saumweg, der meist schmal und in den sonderlichsten Windungen und Schlangenlinien an den sehr schroffen Felslehnen thalab führt, als sich die Bora anmeldete.

Instinctiv trachteten die klügeren älteren Thiere der großen Gefahr, der sie am Höhenrande ausgesetzt waren, zu entrinnen Die allgemeine Flucht artete bald in Raserei aus. Die erfahrensten strammsten Hirten vermochten dem heillosen Gewirre keinen Einhalt zu thun, ja, sie selbst wurden von der Masse bis hart an den Schluchtrand gedrängt. Auf dieser Stelle der äußersten Felskante und fürchterlichen Grenze zwischen Höhe und Diese, Leben und Tod, spielten sich nun mit Blitzesschnelle Lebensscenen ab, wie sie nicht aufregender gedacht werden können. Alles tobte nach Rettung.

Was nur Leben hatte, drängte zum Abstieg. Niemand wollte zurückbleiben und weichen, ja, in der dichten Knäuelmasse schob Eines das Andere, und die Bora heulte im schrillsten Crescendo ihre wilde Melodei; da stürzt ein Hirtenweib, den Säugling auf den Armen, am Schluchtenrande zu Boden; sie hat mit ihrem strammen Arm den schartigen Felsblock erfaßt, um ihrem weinenden Säugling eine lebende Schutzwehr gegen die blökenden Stürmer zu schaffen.

In dem Momente der höchsten Gefahr erweist sich aber der Mann als Schirmer der Seinen. In der erschreckenden Aussicht, Weib, Kind und Heerde zu verlieren, springt er todesverachtend zur Stelle, deren einzige Schrittlänge zwischen Weib und Schlucht ihm kaum gestattet, sich auf sein langes Steinschloßgewehr zu stützen. Das drohende Unglück in seiner ganzen Größe vor den Augen, steht er wie aus Erz gegossen, wuchtige Peitschenhiebe nach der drängenden Heerde zurückführend, um diese, Weib, Kind und sich selbst zu retten.

Seitwärts von ihm hockt bereits einer der schwindelfreien in seiner Pflichterfüllung treu ausharrenden Gesellen, von der Bora bis in's letzte Versteck getrieben, hinter einem Felsblock, während sich auf denselben ein Schicksalsgenosse noch im letztmöglichen Momente auf die Brust zu Boden wirft, um nicht in die Tiefe fortgeweht zu werden

Abseits Geschrei, Windessausen, Sturmgeheul, Blöken der Mutterthiere nach den stürzenden Jungen.

Da tritt in dem wilden Concert eine kurze Pause ein; einen Augenblick setzt die Bora aus, und gottlob! diesen Augenblick kann die bedrängte Hirtenfamilie zu ihrer Rettung benutzen. Glücklich erreicht sie eine sichere Zuflucht hinter einer vorspringenden Felswand.

In einer Höhle geborgen, hatte ich aus der Ferne die grausenerregende Scene beobachtet, und sie prägte sich so tief meinem Geiste ein, daß ich sie später in dem Bilde, welches ich heute den Lesern vorführe, wahrheitsgetreu festhielt.

Und noch jetzt, wenn der stürmische Nord über dem schönen Wien an der blauen Donau dahinstreicht, noch jetzt denke ich manchmal an jene erregten Stunden und an die böse Fee des Karstes.