Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Glatau
Diese deß Königreichs Böheim Land-Stadt ligt nahend Schwihoff / Zinkow / Grunberg / Kasegowitz / Planitz und Kleinow (so in den Tafeln auch für Städtlein gezeichnet werden) und gegen Bäyern werts. Theobaldus, Königs Uladislai Bruder / so dem Käiser Friderico Barbarossae treulich in Italien gedienet / und darinn gestorben / ward hieher nach Glattau geführet / und allda im Dominicaner-Closter / so er gestifftet / begraben / wie Boregk sagt in der Böhmischen Chronick / am 166. Blat. Anno 1622. ist Glattau von den Polacken / so dem Hertzog auß Bäyern zugezogen / außgeplündert worden. Anno 1641. giengen General Pful und Wittenberg / mit acht Regimentern Schwedischen Volcks auß der Obern Pfaltz in Böheim / und hieher auff Glattau (so von theils unrecht Klattau geschrieben wird) und nahmen die besten Ort / als Tauß / Teinitz und dergleichen dort herumb / für sich ein; dardurch die Pässe / auß Böhmen / nach Regenspurg / gesperret wurden.
Hinter Glattau / auff einem hohen Felsen / liget das Schloß Raby / sammt einem Flecken / wie Boregk sagt / und die Landtafeln zeichnen / Stadt oder Städtlein: Johann Zischka / der Hussiten Feld-Hauptmann ist darfür gezogen / hat den Flecken unterm Schloß gewonnen / und darauff den 29. Mertzen deß 1421. Jahrs / frühe / wie die Sonne auffgieng / einen Anlauff an das Schloß thun lassen. Er selbsten stellete sich unter einen wilden Birnbaum; aber es schoß einer auß einer Feldschlangen unversehens vom Schloß in den Holtzbirnbaum / daß ihm ein Splitter in das ander gesunde Aug sprang / und es verderbete / daß er hernach blind gebliben ist; und eylete er von dannen nach Prag / daß er sich heylen ließ. Diese Histori ist in dem Schloß abgemahlet / aber es stehet dabey / es sey durch einen Pfeil geschehen; saget Theobaldus in der Hussiten Histori / part. 1. pag. 179.