Topographia Circuli Burgundici: Vesoul
[281] Vesoul, Vesulium, Dieses ist eine auß den fürnehmsten Stätten dieses Landes / nicht weit vom Stättlein Charey (das Cognatus Charriras nennet / und daß allda Franciscaner seyen / pag. 108. saget /) und an einem Wasser gelegen / so nicht fern von dannen / oberhalb Seey / in die Saone, oder Ararim, fällt. Es hat Vesoul sehr starcke Mauren schön erbaute Häuser / einen stattlichen Weinwachs herumb. Nach Hertzog Carls von Burgund Todt / nahmen die Frantzosen Anno 1478. diese Statt ein. Als sie aber sich von ihnen / zu ihrem rechten Herrn gewandt / seyn die Frantzosen Anno 1479. wieder kommen / und die Statt mit Accord erobert; haben [282] darauff die Mauren niederreissen / die Thürn abbrechen / die Bollwerck zerstören / und die Statt verbrennen lassen / daß sie also gleichsam wie ein offen Feld gantz erbärmlich / und verwüstet / noch im Jahr 1482. da lage. Folgends hat sie sich / unter der Franckreichischen Regierung / wieder etwas erholt / ist aber darauff Anno 1492. von deß Käysers Maximiliani I. Kriegsvolck eingenommen worden / und dardurch wieder an ihren Herrn kommen. Umbs Jahr 1533. hat sie ein grosse Feursnoth gehabt / dardurch sie abermals übel verstellt worden. Anno 1595. hat der von Tremblecourt, mit seinen Frantzosen / und Lothringern / sie belagert / und durch Vbergab / bekommen. Es hat aber der Feind den Accord nicht gehalten / sondern ist mit der Statt so grausam umbgangen / als jemals von den allerärgsten Strassenräubern einer Statt wiederfahren ist. Anno 1644. hat der Mareschal von Touraine, Frantzösisch und Weymarischer General / die Stätte Vesul, Brame, Luxeul, Metze, und Torval, in Burgund eingenommen; wie Georg. Engelsüß / im 2. Theil Weymarischen Feldzugs / berichtet.