Topographia Alsatiae: Liechtenau
Stättlein / und Schloß / seyn Gräfflich-Hanau-Liechtenbergisch / aber auff Germanier Boden / und drey Meilen von Straßburg / gelegen. Es ligt das Kloster Schwartzach nicht weit davon: Wie auch Drusenheim / am Rhein / so der alten Concordia seyn solle / darbey Anno 1630. diß- und jenseit deß Rheins / starcke Schantzen / zwischen Hagenau und Liechtenau / seyn erbauet / aber hernach Anno 1632 im Januario wieder geschleifft / und dann Anno 1636. als der Käyserische General Leutenampt Graff Gallas da sein Läger hatte / auffs neu repariert, Anno 1637. von den Frantzosen / folgends wieder von den Käyserischen / und also immer Abwechselungsweise / auch besagtes Liechtenau selbsten / occupiert; sonderlich aber dieses Städtlein Liechtenau Anno 1632. den 10. Aprilis / von den Käyserischen eingenommen / geplündert / und verbrandt worden. Relationes. Darzu man das Theatrum Europaeum thun kan. Nachgehends / und im Jahr 1644. ward das Schloß allhie / durch die Frantzosen / in ihrem Zug von Freyburg / auff Philipsburg / eingenommen / aber Anno 45. durch die Chur-Bäyerischen mit List wieder erobert. Wird hernach vielleicht wieder Frantzösisch worden seyn / weilen Anno 1647. die alte Weymarischen / so sich vom General Touraine nicht haben commandiren lassen wollen / diesen Orth / wie man geschrieben / außgeplündert haben sollen.
Wimphelingus sagt / daß der 66. Bischoff zu Straßburg / Conradus III. von Liechtenberg / das Schloß Crax / mit dem Städtlein Semersheim vewüstet; und das Städtlein Liechtenau / von quadersteinen erbauet habe. Und was das Kloster Schwartzach anbelangt / so schreibet Er / daß es vorhin Aronlfes-Aug geheissen; seye Benedictiner Ordens / und von Rüttharden / Graffen von Zäringen (theils sagen Elsaß /) ümbs Jahr Christi 749. gestifftet worden. Anno 845. habe man es an einen andern Ort / über Rhein / versetzt / dieweil der Graff Ruthelim / und die benachbarte Bauren / es verbrandt hätten. Under dem 62. Bischoff zu Straßburg / Bertoldo, sey solches Kloster abermals verbrandt / und hernach wieder an einem andern / und jetzigem Ort erbauet worden.