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Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Gitschin

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Topographia Germaniae
Gitschin (heute: Jičín)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 29–30.
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Gitschin.

So theils auch Gütschin / Gytschin / und Gitczin / schreiben / ist ein Städtlein / bey Welisch / an der Czidlina / nahend Starehrady / oder Altenburg / davon in der Hussiten Histori stehet / daß es / als ein Ort der Rauber / selbsten Anno 1442. von den [30] Böhmen verwüstet worden seye. An. 1620. als / wegen deß Freyherrn von Schmirschitz Verlassenschafft (darzu auch Gittzin gehöret hat /) zwischen Herrn Heinrichen Slavata / und einem Herrn von Wartenberg / so deß angedeuten verstorbenen Herrn von Schmirschitz 2. Schwestern zur Ehe hatten / Streit entstunde; und deßwegen Commissarien hieher geordnet wurden / so ist den ersten Hornung ein Soldat mit dem Pulver unvorsichtig umbgegangen / daß darüber das Schloß allhie zerschmettert / und die Herren Commissarien (darunter Herr Rudolph von Stubenberg war) mit ihren Dienern und Gefährten / deren auff die 60. oder mehr gewesen / alle / wie auch der besagte Slavata / und deß von Wartenberg Gemahlin / sammt dem Frauenzimmer / allen Dienern und Soldaten / so sie bey sich hatten / darauff gegangen. In dem Städtlein Gitschin ist gleichfals nicht geringer Schade geschehen / daß auch die Oefen und Fenster eingefallen und zersprenget worden seyn. Es ist folgends dieser Ort an Hertzog Albrechten von Friedland kommen / dessen Gemahlin allhie Hof gehalten. Und stehet in dem 4. Theil deß Theatri Europ. fol. 383. folgendes: Im Eingang deß Martii / Anno 1640. kam eine Zeitung auß / wie daß General Banner / in dem Carthäuser Closter / so nahend bey dem hinterlassenen Wallsteinischen Städtlein Gitschin gelegen / das Wallsteinische (oder Friedländische) Grab hab öffnen / den Kopff und rechten Arm von dem todten Leichnam weggnehmen / und beyde Stück darum in Schweden schicken lassen / weil dieser Herr (Hertzog von Friedland) seines Königs Gustavi Adolphi Erforderung in Teutschland / und hernach erfolgten Todfalls / eine Ursach gewesen seye: Darum man dieses Haupt und den Arm / zum Gedächtnuß anschauen / billich in Schweden führen sollen. Anno 1642. seynd die Schwedische zweymal hieher auff Gitschin kommen / und haben etwas Brandschatzung allda erhalten. Anno 1648. den 20. 30. Jenner / ward dieser Ort von ihnen / den Schwedischen / wieder überfallen und außgeplündert / so acht Meilen von Prag / wie die Frühlings-Relation deß gedachten Jahrs am 86. Blat / saget / gelegen ist.