Topographia Braunschweig Lüneburg: Radolffshausen

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Topographia Germaniae
Radolffshausen (heute: Samtgemeinde Radolfshausen)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 169.
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Radolffshausen.

Zu welcher Zeit dieses Fürstliche Braunschweig-Lüneburgische Grubenhagisches Ampthauß gebawet oder gestifftet / davon ist keine gewisse Nachricht vorhanden / ohne daß es ein altes Schloß / vnd den Edlen Herren zu Plesse / die dasselbige von den Hochlöblichen Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg / Grubenhagischer Linie / etliche 100. Jahre zu Lehen getragen / zuständig gewesen / Inmassen dann einer von denselben stets daselbst residiret hat. Nach dem aber der rechte Herr / Dieterich zu Plesse / in anno 1571. mit Tode abgangen / ist diß Ampt / mit allen Pertinentien / dem domaligen regierenden Landesfürsten / Hertzog Wolffgangen zu Braunschweig vnd Lüneburg / Christmilder Gedächtnuß / wieder anheimb gefallen / vnd von S. Fürstl. Gn. vnd deren Hochlöbl. Nachkommen / biß an den heutigen Tag ruhiglich possediret / vnd ersessen.

Es ist aber dieses Ampthauß gelegen zwischen den beyden Stätten / Göttingen vnd Duderstatt / so 3. Meil weges von einander / fast in der mitte. Die Gebäwde seynd für Jahren zwar zimblich gewesen / jedoch nach der alten Manier / vnd das Schloß etwas enge begriffen / vnd mit einem geringen Wall vnd Wassergraben vmbgeben / in anno 1626. aber die Gebäwde mehrentheils von den Kriegsleuten abgebrant / vnd eingeäschert worden.