Topographia Braunschweig Lüneburg: Vogdsdahlum
Ist ein Fürstl. Wolffenbüttelsch Ampthauß / welches vor langen Jahren die von Wenden / als eine ErbVoigtey possediret haben / soll vor erst Dahlumb geheissen / vnd hernacher von der Voigtey den Nahmen Voigtsdahlumb überkommen haben / massen Ludolph von Wenden / dem Edlen Voigt zu Voigtsdahlumb geschrieben worden. Es soll aber von Hertzog Heinrichen dem Jüngern zu Braunschweig vnd Lüneburg / wie S. Fürstl. Gn. wieder zu Land vnd Leuten kommen / das Geschlecht der von Wenden davon abgebracht seyn / vnd ist darauff zu einem Fürstl. Ampthause gemacht worden.
Es ist das hohe Wohnhauß / wie auch das alte Hauß / beyde von Grunde biß oben vnters Dach / mit Steinen auffgemawert / gleichfalls die Küche vnd Speisekeller oben mit dem Keese- vnd Fleischboden / als auch das Dörre- Braw- vnd newe Wohnhauß / welche in einem Triangel in einander gebawet / vnd begreiffen den innern Platz deß Amptes oder Burg.
Sonst ist dieses Fürstl. Ampthauß mit Meyereyen / Vorwercken / Stallungen / Mühlen / vnd anderen zu der Haußhaltung nöhtigen Gebäwen wol versehen / vnd ligt vnter dem Elm / zwischen Schöppenstett vnd Wobeck / an der Heerstrassen / grentzet mit dem Ampt Wolffenbüttel / Jerxheim / Schöningen / vnd der Herrschafft Warberg / in einer lustigen gegend / hat zimlich guten Ackerbaw / auch stattliche Holtzungen.
Bey diesem letzten Kriege ist dieses Ampt / als welches an einer offenen Heerstrassen gelegen / zu vnterschiedlichen vielen mahlen ruinirt / vnd gäntzlich außgeplündert worden / hat sich jedoch zu jetzigen Zeiten zimlich wieder erholet.