Topographia Superioris Saxoniae: Delitsch
Diese im Osterland / so ein theil von Meissen / vnd in dem Leipzigischen Creysse / 3. Meylen von Leipzig / vnnd 6. kleine Meyl von Wittenberg / in der Gegend vmb Bitterfeld / vnd 3. Meylen von Hall in Sachsen / gelegene Statt / soll auff Teutsch so viel / als heiliger Grund heissen. Ist nicht groß / aber vor dem jetzigen Krieg fein erbawt gewesen / allda man gute Strümpff gemacht / so weit verführet worden seyn. Das Bier / so man da bräwet / wird der Küheschwantz genant. Anno 1429. haben die Hussiten diesen Ort außgebrannt. Besiehe das Theatrum Peccensteinij part. 3. fol. 136 In dem jetzigen Krieg ist sie vmb jhre Vorstätte kommen. Anno 1637. als Baner vor Leipzig vnverrichter Sachen abgezogen / den 7. Februar. so seynd in die 2. tausend zu Roß Schwedische nach Delitsch gangen / vnd [40] selbige Statt plündern wollen / die Burger aber haben sich zur Gegenwehr gesetzt / vnnd sie wider abgetrieben / folgends seyn wider in die 3000. Pferdt dahin gangen / vnd die vorhabende Plünderung verrichten wollen: es hat aber die Burgerschafft sich wider gewehrt / vnnd 6. Reutter / auch etliche Pferde / nidergeschossen; wie D. Tobias Heydenreich in der Leipzigischen Chronick / berichtet. Sonsten haben sich deß Chur-Sächsischen Obriste Andreae Maßlehners / genant Vngar / Compagnyen dahin gelegt / so lang allda geblieben seyn. Anno 1644. haben sich ein weil Keyserische / ein weil Schwedische allhie befunden. Dresserus in seinem Stättbuch schreibet am 200. Blat / daß Delitsch zur Herrschafft Landsberg gehört habe / vnnd seye solcher Orth / im Jahr 1296. vom Landgraff Albrechten / zu Schaden seinem Söhne Friderici, vnnd Dicemanni, der Statt Erfurt verkaufft worden. Ist aber nunmehr schon lang wider Marggrävisch / vnd zwar der Zeit Chur-Sächsisch: nach dem zuvor im Jahr 1276. solcher Orth / auß der oben bey Bitterfeld angezeigten Vrsach / von Anhalt an Meissen kommen war; wie der daselbst angezogene Calvisius bezeugt; es sich auch bey andern finden thut.