Topographia Westphaliae: Manderscheid
[87] Manderscheid / das Schloß / von etlichen Mangerichscheid / Mangerici Limes, oder Manfridsscheid / Limes Manfridi, genannt / an dem Fluß Leser / oberhalb Witlich / in dem Trierischen Land gelegen. In der Trierischen Chronic ist auffgezeichnet / daß Ertzbischoff Adelbero zu Trier / der Anno 1152. gestorben / Manderscheid / das von Natur vest; wie auch Epternach / vnnd andere / deß Graffen von Namur / so sich der Münch zu S. Maximin bey Trier / wider ihn / den Ertzbischoff / angenommen / einbekommen / erobert / vnd nidergerissen; dessen Nachfahr Hillinus den Thurn im Schloß allhie gebawet; hergegen dem Graffen von Namur / Machern vberlassen habe. Es seyn aber gleichwol fürnehme Graffen lange Zeit hernach gewesen / so sich von Manderscheid geschrieben / vnd in drey vnderschiedliche Linien / als 1. Manderschied / Blanckenheim / vnnd Gerhartstein / 2. Manderschied Keyl / vnnd 3. Manderschied Schleiden / (welche letztere in einem Himmelblawen mit Lilien besäeten Feld / einen Löwen führen) außgetheilet haben; darvon in der Reichs-Matricul / so vornen bey der Continuation deß Itinerarii Germaniae Mart. Zeilleri, zufinden / p. 26. Bericht gethan wird. Vnd haben die der letzten Lini im Stättlein Schleiden / in der Eyffel / ordinari Hoffgehalten / welches Anno 1610. die Ertzhertzog Leopoldischen Soldaten / im Gülchischen Krieg / eingenommen / vnnd geplündert; so aber von deß Graff Friderichs von Solms / Gubernators der benachbarten Gülchischen Statt Deuren / Volck / entsetzt worden ist. Es ligt dieses Schleiden / oder Sleiden / an dem Fluß Orffe / oder Orfft / zwischen Blanckenheim / Arenberg / vnd Gemünd. In dem fünfften Theil deß G. Braunen Stättbuch / werden zwey Manderscheid / in der Eyffel gesetzt / deren das Eine Ober-Manderscheid / genant wird / auff einem Felsen ligt / nach dem Lager / vnd Gelegenheit selbigen Orts / Holtz genug / auch an Weinwachs nicht Mangel hat. Das Vntere Manderscheyd an dem Fluß Lesar / auch in der Eyffel / ligt sehr wol / vnd hat daher gute Gelegenheit / vnnd gehöret den Herrn Graffen von Manderscheid / wie der Author daselbst berichtet. Vnd diess Orts wird darumb allhie gedacht / weiln die Graffen von Manderscheid / vnter die Stände deß Westphälischen Craisses gesetzt werden