Apokalypse des Baruch (syrisch)
erging das Wort des Herrn
an Baruch, des Neria Sohn.
Es hieß:
was dieses Volk mir angetan;
die Sünden der zwei Stämme, die noch übrig,
daß sie noch zahlreicher, als die der Zehn,
die schon in die Gefangenschaft geraten sind.
von ihren Königen zum Sündigen gezwungen;
doch diese zwei erzwangen es von ihren Königen,
zu sündigen.
sie soll für eine Zeit von mir verstoßen sein
und ich zerstreu dies Volk unter die Heiden.
Es soll dabei den Heiden wohl ergehen,
Dann kommt die Zeit,
wo ihre Friedenszeiten sie ersehnen.
daß du’s dem Jeremias kündest
und allen euresgleichen:
Verlasset diese Stadt,
wie eine feste Säule sind
und eure Gebete einer starken Mauer gleichen!
Herr, mein Herr!
Kam ich deswegen in die Welt,
das Unheil meiner Mutter anzuschauen?
Ach nein, mein Herr!
nimm vorher meinen Geist hier weg,
daß ich zu meinen Vätern gehe
und nicht den Untergang der Mutter ansehen muß!
Ich kann dir nicht entgegentreten,
und doch kann ich das Unheil meiner Mutter nicht mitansehen.
Denn läßt du deine Stadt dem Untergang verfallen
und überlieferst unsern Hassern du dein Land,
wie könnte man sich noch des Namens Israel erinnern?
zum Anfang wiederkehren?
Soll wohl die Welt dem Schweigen
des Urbeginns nochmals verfallen?
Soll von der menschlichen Natur nicht mehr die Rede sein?
was du dem Moses über uns gesagt?
Ja, diese Stadt wird eine Zeitlang preisgegeben
und eine Zeit das Volk gezüchtigt;
jedoch die Welt wird nicht vergehen.
dies sei die Stadt, von der ich sprach:
„In meinen Händen trag ich dich gezeichnet?“
die ich geoffenbart,
die hier im voraus schon bereitet ist
seit jener Zeit, wo ich beschloß,
das Paradies zu schaffen.
Ich zeigte sie dem Adam vor dem Sündenfall;
sie ward ihm mit dem Paradies entzogen,
nachdem er gegen das Verbot gefrevelt.
in jener Nacht zwischen den Opferhälften.
wo ich das Bild des Zeltes
und aller der Geräte sein ihm wies.
mitsamt dem Paradies.
und tu, was ich dich heiße!
So bin ich also Sion gegenüber schuld daran,
daß deine Hasser dieses Land betreten
und deinen Tempel unrein machen
und in Gefangenschaft dein Eigentum verschleppen
und alles, was du lieb hast, rauben,
in ihrer Götzen Heimat ziehen
und dort vor ihnen prahlen?
Was hab ich deinem hehren Namen angetan?
Mein Name währt,
mein Ruhm in alle Ewigkeit;
doch mein Gericht wahrt sich sein Recht zu seiner Zeit.
daß nicht die Feinde Sion selbst zerstören
und nicht Jerusalem verbrennen;
sie dienen vielmehr nur für eine Zeit dem Richter.
Tu alles, was ich dir gesagt!
und nahm den Jeremias,
Iddo und Seraja,
Jabes und Gedalja
samt allen Angesehenen im Volk mit mir
und brachte sie zum Kidronbach.
Ich sagte ihnen alles,
was mir verkündet ward.
mit Fasten bis zum Abend.
umzingelte chaldäische Heeresmacht die Stadt.
Und da verließ ich, Baruch, zu der Abendzeit das Volk,
ging fort und trat zur Eiche.
und seufzte über die Gefangenschaft,
worin das Volk gekommen.
und bringt mich oben auf die Mauer von Jerusalem.
Vier Engel stehen auf vier Ecken unserer Stadt,
ein jeder eine Feuerfackel in der Hand.
er spricht zu ihnen:
Nehmt eure Fackeln!
Doch zündet sie nicht früher an,
bis ich’s euch sage!
zuvor der Erde anzukünden
und hier zu hinterlegen,
was mir der höchste Herr befohlen hat.
und dort den Vorhang an sich nehmen,
das heilige Schulterkleid,
den Sühnedeckel,
die beiden Tafeln,
der Priester heilige Gewänder,
den Rauchaltar
und achtundvierzig Edelsteine, die der Priester an sich trug,
und alle heiligen Gefäße in dem Zelt.
Erde! Erde! Erde!
Vernimm nun des allmächtigen Gottes Wort!
Nimm diese Dinge in Empfang,
die ich dir anvertraue!
Wahr sie bei dir bis auf die letzten Zeiten,
damit du nach Geheiß sie wiedergebest,
auf daß die Fremden sie nicht rauben können!
daß auch Jerusalem auf eine Zeit wird preisgegeben,
bis es dann heißt,
es werde wiederhergestellt,
und zwar für immer.
und schlang sie in sich ein.
wie dieser Engel zu den Engeln,
den Fackelträgern, spricht:
Beginnet jetzt!
Zerstört bis auf den Grund die Stadtmauern,
daß nicht die Feinde prahlend sagen können:
„Wir haben Sions Mauern eingerissen
und des allmächtigen Gottes Ort verbrannt“,
wo ich vordem verweilt.
Als sie der Mauern Ecken sprengten,
vernahm man nach dem Fall der Mauer
noch aus dem Tempelinnern eine Stimme.
Sie rief:
Ihr Hasser, kommt herbei!
Denn, der das Haus bewacht,
hat es verlassen.“
Das Heiligtum und alles ringsumher besetzen sie.
und töten manche;
den König Sedekias aber schlagen sie in Fesseln
und senden ihn zu Babels König.
mit Jeremias, dessen Herz von Sünden rein erfunden,
und der nicht bei dem Fall der Stadt gefangen ward.
und weinen, trauern, fasten sieben Tage.
es spricht zu mir:
und für des Volks Gefangene
bis hin nach Babel Sorge tragen!
Ich tue dir nach diesen Tagen kund,
was an der Tage Schluß geschieht.
was mich der Herr geheißen.
ich aber, Baruch, gehe hin,
sitz vor den Tempeltoren
und klage über Sion:
Heil dem, der zwar geboren, aber bald gestorben!
daß wir die Trübsal Sions angeschaut,
Jerusalems Geschick!
Ihr Nachtgespenster, kommet aus der Wüste her!
Ihr Dämonen
und ihr Schakale aus den Wäldern!
Wohlan!
So gürtet eure Lenden für die Weheklage,
stimmt mit mir Trauerlieder an!
Wehklagt mit mir!
Ihr sät nicht mehr!
Du Erde!
Weshalb gibst du der Ernte Früchte her?
Halt doch zurück in deinem Schoß
die Nahrung voller Wohlgeschmack!
Weshalb gibst du den Wein noch immer her?
Nichts wird davon nach Sion mehr gebracht
und auch die Erstlingsfrüchte nicht mehr abgeliefert.
Behaltet euren Tau!
Macht nicht des Regens Vorratskammern auf!
Behalte deiner Strahlen Licht!
Wozu soll dort noch weiter Licht erstrahlen,
wo Sions Licht verdunkelt ist?
Betretet nicht das Brautgemach!
Jungfrauen!
Laßt eurer Kränze Schmuck!
Ihr Weiber, betet nicht um Kindersegen!
und freuen sollen sich, die keine Kinder haben!
Die Kindermütter müssen traurig sein.
Nur, um mit Seufzern zu begraben?
Warum soll vom Geschlecht der menschlichen Natur
noch weiterhin die Rede sein,
wo hier nun diese Mutter ganz verstört
und ihre Kinder in Gefangenschaft geschleppt?
und nicht erzählen von der Anmut.
Nehmt jetzt die Tempelschlüssel!
Werft sie zur Himmelshöhe!
Gebt sie dem Herrn und sagt:
„Bewache du dein Haus!
Wir sind als trügerische Haushalter befunden worden.“
die ihr mit Ophirgold
zusammen linnene und Seidenfäden webt,
nehmt schleunigst alles!
Werft’s in das Feuer,
um dem’s zu bringen,
der es hervorgebracht!
Die Flamme soll’s dem senden,
der es geschaffen!
Dann können’s nimmermehr die Feinde rauben.
Wenn du in Blüte stündest
und Sion wäre noch in seinem vollen Glanz bewohnt,
so wär’s uns doch ein großer Schmerz,
daß du dann Sion glichest.
ein Jammer ohne Maß,
daß du in Blüte bist
und Sion liegt verwüstet da.
Bei wem beklagten wir uns über unser Mißgeschick.
Herr! Wie hast du dies dulden können?
und die Gerechten schlummern friedlich in der Erde.
und hörten nie von dem, was uns betroffen.
Du, Staub, ein Herz!
Geht hin
und kündet es der Unterwelt
und sagt den Toten:
„Weit glücklicher seid ihr
als wir, die wir noch leben.“
und rede, Erde, so vor dir,
die du in Blüte heute stehst:
es leuchten nicht der Sonne Strahlen unaufhörlich.
Wähn nicht,
du könntest dich, zu aller Zeit in Blüte stehend, freuen!
Überheb dich nicht!
Prahl nicht!
der jetzt durch Langmut
gleichwie durch einen Zaun zurückgehalten wird.“
fast ich an sieben Tagen.
und eine Stimme kommt aus Himmelshöhen
und spricht zu mir:
Hör des allmächtigen Gottes Wort!
deswegen wirst du bis zum End der Zeiten aufbewahrt,
daß du zur Stelle bist, um Zeugnis abzulegen.
„Wozu hat der allmächtige Gott
die Strafe über uns gebracht?
du und die deinesgleichen,
die ihr dies Unheil miterlebt:
„Das ist das Unheil und die Strafe,
die über euch und euer Volk jetzt kommt,
zu der bestimmten Zeit,
damit die Völker ausnahmslos gezüchtigt werden
Wie lang wird dieses währen?
Ihr, die ihr klaren Wein getrunken,
trinkt auch von seiner Hefe!
Denn das Gericht des Hocherhabenen ist unparteiisch.
er peinigte sie vielmehr so,
als wären’s seine Hasser,
weil sie gesündigt hatten.
damit sie auch entsündigt werden könnten.
Jetzt seid ihr strafbar,
weil ihr die ganze Zeit hindurch die Erde nur zertratet
und auch die Schöpfung nutzbar machtet,
so, wie’s sich nicht gehörte.
ihr aber habt die Güte allezeit geleugnet.
Du hast der Zeiten Lauf mir kundgetan
und das, was nach der Gegenwart geschehen wird.
Du sprachst zu mir:
wovon du sprachst.“
und doch im Glücke lebten
und so die Welt verließen.
Nur wenig Völker sind in diesen Zeiten übrig,
worauf sich deine Worte wohl beziehen könnten.
Was können wir noch Schlimmeres erwarten
als das, was uns bereits getroffen?
die voller Einsicht vor dir waren
und nicht, wie andere Völker, sich der Eitelkeit ergaben
und nicht so zu den Toten sprachen:
„Verschafft uns Leben!“,
die vielmehr allezeit vor dir sich fürchteten
und deine Wege nicht verließen?
und du erbarmtest dich nicht ihretwegen Sion.
so hätte Sion doch vergeben werden müssen,
der Werke derer wegen,
die Gutes ausgeübt.
Es hätte nicht versinken sollen
der Werke derer wegen,
die Missetat verübt.
Wer mag wohl dein Gericht verstehen,
oder wer erforscht die Tiefe deines Weges,
oder wer bedenkt die schwere Bürde deines Pfades?
oder wer von Staubgeborenen
fand je den Anfang und das Ende deiner Weisheit?
so ist’s auch mit der Menschenkinder Wesen:
mit ihrem Willen gehn sie nicht dahin
und wissen nicht, was ihnen
am Ende noch beschieden.
und ohne Furcht verlassen sie dies Leben.
Dieweil bei dir sie einen Schatz von Werken haben,
der in den Vorratskammern liegt.
und harren voller freudenreichen Zuversicht darauf,
daß sie die Welt empfangen,
die festversprochene von dir.
und auch in jener Zeit nur Unheil zu erwarten haben!
was du aus deinen Knechten machtest;
was gut, vermögen wir nicht einzusehen
wie du,
du, unser Schöpfer.
Herr, mein Gott.
Da hieltst du Rat
und sprachst ein Wort,
und sogleich traten der Geschöpfe Werke vor dich hin.
den Menschen wolltest du für deine Welt
zum Statthalter für deine Werke machen,
daß man erkenne,
nicht er der Welt,
vielmehr die Welt sei ihm zuliebe nur gemacht.
es bleibt die Welt zwar stehen,
die unsretwegen ward erschaffen,
wir aber gehen dahin,
um deretwillen sie entstand.
Du wunderst dich mit Recht darüber,
wie so die Menschen hingehen;
doch urteilst du nicht richtig über jene Unglücksfälle,
die Sünder treffen,
es würden die Gerechten weggerafft,
die Frevler aber seien im Glück
Ich will’s dir sagen.
Und merk auf mich!
Ich laß dich meine Worte hören.
hätt’ er nicht das Gesetz empfangen
und hätt’ ich ihn nicht klugerweise unterrichtet.
so soll er wissentlich auch Pein erleiden.
es sei um ihretwillen diese Welt gekommen,
so wird um ihretwillen auch die künftige erscheinen.
nur Mühe, Arbeit, viele Anstrengung,
und so ist jene künftige
dann eine Krone voller Herrlichkeit.
Die Jahre, die jetzt sind,
sind wenige und üble.
Wer kann in dieser seiner so geringen Zeit erwarten,
was unentbehrlich ist?
Beim Höchsten wird nicht viele Zeit berechnet,
doch auch nicht wenig Jahre.
daß er 930 Jahre lebte,
da er doch übertrat,
was ihm verboten war?
er brachte vielmehr nur den Tod,
und so verkürzte er die Jahre derer,
die von ihm stammen.
daß er 120 Jahr nur lebte?
Er brachte doch deswegen,
dieweil er seinem Schöpfer untertänig war,
den Jakobssöhnen das Gesetz,
entzündete dem Stamme Israels ein Licht.
Der, der es angezündet,
gab von dem Licht;
doch wenige sind es, die ihn nachahmten.
sie nahmen von der Finsternis des Adam
und freuten sich nicht an dem Licht der Leuchte.
Deswegen stiftet er zu jener Zeit den Bund für sie,
und spricht:
„Ich leg vor euch das Leben und den Tod“,
und ruft den Himmel und die Erde gegen sie zu Zeugen auf.
daß seine Zeit nur kurz,
dagegen Erd und Himmel allezeit vorhanden sind.
und frevelten nach seinem Tod,
obwohl sie wußten,
sie haben das Gesetz,
das zur Verantwortung sie zöge,
sowie das Licht, worin sich nichts verbergen konnte,
und dann die Sphären,
die Zeugnis geben,
und schließlich mich.
Du aber denk nicht mehr darüber nach!
Laß das Geschehene dich nicht mehr schmerzen!
das wohl bedacht sein muß,
sei’s in der Arbeit, sei’s im Glück,
sei’s in der Schande,
und nicht der Anbeginn davon.
und kommt im Greisenalter noch in Schande,
vergißt er all das Glück, das er genossen.
Lebt in der ersten Zeit ein Mensch in Schande
und kommt er in der Folgezeit ins Glück,
alsdann gedenkt er nicht mehr seiner Schande.
Wär jemand diese ganze Zeit hindurch nur glücklich, –
vom Tag an, wo der Tod verhängt ward über die,
die sich in dieser Zeit vergingen, –
und ging er schließlich doch zugrund,
so wäre alles Frühere wertlos.
da eilen rascher hin die Zeiten,
als wie die früheren;
die Jahreszeiten laufen rascher,
als in Vergangenheit,
die Jahre schwinden schneller,
als wie die jetzigen.
um heimzusuchen
die Welt zu ihrer Zeit
so schnell als möglich.
Versiegle dies in des Verstandes Kammern!
und meine Wege, die so unerforschlich.
Und heilige dich sieben Tage!
Iß kein Brot!
Trink kein Wasser,
Sprich mit niemand!
Dann offenbare ich mich dir
und red mit dir die Wahrheit
und geb dir einen Auftrag
des Laufs der Zeiten wegen.
Sie kommen jetzt
und sie verziehen nicht.
und setzte mich im Kidrontal in eine Erdhöhle;
ich heiligte mich dort;
ich aß kein Brot
und hatte trotzdem keinen Hunger;
ich trank kein Wasser
und hatte trotzdem keinen Durst.
Ich blieb dort bis zum siebten Tag,
wie er mich hieß.
wo er mit mir geredet.
begann vor dem Allmächtigen zu reden;
und sprach:
der du durchs Wort dem Firmament die Stätte angewiesen
und durch den Geist des Himmels Höhe hast befestigt,
der du im Anbeginn der Welt hervorgerufen,
was bis dahin noch nicht gewesen,
und sie gehorchen dir,
das Künftige schon gegenwärtig sahest,
mit großer Umsicht leitest,
sowie die unzählbaren heiligen Wesen,
die du von Ewigkeit geschaffen,
die flammenden und feurigen,
die rings um deinen Thron,
durch Schelten leitest,
sofort den Willen dein zu tun,
und ganz allein der Zeiten Schluß vor seiner Ankunft kennst, –
blick doch auf mein Gebet!
die Seienden, Vergangenen, Zukünftigen,
die Sünder und die Guten.
der niemals stirbt und unerforschlich ist.
Du kennst die Zahl der Menschenkinder
und andere, nicht wenige, recht handeln.
wo du für Sünder hältst bereit das Letzte
oder für die das Ende,
die recht gehandelt haben.
das jedermann hier hat, –
nichts wäre bitterer als dies.
die wiederum zur Schwäche wird,
Nahrung, die sättigt
und die dem Hunger weicht,
Schönheit,
die wieder häßlich wird?
oder wird zu nichts.
so sind wir jetzt nicht mehr
und wie wir jetzt sind,
so werden wir nicht nachher bleiben.
so gäb’s davon auch keinen Anfang.
was von dir kommt!
Erleuchte mich,
worum ich dich ersuche!
Wie lange ist die Zeit der Sterblichen voll Glück?
Bis wann beflecken sich mit vieler Bosheit die Vergänglichen?
Mach deine ganze Drohung wahr,
daß deine Kraft von denen auch erfahren werde,
die nur für Schwäche deine Langmut halten!
Was uns und unsere Stadt bis jetzt betroffen,
geschah nach deiner Herrschaft Langmut;
denn du beriefest uns als Lieblingsvolk
um deines Namens willen.
die Sterblichkeit zurück!
Und sichtbar werde deine Herrlichkeit
und deine hehre Majestät erkannt!
Versiegelt sei die Unterwelt,
daß sie von jetzt an keine Toten mehr empfange!
Der Seelen Kammern sollen jene wieder geben,
die noch darin verschlossen sind!
in jenen Jahren, die verflossen sind
seit Abrahams, Isaaks, Jakobs Tagen,
die alle in der Erde schlafen, so, wie jene.
Um ihretwillen schufest du die Erde,
wie du gesagt.
und zögere nicht mit der Verheißung!“
ich war erschöpft.
bei diesem Anblick ward mir wiederum die Kraft gegeben,
und eine Stimme ließ sich aus den Höhen vernehmen;
sie sprach zu mir:
Warum bist du so unruhig?
jedoch ihn nicht zu Ende geht,
oder auf dem Meere fährt,
doch nicht zum Hafen kommt,
kann dieser wohl befriedigt sein?
doch ihm es vorenthält,
ist das nicht Raub?
jedoch nicht seine Frucht zu ihrer Zeit abmäht,
bringt der sich nicht um seine ganze Ernte?
sie aber wächst nicht bis zur nötigen Zeit,
kann dann ihr Pflanzer Frucht von ihr erwarten?
nimmt sie in solchem Fall
nicht sicher ihrer Leibesfrucht das Leben?
und deckt es nicht mit einem Dach
und baut es so nicht aus,
kann man ein Haus dies heißen?
Sag dieses mir zuvor!
Nein, Herr, mein Gott!
Wozu bekümmerst du dich also über das,
was du nicht weißt?
Was ängstigt dich,
wovon du keine Kenntnis hast?
sowie von den Dahingegangenen,
so kenne ich die Künftigen.
und dann der Tod ward über seine Nachkommen verhängt,
da wurde damals abgezählt
die große Masse derer, die geboren werden sollten;
dann ward für jene Menge eine Stätte zubereitet,
den Lebenden zum Wohnen,
zur Aufbewahrung für die Toten.
lebt auch die Kreatur nicht wieder auf.
Mein Geist ist ja des Lebens Schöpfer;
die Unterwelt empfängt die Toten weiter.
was noch nach diesen Zeiten kommt.
es ist nicht mehr so fern, wie ehedem.
da öffnet man die Bücher,
worin die Sünden aller Missetäter aufgeschrieben,
sowie die Kammern,
wo die Gerechtigkeit all derer aufgespeichert ist,
die in der Schöpfung recht gehandelt.
da schauest du und mit dir viele
des Hocherhabenen Langmut,
die von Geschlechte zu Geschlechte währt;
voll Langmut ist er doch zu allen Erdgeborenen,
sie mögen Sünden oder gute Werke tun.
Sieh, Herr!
Die Zahl der künftigen und vergangenen Dinge
kennt niemand.
Was aber unsere Hasser treffen wird,
das weiß ich nicht
und wann du gegen sie dich willst erheben.
Auch du wirst aufbewahrt für jene Zeit,
als Zeichen, daß der Höchste wirken wird
am End der Tage für die Erdbewohner.
dann fallen sie in viele Nöte
in übergroße Peinen.
„Der Erde denket immer der Allmächtige,“
dann wird die neue Zeit sich regen.
So wird wohl jene Drangsal lange Zeit bestehen?
Und jene Notzeit viele Jahre währen?
Zwölf Abschnitte hat jene Zeit;
ein jeglicher davon ist vorbehalten
für das ihm Vorgesehene.
Begegnungen mit Geistern,
dann werden sie gemischt und helfen so einander aus.
und geben anderen noch her
und andere ergänzen sich und weitere,
so daß die Erdbewohner nicht bemerken,
daß es der Zeiten Ende ist.
wird alsdann weise;
so gibt’s zwei Abschnitte,
die Wochen von je sieben Wochen sind.
Es ist wohl gut,
wenn jemand es erlebt und schaut;
doch besser ist es,
wenn er es nicht erreicht,
daß er nicht falle.
Wird wohl der Unvergängliche
verachten das Vergängliche
und was an dem Vergänglichen geschieht?
Betrachtet er das Unvergängliche allein?
was du mir jetzt vorhergesagt,
so tu mir dieses kund,
wenn ich in deinen Augen jemals Gnade fand!
Ereignet sich’s in einem Lande nur,
vielleicht in einem Erdteil,
oder wird’s die ganze Erde spüren?
Die ganze Erde trifft, was sich ereignet;
deswegen spüren’s alle, die am Leben.
die sich in diesem Land zu jenen Tagen finden.
was in den Zeitabschnitten soll geschehen,
alsdann beginnt mit seiner Offenbarung der Messias.
es steigt der Leviathan aus dem Meer empor;
die zwei gewaltig großen Meeresungeheuer,
die ich am fünften Schöpfungstage schuf
und sie auf jene Zeiten aufbewahre;
sie dienen alsdann allen Übrigbleibenden zur Speise.
an einem Weinstock werden tausend Ranken sein,
und eine Ranke trägt dann tausend Trauben
und eine Traube tausend Beeren
und eine Beere gibt an vierzig Liter Wein.
an jedem Tage neue Wunder schauen.
um jeden Morgen aromatischer Früchte Duft mit sich zu führen
und an des Tages Ende Wolken,
die heilungsvollen Tau herabträufeln.
sie zehren davon in jenen Jahren,
weil sie der Zeiten Ende miterlebt.
dann kehrt er abermals in Herrlichkeit zum Himmel.
Dann werden alle jene auferstehen,
die, auf ihn hoffend, einst entschlafen sind.
da öffnen sich die Kammern,
worin der frommen Seelen Zahl verwahrt ist;
sie gehen heraus,
und all die vielen Seelen kommen
als Eines Sinnes Schar,
auf einmal zu Gesicht.
Die Ersten freuen sich;
die Letzten sind nicht traurig.
daß jetzt die Zeit herbeigekommen,
von der es heißt, sie sei der Zeiten Ende.
wenn sie dies alles schauen.
und daß ihr Untergang herbeigekommen.
und sprach zu ihm:
Versammelt alle Ältesten zu mir!
Ich will euch manches sagen.
Hör, Israel!
Jetzt will ich zu dir reden.
Jakobsstamm, merk auf!
Ich möchte dich vermahnen.
Seid eingedenk der Trübsale Jerusalems!
da gibt man alles, das Gewordene, der Vernichtung hin;
dann wird es so,
als ob es nicht gewesen.
und säet des Gesetzes Frucht darein,
dann schirmt es euch in jener Zeit,
wo der Allmächtige die ganze Schöpfung wird erschüttern.
dann aber wieder aufgebaut.
nach einiger Zeit wird er nochmals zerstört
und liegt in Trümmern eine Zeit.
und völlig aufgebaut für alle Zeiten bleiben.
wie über das, was noch geschehen wird.
ist dann der Kampf,
wenn seine Schöpfung der Allmächtige erneuert.
Bekümmert euch nicht mehr um mich,
bis daß ich zu euch komme!
und wie das Volk bemerkte,
ich wollte fortgehen,
erhob es klagend seine Stimme, rufend:
„Wo gehst du hin?
Weshalb verläßt du Baruch, uns,
gleich einem Vater,
der fortgeht und die Kinder läßt verwaist zurück?“
die Jeremias, der Prophet, und dein Genosse, dir gegeben,
indem er zu dir sprach:
bis ich in Babel angelangt,
um unsere andern Brüder wiederum in Ordnung dort zu bringen,
sie, über die der Urteilsspruch ergangen,
sie sollen in Gefangenschaft verschleppt werden.
dann wär’s für uns das Beste,
wir stürben vorher allzumal;
dann magst du uns verlassen!“
Fern sei’s mir, daß ich euch verlasse,
mich euch entziehe!
Ich gehe nur zum Allerheiligsten
und lege Fürsprach beim Allmächtigen
für euch und Sion ein,
ob ich vielleicht noch mehr erleuchtet würde.
Dann lehre ich zu euch zurück.
und setz mich auf die Trümmer in der Stadt;
zu einem Tränenborne meiner Augen Wimpern.“
und trauern ob Jerusalem?
da brachte ehedem der Hohepriester heilige Opfergaben dar
und legte Weihrauch von den lieblich duftenden Gewürzen auf.
zu Sande unserer Seelen Sehnen.“
Da sah ich ein Gesicht bei Nacht.
und ihn umgaben hohe, wilde Felsenberge,
und jener Wald war groß.
und unter ihm floß eine Quelle sanft hervor.
und ward zu ganz gewaltigen Fluten
und diese Fluten überschwemmten jenen Wald.
Und sie entwurzelten im Walde viele Bäume,
verwüsteten die Berge alle um ihn her.
dergleichen auch der Berge Gipfel.
Und jene Quelle ward so stark,
daß von den vielen Waldbäumen
sie nichts mehr übrig ließ,
als eine einzige Zeder.
und so den ganzen großen Wald
vernichtet und entwurzelt hatte,
derart, daß gar nichts von ihm übrigblieb,
und seine Stätte nicht mehr zu erkennen war,
da kam auf einmal jener Weinstock samt der Quelle
ganz ruhig, still herbei.
Er kam zu einer Stätte,
nicht ferne von der Zeder.
Da brachten ihre Fluten zu ihm diese Zeder,
die auf dem Boden lag.
und mit der Zeder redete und sprach:
Bist du denn nicht die Zeder,
die von dem Unglückswalde übrigblieb?
Durch deine Hand ward ja das Böse immerfort
in allen diesen Jahren ausgeführt,
doch niemals Gutes.
Du fühltest stark dich gegenüber dem,
was nicht dein eigen war;
auch hattest du mit dem, was dir gehörte,
nie Mitleid.
die dir gar ferne waren,
und die dir nahe kamen,
die brachtest du durch deiner Bosheit Netz in deine Hand.
So überhobest du dich allezeit,
als ob du nicht entwurzelt werden könntest.
und deine Stunde kam heran.
du, Zeder, hinter jenem Walde her,
der vor dir her von dannen ging,
und werd mit ihm zu Sand;
zusammen misch sich euer Staub!
und ruhet in der Qual,
bis deine letzte Zeit erscheint,
in der du wiederkehren sollst,
um noch mehr Pein zu leiden!
und wie der Weinstock hoch empor sich reckte,
und rings um ihn war eine Ebene voll Blumen,
die nicht verwelkten;
und ich erwachte
und stand vom Lager auf.
Herr, mein Gott!
Zu aller Zeit erleuchtest du
die sich verständig aufführen.
und deine Weisheit rechte Führung.
Es hat sich meine Seele allezeit mit dem Gesetze dein befaßt.
Ich hab mich nie, solang ich lebe,
von deiner Weisheit losgesagt.
Baruch!
Dies ist die Deutung des Gesichts,
das du geschaut.
den hohe, wilde Berge rings umgeben,
bedeutet Folgendes:
da wird dies Königreich, das Sion einst zerstörte,
zerstört und unterjocht
von dem, das nach ihm kommt.
dann kommt ein anderes, ein drittes, auf.
Auch dieses führt zu seiner Zeit die Herrschaft
und wird zerstört.
und seine Herrschaft ist viel härter und viel schlimmer,
als die der Vorgänger,
und es regiert viel Zeiten,
sowie der Wald die Ebene
und es behält die Herrschaft lange Zeit
und es erhebt sich höher, als die Zedern Libanons.
und zu ihm fliehen alle,
die sich, mit Freveltat befleckt,
gleichwie die wilden Tiere
zum Walde fliehend hineinschlüpfen.
daß es zu Falle kommen muß,
dann offenbart sich meines Gesalbten Herrschaft;
sie gleicht der Quelle und dem Weinstock.
Ist sie erschienen,
alsdann vertilgt sie seine ganze große Schar.
wie sie von jenem Walde übrig blieb,
und daß der Weinstock mit ihr diese Worte sprach,
die du gehört,
bedeutet folgendes:
sind seine ganzen großen Scharen auch vernichtet.
Dann schlägt man ihn in Fesseln
und schafft ihn auf den Sionsberg,
und mein Gesalbter stellt ihn hier zur Rede
ob aller seinen Freveltaten,
und seiner Scharen Taten insgesamt
legt er gesammelt vor ihm nieder.
und so beschützt der meines Volkes Rest,
der sich in dem von mir erwählten Lande findet.
bis des Verderbens Welt zu Ende kommt
und bis die angezeigten Zeiten sich vollenden.
dies seine Deutung.
Für wen wird dies geschehen?
Und für wieviele?
Oder wer ist wert, in jener Zeit zu leben?
was immer ich nur denke,
und frage dich um das, was ich im Sinne habe.
die sich von deinen Bundesvorschriften getrennt
und dein Gesetzesjoch von sich geworfen.
die schon ihr eitles Wesen aufgegeben
und unter deine Fittiche geflohen waren.
Wie nimmt die letzte Zeit sie auf?
und werden sie gerichtet je nach dem Gewicht?
Auch dies will ich dir künden.
Für wen und für wieviel geschieht doch dies?
Nur Gläubigen wird das genannte Gut zuteil,
doch denen, die’s verschmähn, das Gegenteil.
und solchen, die sich losgesagt;
mit diesen hat es folgende Bewandnis:
und später erst sich lossagten
und dann sich mit den Völkerstämmen mischten,
den Völkern, die schon ihrerseits gemischt gewesen,
gilt ihre frühere Zeit
und wird für etwas Großes angesehen.
und später dieses erst erkannten
und sich vermischten mit dem Stamm des Volkes,
das sich gesondert hat,
gilt ihre spätere Zeit für etwas Großes.
die einen Zeitabschnitte die der andern
und nehmen, einer von dem andern, an.
Aufs Ende hin wird alles ausgeglichen werden
ganz nach der Zeiten Maß
und nach den Stunden jener Zeitabschnitte.
die ihm gehören;
doch auch das Leben
die diesem angehören.
Und angerufen wird der Staub und ihm gesagt:
Gib das zurück, was dir nicht eignet!
Laß alles auferstehen,
was du für seine Zeit hast aufbewahrt!
für das dir Angekündigte!
Versteh, was dir ward kundgetan!
Es gibt dir vielen Trost, der immer währt.
und wanderst von den Stätten weg,
die jetzt von dir gesehen wurden.
Und du vergissest, was vergänglich ist,
gedenkest nicht mehr dessen,
was bei den Sterblichen geschieht.
Sorg um dein Volk!
Kehr dann an diesen Ort zurück!
Fast sieben Tage!
Dann komm ich wiederum zu dir
und red mit dir.
und kam zu meinem Volk.
Da rief ich meinen erstgeborenen Sohn
samt meinem Freund Gedalja
und sieben von des Volkes Ältesten.
Ich sprach zu ihnen:
nach Art der ganzen Erde.
Befolget es
und mahnt das Volk, das übrig noch geblieben,
sie sollen sich nicht lossagen
von des Allmächtigen Geboten!
daß unparteiisch unser Schöpfer ist.
und was Jerusalem getroffen!
und seine Pfade,
wie sie so unerforschlich und doch richtig sind.
vergeßt ihr niemals sein Gesetz,
dann wandeln sich die Zeiten auch zum Heil;
ihr sollet Sions Tröstung schauen.
doch was in Zukunft, das ist ganz gewaltig.
dahin geht alles, was da sterblich.
So schwindet denn aus dem Gedächtnis
die ganze jetzige Zeit
und nicht gedacht wird mehr
der jetzigen Zeit, befleckt durch Sünde.
der läuft vergeblich,
und wer im Glücke lebt,
der fällt sofort und wird erniedrigt.
wir schaffen das, was nachher kommt.
Es gibt ja eine Zeit, die nicht vergeht.
die neue Welt, die nimmer der Verwesung übergibt,
die in die Seligkeit zu ihr gelangen.
Sie aber hat mit denen kein Erbarmen,
die in die Peinen gehen;
die aber in ihr leben,
die läßt sie nicht verderben.
die die verheißne Zeit ererben,
und ihrer wartet auch das Erbe der versprochenen Zeit:
bei denen sich der Einsicht Schätze finden,
die von der Gnade sich nicht losgesagt
und des Gesetzes Wahrheit stets befolgt:
der vielen andern Wohnung ist im Feuer.
Denn uns kommt diese Mühe zu.
so macht ihr es lebendig.
sowie des Volkes Älteste zu mir:
Beschloß denn der Allmächtige,
uns so sehr zu erniedrigen,
daß er dich eilends uns entreißen will?
und soll das Volk, das übrigblieb,
nun gar kein Licht mehr haben?
noch über das Gesetz befragen können?
Wer zeigt uns dann den Unterschied,
der zwischen Tod und Leben ist?
Dem Throne des Allmächtigen
kann ich mich nicht entgegenstellen,
und trotzdem soll ein Weiser Israel nicht fehlen
und dem Geschlechte Jakobs nicht ein Schüler des Gesetzes.
daß ihr gehorsam dem Gesetze seid,
daß ihr euch denen unterwerfet,
die weise und verständig sind!
Sagt euch auf keine Art von ihnen los!
so kommen die Verheißungen für euch herbei,
wie ich vorher es euch gesagt.
Nie werdet ihr der Pein verfallen;
ich hab sie eben euch bezeugt.
verschwieg ich ihnen,
auch meinem Sohn.
und sie entlassen,
ging ich von dort hinweg
und sprach zu ihnen:
Jetzt gehe ich bis Hebron;
mich sendet dorthin der Allmächtige.
wo mir ein Wort zuteil geworden;
ich setz mich hin
und faste sieben Tage.
da sprach ich betend vorm Allmächtigen:
so stehn sie schon vor dir.
Der Welten Regiment läßt du vergehen;
sie widersetzen sich dir nicht.
Den Lauf der Jahreszeiten ordnest du;
sie folgen dir.
doch offenbarst du nicht der Menge die Geheimnisse von dir.
die Schnelligkeit des Windes wägst du ab.
die Abgründe der Finsternis ergründest du.
und die, die fortbesteht,
und du bereitest eine Wohnstatt für die Künftigen.
der künftige Untergang entgeht dir nicht.
gebietest furchtbar du den Flammen;
sie wandeln sich in Winde.
Du rufst ins Leben durch dein Wort
das, was nicht ist.
Mit großer Kraft
beherrschest du,
was noch nicht eingetreten.
und machst die Sphären weise,
so daß nach ihren Ordnungen sie dienstbar sind.
und dienen freudig deinem Wink nach ihren Chören.
und merk auf meine Bitte!
inmitten einer kurzen Spanne kehren wir zurück.
und Tage gleich Geschlechtern.
Er ist ja nichts.
Denk doch nicht über unsere Werke nach!
Wir kamen in die Welt durch dein Geschenk,
und nicht mit unserm Willen gehn wir wieder fort.
„Zeuget uns!“
Wir sandten nicht zur Unterwelt und sagten:
„Nimm uns auf!“
daß deinen Zorn wir tragen könnten?
Was sind wir denn,
daß dem Gericht wir aushielten?
Hilf uns nach deiner Milde!
Rett alle die, die sich dir nahen!
Nimm unserm Volk nicht seine Hoffnung weg!
Verkürze nicht für uns der Hilfe Zeiten!
Sie sind das Volk,
dem du nicht ebenbürtig eines fandest.
und sagen, wie mein Herze denkt. –
bei uns ist dein Gesetz.
Wir wissen auch, daß wir so lang nicht fallen,
als wir an deinen Bundesvorschriften uns halten.
Wir haben mit den Völkern uns nicht mehr vermischt!
das einen hochberühmten Namen trägt,
die wir von Einem ein Gesetz empfingen.
Und das Gesetz, das unter uns verweilt,
ist unsere Hilfe;
die Weisheit, die vortreffliche bei uns,
ist unsre Stütze.
Du betest, Baruch, ehrlich;
Erhörung fanden alle deine Worte.
und mein Gesetz erheischt sein Recht.
und red mit dir um deines Betens willen.
Das, was vergänglich ist, war nichtig
und tat doch also gottlos,
als ob es etwas machen könnte.
An meine Güte dacht es nicht
und machte meine Langmut sich nicht mehr zunutzen
wie ich dir vorhin schon gesagt.
Gekommen ist die Zeit,
von der ich dir gesprochen.
Sie kommt
und zieht mit großem Ungestüm vorüber;
sie ist voll Unruhe,
kommt sie mit Zornesdräuen.
in Aufruhr gegenseitig,
weil sie nicht wissen,
daß nahe mein Gericht gekommen.
und Einsichtsvolle gibt’s nur wenige.
Die’s wissen, werden aber erst recht schweigen.
und Nachrichten nicht wenige;
verbreitet werden Hirngespinste.
Man spricht nicht wenig von Verheißungen;
die einen sind zwar eitel,
doch andre gehen in Erfüllung.
die Stärke wird erniedrigt zur Mißachtung;
es schwindet die gesunde Kraft;
die Schönheit wird Gemeinheit.
Wohin barg sich die viele Einsicht?
Wohin entwich die viele Weisheit?
dann steigt die Eifersucht in denen auf,
die selbst nichts von sich hielten.
Die Leidenschaft ergreift den Ruhigen,
und viele werden zornig aufgeregt,
und sie verletzen viele.
Armeen reizen sich zum Blutvergießen
und gehen schließlich allesamt zugrunde.
für jeden deutlich sichtbar,
weil sie in allen jenen Zeiten sich befleckten,
Betrug verübten,
und jeder seinen Werken folgte
und des Gesetzes des Allmächtigen nicht mehr gedachten.
in Flammen werden ihre heimlichsten Gedanken wohl geprüft.
Der Richter kommt
und zögert nicht.
wann er ein Frevler war;
ihr Hochmut aber ließ sie mein Gesetz nicht kennen.
doch über Lebende noch mehr als über Tote.
Was hast du, Adam, allen angetan,
die von dir abstammen?
Was soll man denn zur ersten Eva sagen,
daß sie ihr Ohr der Schlange lieh?
Unzählige sind’s, die das Feuer frißt.
Du weißt es, was an deiner Schöpfung ist.
daß er hervor den Adam brächte!
Du weißt ja auch die Zahl
all derer, die aus ihm entstammen,
und wie die bisher waren,
vor dir gesündigt haben
und dich als ihren Schöpfer nicht bekannt.
und es bestraft sie dein Gesetz,
das jene übertraten.
und beten für die Frommen.
und will nicht schweigen, ihre Herrlichkeit zu preisen,
die für sie schon bereitet ist.
in dieser Welt, worin ihr lebt und die vergänglich ist,
viel Mühe habt erduldet,
so werdet ihr viel Licht
in jener Welt, die endlos ist, empfangen.
Noch weiter flehe ich dich an
und bitte den, der alles schuf, um Gnade.
die noch an deinem Tag am Leben sind?
Wie währt ihr späterer Glanz noch fort?
und sind sie so bekleidet
mit den durch Bändern festverbundenen Gliedern,
die jetzt in Sünden,
und die der Sünden Werkzeug sind?
Oder wandelst du so, wie die Welt,
all die, die einstens in der Welt gewesen?
Hör, Baruch, dieses Wort
und schreib in deines Herzens Kammer,
was immer du vernimmst!
die Toten, die zum Aufbewahren sie empfängt,
wobei sich nichts an ihrem Aussehen ändert.
Wie diese sie empfängt,
gibt sie sie auch zurück;
und wie ich ihr sie übergab,
so läßt sie diese auferstehen.
den Lebenden zu zeigen,
daß diese Toten wieder aufgelebt,
und daß gekommen sind,
die einstens fortgegangen waren.
die sich jetzt kennen,
so wird gar mächtig das Gericht erscheinen
und kommen wird, was vorher schon gesagt.
dann wandelt sich der Sünder Aussehen.
Die recht gehandelt,
erscheinen alsdann herrlich.
dieweil sie Peinen dulden müssen.
die so gerecht gehandelt,
wie mein Gesetz es will,
und die im Leben Einsicht hatten
und in ihr Herz der Weisheit Wurzel senkten,
erstrahlt in ihrem Glanz verschiedenartig.
Ihr Antlitz wandelt sich,
daß es vor Schönheit leuchtet.
So können sie die längstverheißene Welt bekommen, die unsterbliche.
die kommen müssen,
und die einst mein Gesetz mißachtet
und ihre Ohren so verstopft,
daß sie nicht Weisheit hören,
nicht Einsicht sich erwerben konnten.
die, über die sie sich erhaben dünkten,
und daß sie größere Herrlichkeit als sie erhalten.
Da werden beide, die und jene, umgewandelt:
die einen zu der Engel Glanz;
die andern aber schwinden noch mehr hin
zu schrecklichen Erscheinungen
und furchtbaren Gestalten.
dann aber gehen sie, Pein zu leiden.
und denen das Gesetz die Hoffnung,
die Einsicht ihre Sehnsucht,
der Glaube ihre Weisheit war,
erscheinen wunderbare Dinge
zu ihrer Zeit.
die ihnen annoch unsichtbar;
sie sehen auch die Zeit,
die ihnen jetzt verborgen ist.
und sind den Engeln gleich
und gleich den Sternen.
Und sie verwandeln sich in alle möglichen Gestalten,
wie sie sich wünschen,
von Schönheit bis zur Pracht,
von Lichte bis zum Glanz der Herrlichkeit.
sie liegen ja vor ihnen ausgebreitet.
Gezeigt wird ihnen auch der Lebewesen hoheitsvolle Schönheit,
der Wesen, die zunächst dem Throne sind,
und aller Engelscharen.
Sie halten ja an meinem Worte fest,
um so zunächst noch unsichtbar zu werden;
sie halten auch an den Geboten fest,
um so an ihren Plätzen zu verbleiben,
bis daß die Zeit herbeikommt,
allwo sie wiederkommen.
als bei den Engeln.
die sie erwartet, aufnehmen,
die letzten die, von denen sie vernahmen,
sie seien vorher weggegangen.
und werfen ihrer Trübsal schwere Last von sich.
Was tauschten sie auf Erden ein für ihre Seele?
die nicht vergehen kann;
sie wählten sich dafür die Zeit,
die nur ein Ende voller Seufzer, voller Leiden hat;
sie lehnten ab die Welt,
die niemanden, der sie betritt, je altern läßt,
und sie mißachteten die Zeit der Herrlichkeit,
so daß sie nie zur Glorie gelangen können,
von der ich vorher dir gesagt.
Wie könnten wir doch die vergessen,
die, denen Wehe zubereitet ist?
Weshalb beweinen wir,
die in die Unterwelt hinabgestiegen?
Laßt Tränen erst beim Nahen des Unterganges fließen!
Weswegen schaut ihr aus,
daß eure Hasser noch zu Falle kommen?
und macht euch wert des Lohnes,
der für euch hinterlegt ist worden!
Da sah ich ein Gesicht,
und eine Wolke stieg empor
aus einem riesig großen Meer.
Ich sah auf sie.
Sie war voll weißen und voll schwarzen Wassers
und viele Farben in dem Wasser.
An ihrem obern Rande war so etwas,
gleichwie ein großer Blitz zu sehen.
und dann die ganze Erde überdeckte.
das sich darin befand.
das ihr entströmte.
und dieses eine Zeitlang;
dann sah ich, daß das Wasser wenig, aber hellicht wurde.
Dann sah ich wieder schwarzes,
dann wieder helles
und wieder schwarzes
und wieder helles Wasser.
des schwarzen Wassers aber war es immer mehr,
als je des hellen.
und dies war noch viel dunkelfarbiger,
als alles frühere Wasser.
Und Feuer mischte sich damit.
Verderben und Vernichtung brachte dieses Wasser,
als es herabströmte.
der Blitz, den ich am obern Wolkenrand geschaut.
daß er die ganze Erde hell beleuchtete;
er heilte auch die Länder,
wohin das letzte Wasser strömte
und dort Verwüstung wirkte.
und herrschte über sie.
Da fluteten zwölf Ströme aus dem Meer empor
und sie umringten jenen Blitz
und wurden diesem untertan.
und hatte Angst darob.
Du, Herr, kennst ganz allein
die Tiefen in der Welt zum voraus;
was in den Zeiten sich ereignet,
führst du ja durch dein Wort herbei.
Der Erdbewohner Werke wegen
bringst du so schnell der Zeiten Anfänge herbei;
der Zeitabschnitte Ende kennst nur du allein.
der alles leicht durch einen Wink vollführt,
und dessen Worten auch die Anfänge der Welten dienstbar sind,
was ihnen zubereitet ist,
um sie auf diese Art zu trösten!
machst eine Öffnung in den Zaun
für die, die unerfahren sind,
erhellst die Dunkelheiten
und offenbarest das Verborgene den Makellosen,
die sich im Glauben dir und dem Gesetze hingegeben.
Nun offenbar mir seine Deutung!
von dir erhielt ich über das von dir Erflehte Auskunft;
du gabst mir über das von mir Erbetne Aufschluß.
Du tatest mir auch kund,
mit welcher Stimme ich dich preisen,
von welchen Gliedern aus ich Preis und Lobgesang
zu dir empor soll steigen lassen.
und meines Hauptes Haare Stimmen,
so könnt ich dennoch dir den Lobpreis niemals abstatten
und dich so preisen, wie’s dir zukommt.
Ich kann auch nicht von deiner Herrlichkeit erzählen,
vom Glanze deiner Majestät berichten.
Was bin ich wert bei denen,
die besser sind als ich,
daß ich vom Höchsten all dies Wunderbare hörte,
die zahllosen Verheißungen von meinem Schöpfer?
Gepriesen unter Weibern sei, die mich zur Welt gebracht!
und hör nicht mit dem Preise des Allmächtigen auf;
ich zähle mit des Lobes Stimme seine Wundertaten her.
Und wer erfaßt je deine tiefen Pläne, die voll Leben?
all die Geschöpfe, die nur deine Rechte schuf;
du machtest jeden Quell des Lichts für dich zurecht
und legtest deiner Weisheit Schätze neben deinem Throne nieder.
die dein Gesetz nicht lieben,
und des Gerichtes Pein nimmt in Empfang,
die deiner Herrschaft sich nicht unterwarfen.
und über alle den vorzeitigen Tod gebracht,
so zog doch auch von den Kindern
ein jedes selber auch die künftige Pein sich zu;
es wählte jedes einzelne davon
die künftige Herrlichkeit sich aus.
wer gläubig ist.
ihr, die ihr heute Übeltäter seid!
Ihr werdet streng bestraft,
weil ihr des Höchsten Einsicht ehedem mißachtet.
noch überzeugt euch seiner Schöpfung Wunderbau bis heute.
wir alle aber wurden jeder für sich selbst zum Adam.
Gib Auskunft über meine Frage!
am End der Welt vergolten,
und du verherrlichest die Gläubigen nach ihrem Glauben.
und du vertilgst die Sünder aus dem Deinen.
Ich setz mich unter einen Baum,
zur Ruhe in der Zweige Schatten.
und überdenke diese große Güte,
die auf der Erde hier die Sünder von sich stießen,
obwohl sie wußten,
sie müßten Pein für ihre Sünden leiden.
Da ward zu mir der Engel Ramiel gesandt,
wahrhaftiger Gesichter Leiter;
er sprach zu mir:
Warum regt dich dein Sinnen auf?
wo du nur vom Gericht vernommen,
wie dann,
siehst du es erst vor dir mit Augen klar und deutlich?
auf des Allmächtigen Tag,
wie dann,
erlebst du seine Ankunft?
das dir die Pein der Sünder kündet,
wie dann,
wenn der Vollzug die Wunderwerke offenbart?
daß du der künftigen Segnungen und Leiden Namen hörtest,
wie dann,
wenn du erst siehst,
was seine Majestät macht offenbar,
sie, die die einen schuldig spricht,
die andern jubeln macht?
er mög dir offenbaren,
was das von dir gesehene Gesicht bedeutet;
so ward ich hergesandt, dir’s auszudeuten.
die schon vergangenen
und die noch kommenden,
vom Anfang seiner Schöpfung bis zum Ende,
die einen, die in trügerischer Weise,
die andern, die auf rechte Art verlaufen.
die aus dem Meere stieg
und fortzog und die Erde deckte,
so ist damit die weite Welt gemeint,
die wirklich der Allmächtige erschuf,
als er die Welt zu schaffen plante.
Kaum war das Wort aus seinem Mund,
da stand die Welt in ihrer Dauer da;
sie war so klein;
doch war sie eingerichtet
nach ihres Schöpfers großer Weisheit.
das auf die Erde strömte,
so deutet dies die Übertretung
des ersten Menschen Adam.
so ward die Trauer namentlich genannt;
die Trübsal machte sich bereit;
es ward der Schmerz geschaffen,
und fertig stand die Mühsal;
das Ungemach begann sich einzustellen.
Es forderte die Unterwelt Erneuerung durch Blut;
so trat das Kinderzeugen ein
und wurde Elternbrunst geschaffen;
der Menschen Hoheit ward erniedrigt;
die Güte welkte hin.
als dies?
das du geschaut.
das tiefste Dunkel wurde so hervorgebracht.
dann aber auch den Engeln.
zur Zeit, wo er geschaffen ward.
und mischten sich mit Weibern.
den Peinen überliefert.
Das ist der Ursprung Abrahams,
sowie die Ankunft seines Sohnes
und seines Enkels samt den ihresgleichen all.
doch ihnen allgemein bekannt.
So wurden der Gebote Werke damals schon getan.
Der Glaube an das künftige Gericht ward damals schon geboren.
Die Hoffnung auf Erneuerung der Welt ward damals auferbaut;
dort ward gepflanzt auch die Verheißung eines Lebens,
das nachher kommt.
ist die Vermengung aller Sünden,
die späterhin die Völker taten
nach jener Frommen Tod,
sowie der Frevel des Ägypterlandes,
das durch die Unterjochung ihrer Kinder
so freventlich gehandelt.
ist Mosis, Aarons und der Mirjam Kommen,
sowie des Nunsohns Josue,
des Kaleb und all ihresgleichen.
erleuchtete zu jener Zeit all, die im Dunkeln saßen.
Den Gläubigen zeigt diese die Verheißung ihres Lohnes
und denen, die nicht glauben, Feuerpein.
und die beim Throne des Allmächtigen erzitterten,
als Er zu sich den Moses nahm.
für das Gesetz und für der Zeiten Ende
gerade so wie dir,
dann Sions Plan und seine Maße,
es sollt ja nach dem Plan des jetzigen Heiligtums gefertigt werden.
der Urflut Tiefen,
der Winde Schwere,
die Zahl der Regentropfen,
das große Maß von Langmut
und des Gerichtes Wirklichkeit
der Einsicht Reichtum,
die Quelle der Erkenntnis,
des Paradieses Größe,
der Welten Ende,
den Anfang des Gerichtstags,
die Erden, die noch nicht gekommen,
die Stelle der Vergeltung,
des Glaubens Land,
der Hoffnung Ort,
zahlloser Engel Menge
und Flammenheere, Blitzeleuchten
und Donnerhall,
die Ordnungen der Erzengel,
des Lichtes Vorratskammern,
der Zeiten Wechsel,
das Forschen im Gesetz.
das du geschaut.
das sind der Amoriter Werke,
das Murmeln ihrer Zaubersprüche
und ihre greulichen Mysterien
und ihre unreinen Vermischungen.
obschon es seines Schöpfers viele Wunderzeichen sah.
das ist die Zeit von Davids und von Salomos Geburt.
der Tempel eingeweiht,
in Menge sündiger Völker Blut vergossen
und viele Opfergaben bei der Tempelweihe dargebracht.
der Einsicht Reichtum ward darin gefeiert.
und die Gerechtigkeit nach den Geboten des Allmächtigen
ward wirklich ausgeführt.
auf solche Art und wegen Sündenfreiheit seiner Bürger
mehr, als die andern Ländern, hochgepriesen,
und Sions Stadt besaß die Oberherrschaft über alle Länder
und über alle Landschaften.
das du geschaut.
ist der verkehrte Plan Jeroboams,
zwei goldene Kälber anzufertigen,
die Anbetung der Götzen,
die Israel zu jener Zeit verehrte,
die Hungersnöte,
von einer Art, daß Weiber selbst die Leibesfrucht verzehrten,
die über neun und einen halben Stamm gekommen,
weil sie in vielen Sünden lebten.
und führte sie gefangen fort.
wieviel sie Missetaten, Frevel allezeit verübt
und niemals recht gehandelt haben.
das du geschaut.
ist die Gerechtigkeit
und Biederkeit des Judakönigs Ezechias
und Gottes Huld, die ihm zuteil geworden.
vom Zorn gereizt, ihn zu verderben,
er und die vielen Nationen, die mit ihm gezogen.
was der Assyrerkönig plante;
er wollte kommen
und ihn gefangen fortschleppen,
sowie sein Volk vernichten,
die zwei und einen halben Stamm, die übrig waren.
Dann wollt er Sion selber noch zerstören.
Und Ezechias baut auf seine Werke
und hofft auf seine Rechtlichkeit.
So sprach er zum Allmächtigen:
uns zu vernichten;
er wird sich prahlend überheben,
vernichtet er jetzt Sion.
denn Ezechias war gar klug
und wartete auf sein Gebet, weil er gerecht.
der mit dir spricht.
und brachte ihre große Menge um;
es waren ihrer Anführer allein an 185 000,
und jeder hatte Leute in bestimmter Anzahl unter sich.
die Waffen aber und die Wehren draußen ließ ich unversehrt,
damit die Wunder des Allmächtigen
nur um so mehr zu sehen wären,
und daß man auf der ganzen Welt
von seinem Namen reden sollte.
Jerusalem befreit
und Israel von seinen Drangsalen erlöst.
und des Allmächtigen Namen ward gepriesen,
daß er in aller Munde war.
das du geschaut.
ist all die Schlechtigkeit,
die’s in den Tagen des Manasse, Ezechiassohnes, gab.
die Frommen tötet er
und beugt das Recht,
vergießt unschuldig Blut
und schändet Eheweiber mit Gewalt,
vernichtet die Altäre,
schafft Opfergaben ab,
vertreibt die Priester,
daß sie länger nicht mehr im Heiligtume Dienst tun.
nach den vier Winden schauten vier davon;
das fünfte fand sich auf der Statue Scheitel,
wie um den Eifer des Allmächtigen zu reizen.
es sollte Sion ganz vernichtet werden,
und so geschah’s in euren Tagen.
erging der Urteilsspruch,
sie sollten auch in die Gefangenschaft gelangen,
wie du’s erlebst.
daß sich des Höchsten Herrlichkeit
vom Heiligtum entfernte.
Manasse ganz bekannt als Bösewicht,
und schließlich war sein Aufenthalt im Feuer.
ward schließlich ihm
ein Wunderzeichen zu der Stund zuteil,
wo er ins eherne Pferd hineingeworfen ward,
und dieses schmolz.
und war des Zeichens gar nicht wert.
Doch sollte er daran erkennen,
durch wen er schließlich Peinen leiden würde.
kann ja auch peinigen.
und war dabei der Meinung,
es würde der Allmächtige zu seiner Zeit nichts rächen.
das du geschaut.
das ist die Lauterkeit
im Leben des Josias, Herrschers über Juda,
der ganz allein zu jener Zeit
von ganzem Herzen, ganzer Seele,
nur dem Allmächtigen untertänig war.
und weihte alle die entweihten Sachen wieder
und gab die Opfergaben dem Altar zurück.
Er hob der Heiligen Macht,
erhöhte die Gerechten
und ehrte klugerweise all die Weisen.
Die Priester brachte er zu ihrem Dienst,
vertrieb die Zauberer und Magier
und Totenbeschwörer aus dem Land.
er ließ auch die Gebeine der Gestorbenen
aus ihren Gräbern holen und verbrennen.
mit ihren heiligen Gaben wieder ein,
verbrannte die Befleckten,
die Lügenseher, die das Volk verführten;
auch sie verbrannte er im Feuer.
Das Volk, das noch bei Lebzeiten auf sie gehört,
warf er ins Kidrontal
und häufte Steine drauf.
Und er allein in jener Zeit hielt am Gesetze fest,
so daß er keinen unbeschnitten ließ
und nicht in seinem Leben zugab,
daß in dem ganzen Lande jemand gottlos handelte.
und beim Allmächtigen weit mehr geehrt,
als viele andre in der letzten Zeit.
sind die gepriesenen Herrlichkeiten zubereitet und geschaffen,
wie’s dir zuvor verkündet ward.
das du geschaut.
das ist das Unheil, das jetzt Sion trifft.
vor dem Allmächtigen betrübten sich die Engel nicht,
daß Sion also preisgegeben ist
und daß die Völker sich in ihrem Herzen brüsten,
die Heeresscharen vor den Götzen also sprechen:
„Sie, die solange niedertrat,
ist selbst zertreten
und unterjocht,
die unterjochte?“
und daß vielleicht deshalb sein Name hochgepriesen wird?
die bei den Völkern sind zerstreut
und die in jedem Land in Schande wohnen.
Jerusalem verödet liegt,
nur um so mehr stehn in der Völker Städten
in Flor die Götzen.
Und der Gerechtigkeit balsamischer Duft,
der dem Gesetz entstammt,
ist ganz aus Sion ausgetilgt.
Im Lande Sions allerorten ist der Rauch des Frevelsinns.
der Sion jetzt zerstörte,
und brüstet sich dem Volke gegenüber
und denkt im Herzen Prahlereien vor dem Höchsten.
bedeutet dies:
da fällt dein Volk in solche Drangsal,
daß es Gefahr läuft, insgesamt zugrund zu gehen.
und ihre Feinde kommen dann zu Fall vor ihnen.
und seine Opfergabe wieder eingerichtet;
die Priester kehren wiederum zum Dienst zurück;
die Heiden kommen auch und preisen es,
das du geschaut.
war schwärzer ja, als alles frühere.
Es kam nach allen zwölf Gewässern.
Es trifft die ganze Welt.
weil er allein weiß, was geschieht.
die unter seinen Augen einst geschehen werden,
schaut er voraus sechs Arten.
die einst vor ihm vollzogen werden,
erblickt er auch sechs Arten,
ganz abgesehen von dem,
was Er am End der Welt noch tut.
und nicht mit hellem helles.
Es ist das Ende.
das nach dem frühern schwarzen kommen wird!
Dies ist die Deutung:
da wird die Weltzeit reif:
Der Bösen und der Guten Aussaat Ernte naht.
Alsdann gießt der Allmächtige Geisteswissen
und Herzensängste auf die Erde, ihre Einwohner und Fürsten.
und reizen gegenseitig sich zum Krieg;
die Niedern schalten mit den Angesehenen
und die Geringen dünken sich viel mehr, als Hochgestellte.
und die nichts waren,
sie herrschen über Mächtige.
Die Armen haben Überfluß anstatt der Reichen;
die Frevler überheben sich gar über Helden.
die Toren reden.
Doch nicht wird wahr,
was Menschen denken;
nicht, was die Fürsten sinnen.
Und nicht wird wahr die Hoffnung derer, die da hoffen.
dann fällt Verwirrung über alle Menschen.
Und manche fallen in dem Krieg,
und manche gehen zugrund durch Trübsal,
und manche werden durch die Eigenen vermißt.
sie kommen her
und kriegen mit den Fürsten, die noch übrigblieben.
stirbt durch ein Erdbeben.
Wer aus dem Erdbeben sich rettet,
verbrennt
und wer sich aus dem Feuer rettet,
verhungert.
und alledem entgeht,
mag er nun Sieger oder Unterlegener sein,
fällt in die Hände meines Dieners, des Messias.
es schirmt zu jener Zeit so seine Insassen.
und dieses seine Deutung.
weil dein Gebet Erhörung bei dem Höchsten fand.
der an dem Ende nach dem schwarzen Wasser kommen soll!
Denn er bedeutet dies:
wenn in Verwirrung sind die Völker
und wenn die Zeit meines Gesalbten kommt,
da ruft er alle Völker her.
Die einen läßt er leben,
und andere tötet er.
die Er verschonte:
und nie den Jakobsstamm bedrückte,
soll leben bleiben,
oder sonstens euch gekannt,
verfallen insgesamt dem Schwert.
und sich in Frieden immerdar auf seinen königlichen Thron gesetzt,
da offenbart sich Wonne
und Ruhe kommt.
und Krankheit weicht.
Und bei den Menschen schwinden Sorge, Seufzer, Trübsal,
und Freude wandelt auf der ganzen Erde.
und nie kommt plötzlich etwas Widriges.
und Rachetaten, Blutschuld,
Begierden, Neid und Haß
und alles Ähnliche verfällt dann der Verdammung,
soll es doch ausgerottet werden.
und ihretwegen kam der Menschen Leben in Verwirrung.
und Menschen Dienste leisten;
Nattern und Drachen kriechen aus den Löchern
und lassen sich von kleinen Kindern führen.
und quälen sich nicht mehr,
wenn sie zur Welt die Frucht des Mutterschoßes bringen.
die bauen, werden sich nicht schinden.
Von selber kommt die Arbeit zum Erfolg,
samt denen, die in Ruhe daran schaffen.
und dessen Anfang, was da unvergänglich.
Deswegen ist sie fern dem Bösen
und nahe denen, die nicht sterben.
der nach dem letzten schwarzen Wasser kam.
Wer kann von deiner Güte, Herr, ein Bild gewinnen?
Sie ist ja unbegreiflich.
sie zu erreichen,
wenn der nicht, dem du Gnade gibst,
und dem du gnädiglich dich neigst?
ist sie von denen auch nicht zu erreichen,
die unter deiner Rechten stehen,
die ausgenommen, die für die genannte Zahl berufen sind.
weswegen wir gekommen sind,
und dem uns unterwerfen,
der aus Ägypten uns in dieses Land gebracht,
alsdann erinnern wir uns des Vergangnen abermals
und freun uns des Geschehenen.
bejahen wir nicht die Herrschaft dessen,
der aus Ägypten uns herausgeführt,
dann fragen wir nach dem, was jetzt geschehen,
betrüben uns gar schmerzlich über das Ereignis.
Weil dir die Offenbarung des Gesichts zuteil geworden,
wie du gebeten hast,
so hör des Höchsten Wort,
daß du erkennst,
was künftig dir begegnen wird!
doch nicht zum Tod;
du wirst fürs Zeitenende aufbewahrt.
und alle Länder dieser Erde sollen dir vorüberziehen,
die Form des Erdkreises,
der Berge Spitzen,
der Täler Gründe,
des Meeres Tiefen,
die Schar der Flüsse!
Dann siehst du, was du hinterlässest,
wohin du gehst!
Belehr das Volk, soviel du kannst,
daß sie erfahren,
daß in der letzten Zeit sie nicht mehr sterben!
Sie sollen vielmehr wissen:
Sie leben in der letzten Zeit.
und kam zum Volk
und sammelte den Größten bis zum Kleinsten.
Ich sprach zu ihnen:
Schnitt nur,
wie viele ihr noch übrig seid
von Israels zwölf Stämmen!
vor allen Völkern das Gesetz.
so brachte er die Ahndung über euch und sie.
Wie Er die Ersten nicht verschonte,
so übergab er auch die Letztern der Wegführung
und ließ von ihnen keinen Rest mehr übrig.
so braucht ihr nicht mehr fortzuziehen,
wie eure Brüder fortgezogen;
sie werden vielmehr zu euch kommen.
und liebereich, auf den ihr hofft,
und treugesinnt, euch wohlzutun,
nicht wehzutun.
was Sion traf?
der Boden hab allein gesündigt
und sei deshalb verwüstet worden?
Oder das Erdreich habe sich verfehlt
und sei deswegen preisgegeben?
Verwüstet wurde wegen euch, die ihr gefrevelt,
was ohne Sünde.
Der Frevler wegen und den Feinden überliefert,
was frevellos.
Der Wohltat denken wir, soviel wir können,
die der Allmächtige uns einst erwies.
Und dessen wir nicht mehr gedenken,
weiß er in seiner Gnade.
Send hin nach Babylon an unsere Brüder
ein Schreiben der Belehrung
sowie ein Schreiben der Verheißung!
So stärkst du sie,
bevor du von uns gehst.
erloschen sind die Lampen, die einst leuchteten,
die Quellen hemmten ihre Ströme,
daraus wir tranken.
im dichten Walde, in der Wüste voller Durst.
Die Hirten, Lampen, Quellen,
sie all entstammten dem Gesetz.
Und gehen wir auch fort,
bleibt dennoch das Gesetz bestehen.
und achtet recht der Weisheit,
dann mangelt nicht die Lampe.
Der Hirte geht nicht fort;
der Quell vertrocknet nicht.
nach Babel euren Brüdern schreiben
und diesen Brief durch Menschen senden.
Den neun und einem halben Stamme will ich gleichfalls schreiben
und diesen Brief durch einen Vogel überbringen lassen.
und setzt mich unter eine Eiche in der Zweige Schatten,
und niemand war bei mir;
ich war allein.
den einen sandte ich durch einen Adler
den neun und einem halben Stamm;
den andern sandte ich an die zu Babel durch drei Männer.
daß du die andern Vögel überragen solltest.
Laß dich an keinem Orte nieder!
Geh in kein Nest!
Setz dich auf keinen Baum,
solange du den großen, breiten Euphratstrom nicht überflogen
und zu dem Volk dort nicht gekommen bist!
Wirf ihnen diesen Brief hier zu!
daß zu der Zeit der Sintflut Noe von der Taube
des Ölbaums Frucht empfing,
als er sie aus der Arche sandte.
als sie ihm brachten Speise,
wie’s ihnen anbefohlen war.
wohin er immer jemand senden wollte,
wo immer Nachfrage zu halten war;
bei jedem Auftrag war er folgsam.
und bieg nicht ab,
nicht rechts, nicht links!
Flieg nur geradewegs dahin,
um des Allmächtigen Befehl zu tun,
wie ich dir aufgetragen!
an die neun und einen halben,
jenseits des Euphrat wohnenden Stämme sandte,
worin geschrieben stand.
Gnad sei mit euch und Friede!
und uns seit alters liebte
und nie uns haßte.
Er aber hat uns um so mehr gezüchtigt.
wir alle, die zwölf Stämme,
wir sind in eine einzige Gefangenschaft verschleppt,
weil wir von Einem Vater stammen.
euch diesen Brief vor meinem Tod zu hinterlassen,
auf daß ihr Trost in eurem Unglück, das euch traf, empfanget
und wieder euch betrübet durch das Unglück,
das eure Brüder traf.
Dann sollt ihr auch das Urteil
von eurer Gefangenschaft zurecht erkennen,
ist doch geringer das, was ihr erduldet,
als das, was ihr getan!
Ihr sollt für wert erfunden werden
in eurer Väter letzten Zeiten.
daß ihr zu eurem Heile leidet,
damit ihr nicht am Ende gerichtet werdet
und Pein erdulden müßt,
dann kommet ihr zu steter Hoffnung.
Doch müsset ihr zuvor aus eurem Herzen
den eitlen, irren Glauben reißen;
ihr mußtet seinetwegen von hier fort.
so denkt er eurer ohne Unterlaß,
Er, der da unsretwegen immer die Verheißung gab
den Männern, die einst trefflicher als wir,
er wolle nicht für immer unseres Geschlechts vergessen,
es nicht im Stiche lassen,
vielmehr in seiner Gnade die Zerstreuten
nochmals zusammenbringen.
was sich mit Sion hat ereignet,
daß uns der Babelkönig Nebukadnezar bekriegt.
und die Gebote, die er uns gegeben, nicht befolgt.
Doch hat er uns nicht so gezüchtigt,
wie wir’s verdient.
das sollten wir erst recht erdulden.
Es hat uns auch getroffen.
Die Feinde hatten schon die Stadt umzingelt;
da wurden von dem Höchsten Engel ausgesandt
und sie vernichteten der starken Mauer Festungswerke
und rissen ihre festen Eisenecken nieder;
sie hätten sonst nicht eingerissen werden können.
damit sie von den Feinden nicht entweihet würden.
zerstört, die Mauer an die Feinde,
ausgeraubt das Haus,
ausgebrannt das Heiligtum,
sodann das Volk.
Und dieses ward besiegt,
dieweil es preisgegeben,
daß nicht die Feinde prahlend sagen könnten:
„Wir haben es so weit gebracht,
daß wir sogar des Höchsten Haus
im Krieg verwüsten konnten!“
und führten sie nach Babel ab
und siedelten sie an.
wovon ich euch jetzt schreiben wollte.
es tröstet euch die Trübsal der Bewohner Sions.
Ihr müßt doch einsehen,
daß diese größer war, als einst die eurige,
als ihr von Sion euch entfernen mußtet.
was ich zu sagen habe!
und bat um Gnade von dem Höchsten mit den Worten:
Befallen alle diese Unglücksfälle uns zu jeder Zeit?
der Höchste nach der Fülle der Erbarmung.
Er offenbarte mir ein Wort,
daß ich mich trösten sollte,
und zeigte mir Gesichte,
daß ich nicht länger trauern möchte.
Er tat mir die Geheimnisse der Zeiten kund
und zeigte mir der Zeiten Ankunft an.
damit ihr euch in eurer vielen Trübsal tröstet.
daß unser Schöpfer uns ganz sicher rächt an allen unsern Feinden,
nach dem, was sie uns angetan!
Sodann, daß dieses Ende, das der Höchste bringt,
sehr nahe ist,
desgleichen seine Gnade, die erscheinen soll,
und daß nicht fern das Ende seines Gerichtes.
bei jenen Völkern, die so gottlos handeln,
des Wohlstands Fülle
und trotzdem gleichen sie nur einem Hauch.
indes sie Frevelhaftes tun,
und dennoch gleichen sie nur einem Tropfen.
indes sie dem Allmächtigen Jahr für Jahr entgegentreten,
und dennoch gleichen sie dem Speichel.
indessen sie die Satzungen des Höchsten nicht befolgen,
und doch vergehen sie wie Rauch.
indes sie unrein leben,
und doch verdorren sie wie Gras, das welkt.
indessen sie das Ende nicht bedenken,
und doch zerstieben sie
gleich einer Welle, die vorüberflutet.
indessen sie die Güte Gottes, der sie ihnen gab, verleugnen,
und doch vergehen sie
gleich einer Wolke, die vorüberschwebt.
führt seine Zeiten her.
und sucht wahrhaftig alles heim
nach allen seinen, auch geheimsten, Werken.
und alles, was im Innersten der Menschenglieder liegt;
er bringt es öffentlich vor jedermann
mit scharfem Tadel an den Tag.
um eines dieser Dinge Sorge tragen!
Wir wollen vielmehr ruhig harren,
weil unsere Verheißung nahe kommt.
wir wollen der Verheißung auf die Endzeit denken.
und alles drin zugleich mit ihnen.
denn zum Gericht kommt alles.
auf euren frühern Glauben,
damit ihr nicht von beiden Welten aufgegriffen werdet!
Hier seid ihr in Gefangenschaft geraten
und dort erleidet ihr die Peinen.
ist nicht das Böse völlig bös,
das Gute völlig gut.
das wandelt sich in Krankheit,
was rüstig jetzt,
wird hinfällig,
wird Schwäche.
verwandelt sich in Altersschwäche und in Tod.
Und alle wundervolle Schönheit heute
wird welk und häßlich.
Großsprecherische Herrschaft
verwandelt sich in Niedrigkeit und Schmach.
verwandelt sich in Scham und Schweigen.
verwandelt sich in Sturz und Verstummen.
verwandelt sich in Mottenfraß und in Vergehen.
verwandelt sich in Staub und Schweigen.
fällt ganz allein der Unterwelt anheim.
verwandelt sich in unfreiwilligen Tod.
Und alle Gier der Leidenschaften heute
verkehrt sich ins Gericht der Peinigung.
verwandelt sich in aufrichtigen Tadel.
verwandelt sich in das Gericht und in Verdammung.
verwandelt sich in wahre Schmähungen.
meinst du vielleicht,
es werde nicht gerächt?
weil ich noch jetzt am Leben bin;
ich sag’s, damit ihr Besseres lernet.
Denn der Allmächtige trug mir es auf,
euch zu vermahnen.
So will ich doch vor meinem Tod
von seines Rechtes Satzungen euch künden.
daß Moses einst
den Himmel und die Erde aufgerufen
zu Zeugen gegen euch:
„Befolget ihr nicht das Gesetz,
sollt ihr zerstreut werden.
Befolget ihr’s,
dann bleibt ihr eingepflanzt.“
als ihr zwölf Stämme all zusammen in der Wüste waret.
deswegen traf die Drohung euch von einst.
Es sagte Moses einst zu euch,
es werde euch nicht treffen,
und doch hat’s euch getroffen;
euch kümmerte ja nimmer das Gesetz.
dann wird euch vom Allmächtigen zuteil,
was euch in treuer Sorge aufbewahrt.
sei dieser Brief zum Zeugnis,
daß ihr an die Gebote des Allmächtigen denket,
und daß er mich entschuldige
bei dem, der mich gesandt!
und Sions und des Heiligen Landes
und eurer Brüder und des Bundes eurer Väter!
Vergeßt auch nicht der Feste und der Sabbate!
und des Gesetzes Überlieferungen euren Kindern,
wie’s euch von euren Vätern überliefert!
und betet recht aus ganzer Seele,
daß der Allmächtige euch gnädig sei
und eure vielen Sünden nicht mehr rechne,
vielmehr nur eurer Väter Rechtlichkeit gedenke!
dann weh uns, allen Erdgeborenen!
daß unseren Vätern in den früheren Zeiten
und bei den ehemaligen Geschlechtern
die Frommen und die heiligen Propheten Helfer waren.
und jene halfen uns, wenn wir in Sünde;
Fürsprache legten sie für uns bei unserm Schöpfer ein,
weil sie auf ihre Handlungen vertrauen konnten,
und der Allmächtige erhörte ihr Gebet
und tilgte unsere Sünden.
und die Propheten sind entschlafen;
auch wir sind jetzt aus unserm Lande ausgewandert;
entrissen ist uns Sion;
nichts haben wir jetzt mehr,
als den Allmächtigen und sein Gesetz.
alsdann erhalten wir, was wir verloren,
in reichem Maße Besseres, als das Verlorene.
was wir dafür erlangen, unvergänglich;
das gleiche wollt ich ihnen auch bezeugen.
weil wir bis jetzt noch über Geist
und freien Willen zu verfügen haben!
er tat uns kund, was künftig ist,
verbarg uns nicht, was schließlich sich ereignet.
was ihr gebührt, die Wahrheit,
so wollen wir uns vorbereiten,
auf daß wir nehmen,
doch nicht genommen werden,
und daß wir hoffen,
doch nicht zuschanden werden,
daß wir mit unsern Vätern wonnige Genüsse haben,
doch nicht mit unsern Hassern Pein erleiden.
der Schöpfung Vollkraft längst zu End gekommen;
der Zeiten Ankunft ist fast da,
fast schon vorüber.
Denn nahe ist der Krug dem Brunnen,
das Schiff dem Hafen,
der Stadt die Karawane,
dem Abschlusse das Leben.
daß ihr euch ausruhen könnet,
wenn ihr gefahren und dem Schiff entstiegen,
und nicht verurteilt werdet, wenn ihr fortgegangen!
dann gibt es dort nicht abermals Gelegenheit zur Buße
und nicht ein Ende für die Zeiten,
nicht eine Dauer für die Stunden,
nicht einen Wechsel für die Wege,
nicht mehr Gelegenheit fürs Beten,
nicht nicht ein Bitten,
nicht Finden von Erkenntnis,
nicht Hingabe aus Liebe,
nicht mehr Gelegenheit für Seelenreue,
nicht Fürbitten für Sünden,
nicht Fürsprache der Väter,
nicht Flehen der Propheten,
nicht Hilfe der Gerechten.
der Weg zum Feuer,
der Pfad zur Hölle.
und eine Welt,
ein End für all die Ihrigen.
die er entsündigen kann;
zugleich vernichtet er die Schuldbefleckten.
alsdann verleset ihn mit Sorgfalt
in eueren Versammlungen
besonders in den Tagen eurer Fasten!
gleichwie ich euer auch bei seiner Niederschrift
und allezeit gedenke!
und ihn mit Sorgfalt bis zu End geschrieben,
da faltete ich ihn,
versiegelt ihn behutsam
und band ihn an des Adlers Hals.
Alsdann entließ ich ihn
und schickte ihn mit diesem Briefe fort.
Erläuterungen
Die syrisch erhaltene Apokalypse Baruchs erzählt die Erlebnisse Baruchs vor und nach Jerusalems Fall. Ihre kühnen Zukunftsbilder wollen den gesunkenen Mut des jüdischen Volkes wieder aufrichten. Im ersten Teil (1–12) zeigt Gott dem Baruch den Untergang der heiligen Stadt, im zweiten (13–20) erklärt Gott den Zweck der Strafe Israels und der Heidenwelt. Im dritten Teil (21–34) wird Baruch über die Nöten vor der Messiaszeit belehrt. Im vierten (35–46) hat Baruch die Weinstock-Zedernvision. Der fünfte (47–52) schildert die Schrecken der letzten Zeit und die Auferstehung. Im sechsten (53–76) hat Baruch die Wolkenvision. Im siebten Abschnitt (77–87) schreibt Baruch einen Brief an die Exulanten und einen an die Nordstämme. Der erstere ist verloren. Der syrische Text geht auf einen griechischen zurück und dieser auf einen hebräischen. Der Grundstock mag selbst in die vorchristliche Zeit zurückgehen. Das Ganze aber wurde nicht lange nach 70 n. Chr. aus verschiedenen Schriften zusammengestellt. Die Ähnlichkeit mit dem älteren 4. Esdrasbuch ist auffallend. (Br. Violet. Die Apokal. des Esra und des Baruch 1924. E. Kautzsch, Pseudepigr. 1900 II 402 ff R. H. Charles Pseudepigr. 1913 II 470 ff).
- 1: 1 Im Jahre 590 v. Chr. Der Sohn des Neria s. Jer 32, 12; 36, 4. 3 „von ihren Königen“ d. i. Jeroboam und seinen Nachfolgern.
- 2: 1 Nach dem Talmud kann ein Haus nicht stürzen, solange ein guter Mann darin ist. 2 Jer 6, 27 „Ich mache dich zu einer festen Säule“ ist hier umgebogen.
- 3: 1 „Mutter“ das irdische Jerusalem. 7 s. 4 Esdr. 7, 30.
- 4: 2 s. Is. 49, 16. 4 s. 4 Esdr. 3, 13 f.
- 5: 5 Iddo heißt ein Priester bei Zorobabel (Neh 12, 4). Seraja ist der Bruder des Baruch (Jer 51, 59), Gedalja, der nachmalige Statthalter (Jer 40, 14).
- 6: 1 Die Eiche stand wohl im Kidrontal. 7 Ähnliche Tradition in 2 Mak 2, 4 ff. Statt „Schulterkleid“ liest man besser „Lade“ s. 2 Mak 2, 5. Sonst nur zwölf Edelsteine an der Brustplatte und zwei am Ephod (Ex. 28, 9, 15 ff).
- 7: 2 „ihr“ die Engel.
- 8: 2 Tacit. Hist. 5, 13 „Plötzlich öffneten sich die Pforten des Tempels, und eine übermenschliche Stimme ward gehört, die sagte, die Götter gehen jetzt weg.“
- 9: 2 Das erste siebentägige Fasten in diesem Buch. Das Fasten ist die gewöhnliche Vorbereitung für übernatürliche Mitteilungen (s. Dan 9, 2 ff).[1271]
- 10: 1 Das Wort „Gott“ findet sich in Apok. Bar. im ganzen nur dreimal (10, 1; 54, 12; 82, 9), dagegen öfters in 4 Esdr. 2 Nach Jer 43, 4 ff wurde dagegen Jeremias nach Ägypten verschleppt; das spätere Judentum ließ den Propheten nach Babel ziehen. 6 s. Kol 4, 2 ff. 8 Nachtgespenster s. Is 34, 14. 14 f. Mt 24, 19 Luk 23, 29.
- 11: 1 „Babel“ hier Rom s. Apok. 14, 8.
- 13: 4 Heidnische Städte.
- 14: 7 s. Gen 18, 23–33. 17 s. Ps 33, 6 Hebr 11, 3. 18 s. Ps 8, 6.
- 15: 8 s. Rom 8, 18; 2 Kor 4, 17 „unsere gegenwärtige Trübsal .. bewirkt eine ewige ... Herrlichkeit“ 1 Petr 5, 4.
- 17: 1 „Licht“ s. Ps 119, 105 „Dein Wort ist eine Leuchte“.
- 19: 3 „Sphären“ des Himmels. Das Gesetz ist ein Teil der himmlischen Ordnung.
- 21: 2 auf den Berg Sion. 4 Die Erschaffung aus nichts s. Ps 148, 5; 2 Petr 3, 5. 11 Optimismus gegen den Pessimismus von 4 Esdr, wonach nur wenige gerettet werden. 23 Der Todesengel erscheint vorwiegend in spätjüdischen Schriften s. Testament Abrahams.
- 22: 1 Die „Stimme“ ist die Bat-Kol s. Mt 3, 17 Apok 4, 1.
- 24: 1 s. Dan 7, 20. Apok 20, 12.
- 27: 7 s. Mt 24, 7.
- 29: 4 Behemot s. 4 Esdr. 6, 49 ff. 5 Papias nennt dies ein Herrnworte Irenäus hat einen längeren Text. 8 Manna ist in Sibyll. VII 149 die Speise der Messiaszeit, in V. 3 ist animalische, in V. 5 vegetabilische Nahrung als himmlische Speise verheißen, ein Zeichen des Synkretismus dieses Textes.
- 30: 1 Der Messias ist hier praeexistent; in 4 Esdr. 7, 29 stirbt der Messias am Ende seines Königtums.
- 32: 1 „Gesetzesfurcht“ sind gute Werke. Die Erschütterung dient zur Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde s. Apg 2, 6 Hebr 12, 26. 2 „Kurze Zeit“ durch Nebukadnezar 587 v. Chr. „wieder aufgebaut durch Nehemias und Esdras. 3 Zerstörung durch die Römer 70 n. Chr. 4 Das himmlische Sion. 6 Die beiden Leiden sind Sions Fall und die Erneuerung der Schöpfung (Is 65, 16 Mt 19, 28; 2 Petr 3, 13 Apok 21, 1). 7 „ein paar Tage“ = sieben Tage.
- 34: 1 zum Platz, wo der Altar stand, s. 35, 4.
- 35: 2 s. Jer 9, 1.
- 39: 3 Das Chaldäerreich und das Perserreich. 3 Die Diadochenreiche. 5 Das Römerreich. 6 „Die Wahrheit verbirgt sich“ ebenso bei 4 Esdr 5, 1 im Römerreich.
- 41: 4 s. Ps 36, 8 Mt.
- 42: 4 „gemischte Völker“ s. Jer 25, 20 ff. 5 Die Proselyten. „Das abgesonderte Volk“ sind die Pharisäer.
- 43: 3 „Sorge!“, d. h. gib deine letztwilligen Verfügungen kund! 7 „Sions Tröstung“ ist sein Wiederaufbau.
- 45: 2 s. Ps 119, 50, 93.
- 46: 4 „Thron“ = Wille, Beschluß. Nie soll es Israel an Lehrern und Schülern fehlen. 5 Gehorsam gegen die Rabbinen. 7 Die Aufnahme in den Himmel ist ein echt jüdischer Zug.
- 48: 8 s. Ps 104, 4 Hebr 1, 7. 9 s. Ps Sal. 19, 2 f. 10 Nach den Juden gibt es zehn Chöre, bei den Christen neun. 24 gegen das Christentum gerichtet.
- 51: 1 s. 1 Kor 15, 51 „alle werden auferstehen, aber nicht alle verwandelt werden.“ 4 Heiden und Juden. 11 „Lebewesen“ s. Apok. 4, 6 „vier Wesen“ s. Ez 1, 5.
- 52: 6 s. Jak 1, 2 „Haltet es für lauter Freude, wenn ihr geprüft werdet“!
- 53: 1 „Meer“ s. Dan 7, 2. 7 Die schwarzen Wasser werden in 69, 1 ff gedeutet. 8 Der Blitz ist der Messias s. Dan 7, 13. 9 Mt 24, 27 „wie der Blitz, so ist die Ankunft des Menschensohnes. 11 „Zwölf Ströme“, Herden oder die zwölf Stämme Israels. 18 s. Rom 1, 20; Ps 19, 1. 21 „Glauben“ hier Gegensatz zur Gottlosigkeit.
- 55: 3 Ramuel auch in Henoch, 4 Esdr, 2 Sib.
- 56: 6 Zum Hunger s. Prov. 27, 20 Is 5, 14. 10 Adam. 11 Die Engel.
- 57: 1 Die erste helle Periode reicht von Abraham bis Jakob. 2 Die Gesetzeserfüllung vor dem Gesetz wird besonders in Jub betont.
- 58: 1 Der Text folgt Ex 1, 4 MT, nicht LXX 4 Sions Plan s. Ex 25, 40. 5 Was hier von Moses gesagt wird,[1272] galt sonst von Henoch. Da dieser wie die LXX bei den Christen viel genannt wurde, scheint hier eine christenfeindliche Änderung vorzuliegen, nicht älter als 50 n. Chr. 10 „Stelle der Vergeltung“ s. Henoch 18, 12 ff u. a. 10 „des Glaubens Land“ ist das messianische Reich.
- 62: 4 s. 2 Kg 6, 28 f. 6 s. 2 Kg 17, 3. 6; 4 Esdr 13, 40. 7 In 2 Kg 19, 35 Is 37, 36 beträgt die ganze Zahl der Erschlagenen so viel.
- 64: 3 s. 2 Chr 33, 7 „Er stellte das geschnitzte Götzenbild auf“. 8 „das eherne Pferd“ s. Targum zu 2 Chr 32, 11.
- 67: 7 Nebukadnezar.
- 68: 2 Die Bedrohung des Volkes zu Esthers Zeit (2 Mak 15, 38 und diese Stelle sind die ältesten Anspielungen auf das Estherbuch). 5 unter Darius I 520 v. Chr. 6 Der zweite Tempel war weniger geschätzt.
- 69: 4 „am Ende der Welt“ kommen noch die Werke des Messias (s. 70, 1–72, 1 ff.)
- 70: 7 Gog und Magog. 8 Erdbeben s. 4 Esdr 9, 3.
- 73: 6 s. Is 11, 6 ff 65, 25. 3 Sib 620 ff 743 ff.
- 76: 3 s. Dt 34, 1 ff Mt 4, 8. 4 s. Ex 24, 18; 4 Esdr 14, 23 ff.
- 77: 4 „Die Ersten“ Juda und Benjamin, die „Letzteren“ die zehn Stämme. 5 „hier“ in Babel.
- 77: 1 s. Jer 21, 10 Am 9, 4. 12 Die Juden in Babel.
- 78: 7 „die trefflicher als wir“ sind die Patriarchen.
- 81: 1 „Trost“ ist Sions Aufbau. 5 s. Is 40, 15 LXX.
- 83: 8 an Christen, die früher Juden waren, gerichtet s. 41, 3.
- 85: 3 Das Gesetz ist Israels unbedingter Besitz, nicht so das Heilige Land. 14 „durch Einen“, Moses.
Anmerkungen (Wikisource)
Siehe auch folgende Artikel aus Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft zu dem hier dargebotenen Text: