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Ich begriff sofort. Die Anzeige galt Viktor. Und der letzte Satz besagte, daß Gertrud Hold infolge des Raubes ihrer Handtasche und des Briefes ängstlich geworden war und ihrem Geliebten nahelegte, vorläufig nicht mehr unter KW 111 zu schreiben. – Harst bestätigte mir nachher, daß diese Auslegung richtig war.

Wer diesmal nicht begriff, war Schilling. Er fragte jedoch nicht weiter, schüttelte nur den Kopf und meinte: „Das scheint ja wieder eine höllisch verzwickte Geschichte zu sein, Herr Harst.“

„Allerdings. Sogar so verzwickt, daß auch ich noch nicht völlig klar sehe. Mir wäre es daher auch lieb, wenn Sie mich recht bald für eine Weile in 47 einschließen wollten. Dieser Gedanke ist mir soeben erst gekommen. Vielleicht finde ich dort in 47 das, was mir noch in meiner Beweiskette fehlt – es handelt sich nur um wenige Glieder.“

„Gern, Herr Harst. – Ich werde sofort nachsehen, ob die Luft rein ist. Bremer ging vorhin aus. – Darf ich nicht mitkommen? Oder stört Sie meine Anwesenheit?“

„Keineswegs. Dann nehmen wir auch Schraut mit.“




Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Zwei Taschentücher. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zwei_Taschent%C3%BCcher.pdf/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)