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„Die Anwesenden ausgenommen!“

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: B.-W.
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Titel: „Die Anwesenden ausgenommen!“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 147
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[147] „Die Anwesenden ausgenommen!“ Wenn man etwas sagt, das Einen in der Gesellschaft verletzen könnte, dann muß man hinzufügen: „Natürlich immer die Anwesenden ausgenommen.“ Diese Regel hatte der junge Baron Harald von Sinnen von seinem Hofmeister eingeprägt erhalten, und er hatte auch schon bei verschiedenen Gelegenheiten mit gutem Erfolg von derselben Gebrauch gemacht. Eines Tages hatte er nach beendigtem Diner unter den älteren Damen Platz genommen, welchen er allerlei Geschichten erzählte. Die Geschichten fanden großen Beifall. Natürlich: der junge Baron war sehr liebenswürdig und hatte die nächste Anwartschaft auf ein großes Majorat. Der Beifall der Damen ermuthigte ihn immer mehr, und er ließ eine Geschichte auf die andere folgen. Darunter auch eine, deren Heldin eine Dame war, die sich ebenso sehr durch ihren Geist wie durch ihre Häßlichkeit hervorthat. Der junge Baron betonte wiederholt die Häßlichkeit der Dame. Da bemerkte er zu seinem Schrecken, daß dies bei seinen Zuhörerinnen, die alle über die erste Jugendblüthe der Schönheit schon mehr oder weniger hinaus waren, einen unangenehmen Eindruck machte. Doch er wußte sich zu helfen, in Erinnerung an die ihm von seinem Hofmeister eingeprägte Regel schloß er seine Erzählung mit den geflügelten Worten: „Ja, ja, meine Damen, so ist es, die Häßlichen sind in Regel nicht dumm, – natürlich immer die Anwesenden ausgenommen.“ B.-W.