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ADB:Abel, Sigurd

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Artikel „Abel, Sigurd“ von Ferdinand Frensdorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 16–17, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Abel,_Sigurd&oldid=- (Version vom 2. Dezember 2024, 20:19 Uhr UTC)
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Band 1 (1875), S. 16–17 (Quelle).
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Abel: Sigurd A.[1], Historiker, geb. 4. Juni 1837 zu Leonberg bei Stuttgart, Sohn des dortigen Geistlichen Otto A., † 9. Jan. 1873. Auf dem Seminar zu Maulbronn und dem Gymnasium zu Stuttgart vorbereitet, bezog er 1855 die Universität, um Geschichte zu studiren, ein Entschluß, auf den das Vorbild seines Vetters Otto A. einwirkte. Er besuchte die Universitäten Jena, Bonn, Göttingen und Berlin. In Göttingen, wo seine Studien unter dem Einflusse von Waitz ihre bestimmte Richtung empfingen, promovirte er im Sommer 1859 auf Grund einer Abhandlung „Ueber den Untergang des Longobardenreiches in Italien“ (Göttingen 1859), um sich zwei Jahre später daselbst als Privatdocent der Geschichte zu habilitiren, bei welcher Gelegenheit er die im I. Bde. der Forschungen enthaltene Untersuchung „Papst Hadrian I. und die weltliche Herrschaft des römischen Stuhles“ veröffentlichte. Im J. 1866 erschien die Arbeit, die seinem Namen das wissenschaftliche Andenken sichern wird, die durch Gründlichkeit, klare Darstellung und Schärfe der Kritik ausgezeichnete „Geschichte Karls des Großen“, Bd. I. 768–788, ein Bestandtheil der von der historischen Commission zu München herausgegebenen „Jahrbücher der deutschen Geschichte“. Die Fortsetzung dieses Werkes wie die Ausführung von Plänen zur neuern englischen Geschichte, von denen nur ein Aufsatz: „Das Parteiwesen in England und die Coalition zwischen Fox und North im J. 1783“ in Sybel’s [17] historischer Zeitschrift zur Veröffentlichung kam, war ihm leider versagt. Eben als sich ihm mit Uebernahme einer außerordentlichen Geschichtsprofessur in Gießen im Jan. 1868 Aussichten auf einen gedeihlichen Wirkungskreis eröffnet hatten, unterbrachen schwere körperliche und geistige Leiden sein thätiges Leben. Mit dem Sommer 1869 in sein väterliches Haus nach Leonberg zurückgekehrt, starb er hier.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 15. Abel, Otto, und S. 16. Abel, Sigurd, beider Großvater war Jacob Friedr. Abel. [Bd. 1, S. 781]