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ADB:Bianconi, Johann Ludwig Graf von

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Artikel „Bianconi, Johann Ludwig“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 609–610, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bianconi,_Johann_Ludwig_Graf_von&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 21:24 Uhr UTC)
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Bianconi: Johann Ludwig B., Arzt, gelehrter Schriftsteller und Diplomat, geb. zu Bologna 30. Sept. 1717, † zu Perugia 1. Jan. 1781, empfing seine Bildung in Bologna, wo er 1742 Doctor der Philosophie und Medicin wurde. Als fürstbischöflicher Leib-Medicus kam er 1744 nach Augsburg. Hier lernte er die später als Wieland’s Freundin bekannt gewordene Sophie von Gutermann, nachmalige von La Roche kennen und verlobte sich mit ihr, mußte aber wegen confessioneller Bedenklichkeiten von der beabsichtigeten Heirath zurückstehen. Nach kurzem Aufenthalt in Polen im J. 1750 wurde er als Leib-Medicus an den Hof zu Dresden berufen. Von hier ging er im J. 1764 als [610] kursächsischer residirender Minister nach Rom und blieb in dieser diplomatischen Stellung bis an sein Lebensende. Als Standeserhöhung wurde ihm die Erhebung in den Grafenstand zu Theil. Er hinterließ zwei Töchter. Sein Andenken ist auch mit Winckelmann’s Leben verknüpft. Ueber den ersten Theil seines Lebens findet man Nachrichten auf Grund ursprünglicher Mittheilungen bei Mazzuchelli, Scrittori d’Italia II. 2, Brescia 1760 fol. p. 1197 s. Eine bei seiner Begräbnißfeier gehaltene Rede gab Annibale Mariotti, mit biographischen Notizen vermehrt (2. ediz. Venezia 1781), heraus. Seine Schriften erschienen gesammelt in vier Bänden zu Mailand im J. 1802. Sie sind nicht nur medicinischen und physikalischen, sondern auch politischen, kunstgeschichtlichen und poetischen Inhalts. 1772 veröffentlichte er der unter dem Namen Ermelinda Talea bekannten bairisch-sächsichen Prinzessin Maria Antonia Walburga „Varj componimenti“. Nach Melzi’s Dizionario di opere anonime (II. Mil. 1852, p. 315 s.) war er auch der Verfasser des unter dem Namen Gottlieb Pansmouser 1775 zu London erschienenen „Partage de la Pologne en sept dialogues.“