Zum Inhalt springen

ADB:Calaminus, Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Calaminus, Georgius“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 692, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Calaminus,_Georg&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 05:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Calagius, Andreas
Nächster>>>
Calaminus, Petrus
Band 3 (1876), S. 692 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Calaminus in der Wikipedia
Georg Calaminus in Wikidata
GND-Nummer 120680300
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|692|692|Calaminus, Georgius|Adolf Schimmelpfennig|ADB:Calaminus, Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120680300}}    

Calaminus: Georgius C. (Röhrig), gekrönter lateinischer Dichter, geb. 23. April 1547 zu Silberberg in Schlesien, † 11. December 1595 als Professor am ständischen Gymnasium in Linz, war der Sohn eines Seifensieders und von Haus aus zum Handwerk seines Vaters bestimmt, fand aber so wenig Gefallen daran, daß er nach geendeter Lehrzeit, bereits 17 Jahr alt, als Schüler in die lateinische Schule in Glatz eintrat. Die Unterstützung des kaiserlichen Leibarztes Krato setzte ihn in den Stand, seine angefangenen Studien zunächst in Breslau und später in Heidelberg unter Zacharias Ursinus fortzusetzen. Von dort begab er sich nach Straßburg, wurde Magister und leitete die Studien der Neffen des Admirals Coligny und der Grafen von Würtemberg. Auf Johann Sturm’s und Krato’s Empfehlung beriefen ihn die oberösterreichischen Stände um 1580 zum Professor an das Gymnasium in Linz, wo ihn seine Verbindung mit dem kaiserlichen Rathe und Historiographen Johannes Sambucus am Hofe bekannt machte. Linz wurde ihm dadurch so werth, daß er die ihm angetragene Professur der alten Sprachen in Altdorf ablehnte. Als gewandter lateinischer Dichter bereits mit dem poetischen Lorbeer gekrönt, wurde er für seine 1594 herausgegebene Tragödie „Rudolphus Ottocarus“ von Kaiser Rudolf mit seinem Bilde begnadet; letzteres nicht zur guten Stunde. Um dem Kaiser persönlich seinen Dank zu Füßen zu legen, reiste C. nach Wien, wo 1595 das Fleckfieber grassirte. Er brachte die Keime der Krankheit nach Hause zurück und erlag ihr. Seine zahlreichen poetischen Werke sind von 1575 an sämmtlich in Straßburg erschienen.

Exequialia in obitum Georgii Calamini. Argentorati 1597. 4. Sigismundi Johnii Parnassus Silesiacus. Cent. I. p. 46. Henelii Silesiogr. renovata VII. p. 513. Gillet, Krato v. Krafftheim II. S. 95.