ADB:Dahl, Johann Konrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dahl, Joh. Konrad“ von Philipp Walther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 691–692, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dahl,_Johann_Konrad&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 01:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 4 (1876), S. 691–692 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand September 2012, suchen)
Johann Konrad Dahl in Wikidata
GND-Nummer 100799957
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|691|692|Dahl, Joh. Konrad|Philipp Walther|ADB:Dahl, Johann Konrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100799957}}    

Dahl: Joh. Konrad D., am 19. Nov. 1762 von bürgerlichen Eltern in Mainz geb., genoß den Unterricht in der lateinischen Sprache und in den übrigen Schulwissenschaften auf dem Gymnasium in seiner Vaterstadt, welches damals, nach Aufhebung der Jesuiten, eine neue verbesserte Einrichtung erhielt. Auf der Universität zu Mainz trat er seine akademische Laufbahn an, studirte Philosophie und Theologie. Nach Verlauf eines Jahres wurde er im J. 1782 von dem erzbischöflich mainzischen Generalvicariate in das Saliner-Seminar zu Ingolstadt aufgenommen als einer der sechs in Folge einer Stiftung zur Aufnahme berechtigten Mainzer Seminaristen. Auf der Ingolstädter Universität setzte er seine theologischen Studien fort und war ein von Wiest besonders begünstigter Schüler. Im J. 1784 erhielt D. in Regensburg die erste höhere Weihe, und wurde dann noch in demselben Jahre in das Mainzer Seminar zurückberufen, in dem er wegen seiner Jugend noch bis 1786 verbleiben mußte. Am 1. April 1786 erhielt er von dem Weihbischof Heiners die Weihe als Priester. Nachdem er acht Jahre lang Caplan in Oberursel gewesen war, wurde ihm 1794 die Pfarrei des St. Johannisstifts in Mainz und dann 1797 einige weitere Verrichtungen am St. Victorstift übertragen. Als nach Aufhebung der Stifter im J. 1803 die neue Organisation der Mainzer Diöcese erfolgt war, kam D. als Pfarrer nach Budenheim, wo er aber nur bis 1805 verblieb, weil ihm Großherzog Ludwig I. von Hessen die Stadtpfarrei in Gernsheim übertragen hatte. Im J. 1817 wurde D. zum Kirchen- und Schulrath und zum Pfarrer der katholischen Gemeinde in Darmstadt ernannt und hatte als solcher die Freude, [692] die große katholische Kirche in Darmstadt entstehen zu sehen. Im Herbst 1829 wurde er als Domcapitular von dem kathol. Landesbischof Dr. Burg nach Mainz berufen und von dem Großherzog als solcher bestätigt. Hier starb er am 10. März 1833. D. hatte sich schon in jüngeren Jahren gern und viel mit Archäologie, Topographie und Geschichte beschäftigt und eine große Anzahl von selbständigen Schriften und von Aufsätzen in den verschiedensten Zeitschriften waren Früchte dieser Beschäftigung, welche ihm die Anerkennung von Fürsten und gelehrten Corporationen verschaffte. König Maximilian I. von Baiern, König Ludwig I. von Baiern, Großherzog Karl August von Weimar, sowie früher schon der Fürst Primas von Dalberg zeichneten ihn mit Verdienstmedaillen aus, und die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde nahm ihn als außerordentliches und correspondirendes Mitglied auf, sowie andere historische Gesellschaften als Ehrenmitglied. Als seine Hauptwerke sind hervorzuheben: „Historisch-topographisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums Lorsch“, sowie seine Geschichte und Topographie von Gernsheim, von der alten Herrschaft Klingenberg, von Aschaffenburg etc., welche nebst seinen übrigen litterarischen Arbeiten in Scriba’s Hess. Schriftstellerlexikon aufgezählt sind.