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ADB:Ecker, Alexander

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Artikel „Ecker, Alexander“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 256–257, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ecker,_Alexander&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 17:45 Uhr UTC)
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Ecker: Alexander E., Professor der Anatomie und Physiologie, wurde am 10. Juli 1816 in Freiburg als Sohn des dortigen Universitätsprofessors Alexander Ecker[WS 1] geboren. Als er die Universität seiner Vaterstadt bezog, war er durch die Bekanntschaft mit Männern, wie Alexander Braun und Louis Agassiz auf das Studium der Medicin hingewiesen. Er setzte dieses in Heidelberg fort und vertiefte, nachdem er (1837) die medicinische Staatsprüfung bestanden hatte, die erworbenen Kenntnisse auf Reisen und durch längeren Aufenthalt in Frankreich und England, sowie durch Besuch der Hörsäle der medicinischen Facultät in Wien, wo namentlich Rokitansky und Skoda auf seine weitere wissenschaftliche Entwicklung Einfluß gewannen. Nach Freiburg zurückgekehrt, habilitirte er sich im Jahre 1839 an der dortigen Universität und betrieb hauptsächlich pathologisch-anatomische Studien, deren Ergebnisse er in verschiedenen Schriften niederlegte. Daneben veröffentlichte er auch schon anatomische, zootomische und physiologische Arbeiten. Im J. 1841 siedelte er als Privatdocent und Prosector nach Heidelberg über, wo neben anderen bedeutenden Gelehrten seines Faches insbesondere Bischoff seinen Forschungen reiche Anregung bot. Im Herbst 1844 nach Basel berufen, kehrte E. 1850 nach Freiburg zurück, wo er von nun an bis an sein Lebensende (er starb am 20. Mai 1887) als Lehrer und Forscher ruhm- und erfolgreich wirkte. Die Professur der Physiologie vertauschte er bald mit jener der Anatomie. Persönliche und wissenschaftliche Beziehungen zu Gelehrten wie v. Siebold, mit dem er 1847 eine an wissenschaftlicher Ausbeute reiche Reise durch Italien machte, und v. Baer waren von Bedeutung für seine weiteren Studien, besonders auf dem Gebiete der vergleichenden Anatomie und Entwicklungsgeschichte. Neben sehr namhaften rein anatomischen Arbeiten veröffentlichte E. in den nächsten Jahren auch eine erhebliche Zahl solcher, in denen anatomische und physiologische Fragen zugleich behandelt wurden. Seine Untersuchungen zeichneten sich eben so sehr durch Bedachtsamkeit und Vorsicht als durch Klarheit und Vielseitigkeit aus. Von seinen Arbeiten auf diesem Gebiete sind von besonderer Bedeutung die 1854 bis 1859 erschienenen „Icones physiologicae“, Erläuterungstafeln zur Physiologie und Entwicklungsgeschichte“. In den späteren Jahren beschäftigten ihn hauptsächlich biologische und anthropologische Studien. Hier interessirten ihn in erster Reihe die Studien über Schädelbildungen, deren [257] wichtigstes Ergebniß das 1865 erschienene Werk „Crania Germaniae“ (s. unten) war. Die Zeitschrift für Anthropologie, seit 1870 Organ der deutschen Anthropologischen Gesellschaft, hat E. 1866 mitbegründet und in ihr während einer langen Reihe von Jahren viele Studien aus dem Bereiche der jungen Wissenschaft der Erforschung der vorgeschichtlichen Zeit niedergelegt. Als Lehrer sehr beliebt, verband er seinen Namen auch mit der Erweiterung der wissenschaftlichen Institute der Universität, indem er eine anthropologische Sammlung für das anatomische Museum und – mit Unterstützung des Mineralogen Professor Heinrich Fischer – die Sammlung für Ethnographie und Urgeschichte schuf. Als ihm durch die Gründung der Universität Straßburg der Bestand der Freiburger Hochschule bedroht zu sein schien, rief er 1870 die Akademische Gesellschaft ins Leben. Auf allen Gebieten, die er bebaute, hat er sich eine bleibende Stelle im Gedächtniß der Fachgenossen und auch weiterer der Wissenschaft nahe stehender Kreise gesichert. Selbständig erschienene Schriften: „Physiologische Untersuchungen über die Bewegungen des Gehirns und Rückenmarks, Stuttgart 1843; „Der feinere Bau der Nebennieren beim Menschen und den vier Wirbelthierclassen“, Braunschweig 1846. Mit 2 Tafeln; „Entwicklungsgeschichte der Hydra viridis“. Mit 1 Tafel; „Anatomische Beschreibung des Gehirns von Mormyrus cyprinoides“, Leipzig 1854. Mit 2 Tafeln; „Die Anatomie des Frosches, ein Handbuch für Physiologen, Aerzte und Studirende.“ Braunschweig 1864–1882; „Crania Germaniae meridionalis occidentalis. Abbildung und Beschreibung von Schädeln früherer und heutiger Bewohner des südwestlichen Deutschlands, insbesondere des Großherzogthums Baden.“ 38 Tafeln. Freiburg 1865; „Die Hirnwindungen des Menschen, nach eigenen Untersuchungen dargestellt.“ Braunschweig 1869. 2. Auflage 1886. Außerdem zahlreiche Vorträge, Aufsätze, Programme, Referate, Recensionen, Litteraturberichte in Zeitschriften, vgl. Verzeichniß der Publicationen von Alexander Ecker 1839–1883. Freiburg 1883.

Bad. Biographieen 4, 97.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Alexander Ecker (1766–1829), Professor der Arzneikunde in Freiburg.