ADB:Egenolf von Staufenberg
Fischart, der 1588 das alte Gedicht erneuerte, Erckenbolt gemacht hat. Da die den Namen enthaltenden 14 Schlußzeilen des alten Druckes, die in der Straßburger Hs. fehlten, in Sprache und Versbau ganz mit dem übrigen Gedichte übereinstimmen und schlechterdings nicht zur Zeit des Druckes verfaßt sind, so ist an ihrer Glaubwürdigkeit nicht zu zweifeln, wie denn auch Wackernagel (Litteraturgeschichte S. 220) E. schlechthin als Verfasser nennt. Er schrieb um 1300 eine poetische Behandlung der Sage vom Ritter Peter von Staufenberg, einer Elfensage, die sich in der elsässischen Ortenau localisirt hat. Sein Vorbild war Konrad von Würzburg, den er nicht ohne Glück nachgeahmt hat, so daß das Gedicht zu den anmuthigsten Erzählungen der Zeit des Verfalles gehörte. – Die Straßburger Hs., nach welcher Engelhart (Straßburg 1823) das Gedicht herausgab, ist im Brande der Straßburger Bibliothek 1870 untergegangen; eine andere, im Privatbesitz in der Schweiz befindliche, ist wahrscheinlich nur Abschrift des alten Druckes. Eine kritische Ausgabe veranstaltete O. Jänicke in „Altdeutsche Studien“, Berlin 1871.
Eckenolt, Dichter. Als Verfasser des Gedichtes vom „Ritter von Staufenberg“ wird im alten Drucke (wahrscheinlich Straßburg 1480–82) „Herr E.“ genannt; woraus