Zum Inhalt springen

ADB:Egli, Johann Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Egli, Heinrich“ von Jacob Achilles Mähly in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 678, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Egli,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 22:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Egli, Daniel
Nächster>>>
Eglin, Raphael
Band 5 (1877), S. 678 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Heinrich Egli (Komponist) in der Wikipedia
Johann Heinrich Egli in Wikidata
GND-Nummer 13436547X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|678|678|Egli, Heinrich|Jacob Achilles Mähly|ADB:Egli, Johann Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13436547X}}    

Egli: Heinrich E., bekannter und noch jetzt beliebter schweizerischer Liedercomponist, wurde geboren am 4. März 1742 zu Seegräben, einer Gemeinde des Cantons Zürich als Sohn eines Fabrikanten von Baumwolltüchern. Seine erste musikalische Anregung erhielt der durch seine schöne Stimme ausgezeichnete Knabe durch Pfarrer Schmidli in Wetzikon, der, selber ein großer Musikfreund und Musikkenner, sich des jungen Talentes annahm und ihn bei einer ihm befreundeten, vermöglichen Familie (Eßlinger) in Zürich einführte. Hier wurde E. wie ein Sohn angesehen und erhielt eine gründliche theoretische wie praktische Bildung in der Musik. Bald verlegte er sich auch auf das Componiren und hier traf er besonders den religiösen und den volksthümlichen Ton so glücklich, daß z. B. das Zürcherische Gesangbuch, Egli’s Werk, von großem Einfluß auf Zürichs kirchliches Leben geworden ist und auf lange Zeit hinaus auch bleiben wird und daß der bekannte Lavater seine Lieder von keinem andern lieber componirt sah, als von seinem Freund E. Die Choräle Egli’s zeichnen sich nicht blos durch reinen Satz, sondern durch große Gewandtheit in der Harmonie und melodischen Fluß vortheilhaft aus. E. selber war ein Meister des Ausdrucks und Vortrags und daher ein sehr gesuchter Lehrer, dessen Unterricht glänzend honorirt wurde. Er blieb unverheirathet und hinterließ ein schönes Vermögen, als er, 19. Decbr. 1810, starb. Seine Werke sind „VI Schweizer-Cantaten“ von Lavater mit Orchester (1783), „Blumenlese geistlicher Gedichte von den besten Dichtern und Componisten Deutschlands“; „Oden von Cramer“ (1786); „Schweizerlieder von Lavater“ (1787); „Schweizerlieder von verschiedenen Verfassern“ (1787); „Schweiz. Volkslieder“(1788); „Schweizer. Freiheitsgesang von Ambühl“ (1789); „Kinderlieder“, zweistimmig (1789); „Gellert’s geistliche Oden und Lieder“ (1789) und zweiter Theil (1798); „Lieder der Weisheit und Tugend“ (1790); „Festgesänge von Lavater“; das Zürcherische Gesangbuch; ferner eine große Anzahl einzelner Gelegenheitscompositionen und eine Menge mehrstimmiger und Sologesänge.

S. Zürcher Neujahrsblatt der allgem. Musikgesellschaft 1857.