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ADB:Fallmerayer, Jakob Philipp

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Artikel „Fallmerayer, Jacob Philipp“ von Ludwig Steub in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 558–566, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fallmerayer,_Jakob_Philipp&oldid=- (Version vom 10. Dezember 2024, 04:31 Uhr UTC)
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Band 6 (1877), S. 558–566 (Quelle).
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Fallmerayer: Jacob Philipp F. *) wurde am 10. December 1790 in dem Weiler Baierdorf geboren, welcher auf der weinreichen Höhe von Tschötsch, eine Stunde südlich von Brixen, der rhätischen Bischofstadt, gelegen ist. Ein schwärmerischer Sinn für landschaftliche Schönheiten entstand in dem Knaben wol schon frühe, schon in jenen Tagen, da er noch als Jokele unter den Tschötscher Kastanienbäumen die Schafe hütete. Sein Vater war nämlich ein nothleidender Taglöhner, der zwölf Kinder zu ernähren hatte, von denen wenigstens sieben zu ihren Tagen kamen. Indessen fanden sich in der Nachbarschaft wohlwollende Priester, welche in dem armen Jungen einiges Talent zu bemerken glaubten und ihn als Chorknaben in der Domschule zu Brixen „zu künftigem Nutzen der Kirche“ unterbrachten. Der öffentliche Unterricht ließ zwar damals in Methode wie an Umfang ziemlich viel zu wünschen übrig; doch pflegte es der baierische Professor noch in späteren Jahren zu rühmen, daß er an jener Schule einen Valentin Forer († 1845 als Consistorialrath zu Brixen) gefunden hatte, der ihn wenigstens in der griechischen Grammatik tüchtig einzuschulen wußte. „Ein unbändiger Trieb nach eigener Meinung, nach Unabhängigkeit und freier Bewegung drängte sich vielleicht zu frühzeitig und zu stürmisch hervor und brachte manche Verdrießlichkeit.“ Jedenfalls wurden dem Domschüler die inneren Zustände der Schule nach und nach unerträglich. Er entschloß sich heimlich zu entweichen und ging im Spätherbst 1809 mitten durch die Schrecken des Tiroler Aufstandes nach der damals baierischen Universitätsstadt Salzburg. Hier mußte er sich „freilich ärmlich behelfen und großentheils durch Privatstunden den [559] nöthigen Unterhalt gewinnen. Er hatte aber unverdrossenen Sinn, vortreffliche Lehrer und die reiche Büchersammlung der menschenfreundlichen Benedictiner von St. Peter zu unbedingter Benutzung. Das Gefühl, unbehindert seiner Wege zu gehen, machte jegliche Entbehrung leicht. Mit Eifer und nicht ohne Erfolg ward unter Leitung des in Göttingen gebildeten Pater Albert Nagnzaun (später Prälat des uralten und gelehrten St. Peterstiftes) das Studium der semitischen Sprachen betrieben und zu gleicher Zeit durch die seltene Lehrgabe eines für den wißbegierigen Schüler nur zu früh nach Lemberg versetzten Geschichtslehrers (v. Maus) die angeborene Liebe für historische Wissenschaft wunderbar entzündet und angeregt.“ Fallmerayer’s Profession war damals die Theologie. Um sich für das ganze Leben aller Nahrungssorgen entschlagen und lediglich der Wissenschaft leben zu können, meldete er sich am Schlusse des ersten Jahres, das er auf der Hochschule zugebracht, zum Eintritt in die berühmte und reiche Abtei zu Kremsmünster in Oberösterreich und sein Vorhaben wurde nur durch die Schwierigkeiten vereitelt, welche die baierischen Behörden seinem Auswanderungsgesuche entgegensetzten. Nach zweijährigem Studium der Gottesgelahrtheit auf der Hochschule zu Salzburg, welche aber im Januar 1811 zu einem theologischen Lyceum herabgesetzt worden war, bezog F. gegen Ende des J. 1812 die Universität Landshut. Er ließ nun die Theologie auf sich beruhen, nippte ein wenig an der Rechtsgelehrsamkeit, warf sich aber dann ausschließlich und mit vollstem Eifer auf classische, linguistische und historische Studien. Seine äußere Lage hatte sich mittlerweile viel freundlicher gestaltet. Er hatte ein k. Stipendium erhalten und ein wohlhabender Gönner versah ihn mit reichlichen Zulagen. Doch mußte er seinem Stillleben zu Landshut bald ein Ende setzen. Der Befreiungskrieg war ausgebrochen und die studirende Jugend wurde zum Waffendienste aufgerufen. F. trat im Juli 1813 als Unterlieutenant in die baierische Infanterie. Er focht am 30. October in der Schlacht bei Hanau und zwar so tapfer, daß er wegen guten Verhaltens öffentlich vor der Fronte des Regiments belobt wurde. Der dreimonatliche Winterfeldzug und „die mörderischen Gefechte im Innern Frankreichs waren zwar für unerfahrene Jugend eine harte Probezeit, aber bei dem großartigen Umschwung der Ideen und der Dinge zugleich die fruchtbarste Lehrübung für ein empfängliches Gemüth“. Nach dem ersten Pariser Frieden blieb der junge Held ein volles Jahr beim Occupationscorps auf dem linken Rheinufer, in der fröhlichen Pfalz. Im folgenden Feldzuge – nach der Schlacht bei Waterloo – brachte er als Adjutant des Generals v. Spreti beinahe ein halbes Jahr auf einem Landsitze in der Umgegend von Orleans zu. „Die Gelegenheit mit fremder Redeweise auch gute Formen und feinere Sitte zu lernen, hat unter solchen Umständen wenigstens nicht gefehlt.“ Dorthin, auf das Schloß bei Orleans, verlegte der Fragmentist jene gründliche Metamorphose, welche ihn, den blöden Tschötscher Bauernjungen, zum weltläufigen Gentleman umgestaltete. Namentlich den dortigen Marquisen und andern französischen Damen schrieb er große Verdienste um seine Verfeinerung zu. Nach dem zweiten Pariser Frieden – im December 1815 – kam F. mit dem elften Infanterieregimente in sein baierisches Vaterland zurück und erhielt seine Garnison zu Lindau am Bodensee. „Die Liebe zu den unterbrochenen Studien erwachte mit neuer Kraft. Volle Muße nach einer sturmbewegten Zeit, die schöne Landschaft am Bodensee und die reiche, freundlich offene Büchersammlung der alten Reichsstadt nährten den frischen Trieb. Mehr als zwei Jahre unausgesetzter Anstrengung füllten die Lücken, die der Krieg gerissen, wieder aus und schufen neuen Gewinn. Zur Grammatik der alten Sprachen, mit denen der neue Arbeitscyclus begann, ward mit zähem Fleiße die neugriechische, die persische und die türkische hinzugethan.“

[560] Indessen hatte der Friede seine militärische Würde ihres Reizes entkleidet und er nahm 1818 seinen Abschied, um in das Lehrfach überzutreten. Augsburg sah ihn als Lehrer einer Unterclasse, Landshut bald in höherer Stellung. Als 1826 die Hochschule aus dieser Stadt nach München verlegt und dort zu einigem Ersatze ein Lyceum errichtet wurde, erhielt er da die Kanzel der Universalhistorie und der Philologie. Von dieser schreibt sich sein Ruf als Lehrer der Geschichte, obwol diese Thätigkeit nur vier Jahre dauerte. Sein geistreicher sarkastischer Vortrag zog das ganze gebildete Landshut in seinen Lehrsaal. Die Hörer aus damaliger Zeit sprachen noch in späten Tagen mit Begeisterung von dem großartigen, unauslöschlichen Eindruck jener Vorlesungen.

In Landshut begann auch Fallmerayer’s schriftstellerische Thätigkeit. Als die Akademie zu Kopenhagen einen Preis für die Geschichte des Kaiserthums Trapezunt ausgeschrieben hatte, ging er, von diesem Thema besonders gereizt, rasch an die Arbeit und förderte eine Abhandlung zu Tage, welche von jener gelehrten Gesellschaft 1824 mit der goldenen Medaille gekrönt und überdies mit besonderen Lobsprüchen bedacht wurde. Nach weiteren Forschungen zu Wien und Venedig, in griechischen und orientalischen Handschriften erschien im J. 1827 die „Geschichte des Kaiserthums von Trapezunt“, welche über die Länder am Phasis und ihre Schicksale im Mittelalter ein reiches Licht verbreitet, obwol selbst Gibbon noch gemeint hatte, daß keine Hoffnung mehr sei, die Finsterniß, welche jene Gegenden einhülle, jemals zu zerstreuen. Diese Schrift brachte dem Professor zu Landshut bei der gelehrten Welt allerdings viel Ehre ein, aber im Lande Baiern gedieh sie ihm nicht zum Segen. In der Vorrede erging sich nämlich der Historiker in sehr ernsten Worten hauptsächlich über die Herrschsucht der christlichen Clerisei. „Eine ganz natürliche Erscheinung ist es, daß die weltliche Macht der Priester in dem Grade wächst, in welchem die Sitten und die Cultur der Völker verwildern und daß folglich die tiefste Erniedrigung des menschlichen Geschlechtes jedes Mal der Höhepunkt geistlicher Allmacht ist.“ So sprach er schon im J. 1827, als sich in Baiern noch alles in dem oberflächlichen, von dem neuen Könige angehefteten Liberalismus gütlich that. Nach dem J. 1830 aber, als jenes kurze Vergnügen zu Ende war und die politischen Untersuchungen, sowie die Umtriebe einer unduldsamen Priesterkaste begannen, wollte man solche Sprüche nicht ungerochen hinnehmen, und so wurde denn die Vorrede zu jener gekrönten Preisschrift der Hauptvorwand, um den Verfasser späterhin aus seiner amtlichen Stellung zu verdrängen und ihn in seinen besten Jahren unmöglich zu machen. Das andere Werk Fallmerayer’s aus dieser Zeit (1830) ist seine „Geschichte der Halbinsel Morea während des Mittelalters“, deren zweiter Theil übrigens erst im J. 1836 erschien. Auch dieses Werk war nicht in der Lage, den Verfasser wieder zur angenehmen Person zu machen, denn auch darin spricht er laut von der unverbesserlichen Natur der Machthaber und der geringen Hoffnung, welche die Freunde der Freiheit auf den guten Willen der Könige setzen dürfen.

Im J. 1828 hatte sich F., jedoch ohne Erfolg, um die Lehrstelle der allgemeinen Geschichte an der Universität zu München beworben. Er fing selbst an, sich in die weite Welt zu sehnen („mein Talisman ist der Wanderstab,“ pflegte er zu sagen), und so war es ein glücklicher Zufall, daß er im J. 1831 zu München mit dem russischen Feldmarschall Grafen Ostermann-Tolstoy bekannt wurde. Dieser, „der Sieger von Culm“, hatte sich mit dem neuen Czaren bald nach dessen Thronbesteigung überworfen, und da ihm eine Reise nach dem Ausland dringend empfohlen war, so entschloß er sich, nach dem Orient zu wandern, wollte aber einen heitern und gelehrten Begleiter mit sich nehmen. F. fand seine Einladung unwiderstehlich und da er schon ziemlich verdächtig war, so [561] erhielt er auch leicht Urlaub und zog mit dem Grafen gegen Mittag in die heißen Länder. Sie kamen wohlbehalten nach Aegypten, stiegen bis gen Nubien hinauf und blieben ein ganzes Jahr im Lande der Pharaonen. Ebensolange wanderten sie in Palästina, in Syrien und in den Thälern des Libanon herum, betrachteten Jerusalem, Antiochia, Aleppo und Damaskus, und besuchten auch die Ruinen von Baalbek und den Drusenfürsten in seiner Residenz. Dann fuhren sie nach Cypern und Rhodus, stiegen in Lycien aus, landeten am ionischen Gestade und endlich auch in Konstantinopel. Hier war willkommene Gelegenheit, die Sprache der Osmanli und zwar in dem feinen Dialekt von Stambul einzuüben. Die türkische wurde auch dem Fragmentisten unter den mancherlei Sprachen, die er zu sprechen vermochte, bald die liebste, das eigentliche Schooßkind. Als er Konstantinopel verlassen hatte, ging die Reise nach den Cycladen und nach Athen – er sah zum ersten Male die Akropolis und den Parthenon. Hierauf wurde das griechische Festland von Sparta bis nach den Thermopylen durchzogen; dann der angebliche Freistaat der sieben Inseln besucht und endlich auch das Königreich Neapel und seine Hauptstadt gründlich in Augenschein genommen.

Als F. nach drei Jahren im Sommer 1834 wieder zu Hause erschien, fand er aber allerlei Veränderungen und allenthalben die Zeichen einer neueren, schlimmeren Zeit. Seine Stelle am Landshuter Lyceum war einem Anderen übertragen; ihm selbst bemerkte man, nachdem er so große Reisen gemacht, auch schon Verschiedenes geschrieben habe, so sei für ihn im Lehrfach nichts mehr zu thun, „sein Platz sei in der Akademie, wo er Abhandlungen verfassen und Vorträge halten könne, wie viel und wie oft es ihm beliebe“. Im Frühjahr 1835 wurde denn auch seine Wahl als ordentliches Mitglied der historischen Classe der Akademie der Wissenschaften vom König bestätigt und nach einem kurzen Ausflug, welcher Leipzig, Dresden und Prag berührte, im August desselben Jahres durch eine feierliche Antrittsrede von der Stelle Besitz genommen. Zu gleicher Zeit trat F. bei den Münchener gelehrten Anzeigen als fleißiger Mitarbeiter ein und erhielt 1836 Erlaubniß, öffentliche Vorlesungen über Universalgeschichte anzukündigen, zu denen jedoch der Zutritt nur dem höheren Publicum offen stehen, den Universitätsstudenten aber strenge verboten sein sollte. Statt dem höheren Publicum vorzulesen, verwendete aber F. die nächsten Jahre lieber auf seine Studien und verschiedene kleinere Reisen, ging endlich im Sommer 1836 nach Italien, ins südliche Frankreich, dann nach Paris, welches er seit den Befreiungskriegen nicht mehr gesehen hatte, und brachte den Winter von 1839 auf 1840 in Genf zu, bei seinem früheren Reisegefährten, dem Grafen Ostermann, der seinen Alterssitz an den lemanischen See verlegt hatte. „Vieljähriger Verkehr mit Russen von Rang und Welt erweiterte den Blick und brachte mancherlei Gewinn.“

Im Frühling 1840 besuchte er Heidelberg und dann auch Tübingen, wo er sich mit G. L. F. Tafel, der ja in der Wissenschaft die gleichen Wege ging, aufs innigste befreundete. Als er wieder in München angekommen, begann er sogleich die nöthigen Anstalten zu einer zweiten Reise in den Orient. „Angeborene Wanderlust und Neugierde, die Wendung der türkischen Angelegenheiten in der Nähe zu sehen, gönnten ihm keine Ruhe.“ Er fuhr im Juli von Regensburg auf der Donau ins schwarze Meer, nach Trapezunt, wo er zwei Monate verblieb. Da sah er zum ersten Male die Trümmer jener Paläste, in denen die Komnenen gehaust, die Kaiser von Trapezunt, aus deren Geschichte er sich seinen ersten Lorbeerkranz geflochten. Er ging mit größtem Eifer allen ihren Spuren nach, copirte die wenigen verblichenen Aufschriften, die aus jener Zeit sich noch an den Wänden der verfallenen Kirchen und Capellen erhalten haben, und sammelte auch Chroniken und anderes Materiale, was er später (1843–44) [562] alles in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften veröffentlichte. Hierauf durchstreifte er das colchische Paradies, „das aber den sehnsuchtsvollen Sinn für schöne Landschaftsbilder selbst in dreimonatlicher Wanderung nicht zu sättigen vermochte“. Auf dem Rückwege wurde der weitgereiste und im Orient schon weidlich bekannte Forscher in Konstantinopel mit großer Auszeichnung bewillkommt und aufgenommen. Er galt als eine Zierde der Salons und verkehrte viel mit Diplomaten, Gesandten, Internuntien, deren Gattinnen und Töchtern. Das Leben am Bosporus dünkte ihm damals so behaglich, daß er ein volles Jahr, vom October 1840 bis October 1841, in Stambul verbrachte. „Der Aufenthalt in Konstantinopel ward ausschließlich auf bessere Erlernung des Türkischen verwendet und nebenher eine Reihe Artikel über die Dinge des Orients in der ‚A. A. Z.‘ ununterbrochen fortgeführt.“ Von da besuchte er den heiligen Berg Athos, lebte dort einige Zeit unter unwissenden, aber gutmüthigen Mönchen und war trotz der schlechten Verpflegung hingerissen von dem herrlichen Blick auf Land und Meer. Vom Hagion Oros herunter ritt er nach Thessalonike, wo er fünf Wochen blieb. Dann pilgerte er durch das Tempethal nach Turnowo in Thessalien und verlebte dort den größten Theil des Winters. Im Frühling 1842 zog er über Pharsalus, Zitun und Euböa nach Athen. „In der griechischen Hauptstadt hatte F. wegen eigenthümlicher Meinungen über hellenische Vergangenheit zwar mancherlei Gezänke und Anfechtung zu bestehen, brachte es aber doch im Laufe mehrerer Wochen zu einigem Verständniß mit den ‚Hellenen‘ und kehrte im Sommer nach zweijähriger Wanderschaft wieder glücklich ins Vaterland zurück.“ Er besuchte dabei auch seine Heimath, das schöne Thal von Brixen, wo man ihn als den ersten Brixener des Jahrhunderts mit großen Ehren begrüßte und aufnahm. Endlich kam er auch wieder in München an und bald darauf erschienen in der „A. Allgemeinen Zeitung“ jene vielbewunderten Berichte über Trapezunt und den immergrünen Buschwald von Colchis, über den Berg Athos und seine Klöster. Originell und geistreich, humoristisch und sarkastisch geschrieben, brachten sie neben meisterhaften Landschaftsschilderungen eine Fülle neuer Mittheilungen über den Orient, über Byzantinismus und das Türkenthum. Sie erregten daher allgemeine Aufmerksamkeit und es ging viel Rede davon durch ganz Deutschland. Im J. 1845 traten sie als: „Fragmente aus dem Orient“ gesammelt ans Licht, mit ihrem wuchtigen, blitzenden Vorwort, von welchem Professor Marx Müller in der Rede, die er am Grabe des Fragmentisten hielt, mit Wahrheit sagte: „Es ist in die große Bewegung der vierziger Jahre kein gewaltigerer Zündstoff geworfen, die Schäden unserer Zeit und unseres Vaterlandes sind nirgends lebendiger, schwungvoller und schärfer charakterisirt und so ihre Heilung angebahnt worden; sie allein würde unserem Todten die Fortdauer unter jenen Gelehrten sichern, welche ihre geistige Kraft und ihre Forschungen zum Heile des Geschlechtes verwerthen.“

Damals wünschte der Fragmentist, über seine morgenländischen Erinnerungen und Gedanken in öffentlicher Sitzung der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag zu halten, stieß aber auf Hindernisse, gegen die er nichts vermochte. König Ludwig I. ließ ihn nicht zu Worte kommen, weil nach seiner Meinung F. allein die Schuld war, daß der hellenische Credit im Abendland so ganz zerstört worden. Seine Tage füllten nunmehr wieder Studium und litterarische Arbeiten aus; auch unternahm er mehrere kleine Reisen, nach Italien, nach Wien, Amsterdam, Hamburg und Berlin. „Im J. 1846 blieb er fünf volle Monate von Haus und Arbeit weg und lebte abwechselnd in Wien, in Graz, in Cilli, in Venedig, in der Lombardei, auf den lustigen Bergen in Tirol und am Bodensee.“

[563] Um diese Zeit hatte auch Maximilian, der Kronprinz von Baiern, der damals noch in stiller Zurückgezogenheit den Künsten und den Wissenschaften lebte, ein Auge auf den Fragmentisten geworfen und ihn in seine Nähe gezogen. Im Spätherbst 1844 wurde F. nach Hohenschwangau eingeladen, von dem hohen Paare und seiner feingebildeten Umgebung freundlichst aufgenommen und in besonderen Ehren gehalten. Die angeknüpfte Verbindung erhielt sich frisch und warm bis zum J. 1848.

Im Frühling des J. 1847 ging F. zum dritten und letzten Male in den Orient, „um das deutsche Publicum für die Gunst, mit der es seine früheren Berichte aufgenommen, vermuthlich mit einem neuen Band Fragmente heimzusuchen“. Er kam damals wieder nach Athen, nach Jerusalem und nach dem theuern Trapezunt. Fast den ganzen Sommer verlebte er in Bujukdere unter dem Diplomatenvolke. Auch Sultan Abdul-Medschid nahm gnädige Notiz von dem berühmten Orientalisten und verlieh ihm den türkischen Orden des Nischan Istichar. Er hatte ihn nicht umsonst („Gesammelte Werke“ II. 95) „die letzte Zufluchtsstätte der europäischen Freiheit, den letzten Anker eines gesitteten und menschlichen Regiments“ genannt. Der türkische Nischan Istichar mußte übrigens den deutschen Professor dafür trösten, daß ihm die Orden der Christenheit sämmtlich versagt blieben.

Aus dieser Reise gingen die „Anatolischen Reisebilder“ und die „Aufsätze über Palästina“ hervor, wie sie im ersten Bande der gesammelten Werke zu lesen sind.

Mittlerweile war aber die Zeit gekommen, da den deutschen Fürsten bange ward und Furcht wie Reue durch ihre lang verschlossenen Herzen zog. In der Verlegenheit des Augenblicks suchte man viel Verletzendes, was einst geschehen war, schnell wieder gut zu machen und durch edle Handlungen sich dem unmuthigen Volke neuerdings zu empfehlen. So dachte man damals in Baiern auch wieder an F., den man seit achtzehn Jahren vergessen hatte, und schickte ihm geschwind ein Decret des Inhalts, daß er an des verstorbenen Görres Stelle zum Professor der Geschichte an der Universität zu München ernannt sei. Es traf ihn am 20. März 1848 zu Smyrna, als er eben am Hafendamme lustwandelnd auf und nieder ging. Vier Wochen darauf fuhr er wieder in München ein, wo ihn die Nachricht überraschte, daß man ihn als Candidaten für das Parlament zu Frankfurt ausersehen und daß die Wähler der Vorstadt Au, von Haidhausen und den umliegenden Dörfern ihm ihr ganzes Vertrauen zugewendet hätten. In der That zog er auch bald als der Auserkorene dieses Wahlbezirks zum vielversprechenden Reichstag an den Main. Diese ungesuchte Ehre warf leider einen trüben Schatten auf all sein kommendes Leben, vereitelte die Hoffnung, je wieder auf dem Katheder zu glänzen, trieb ihn ins Exil und zerstörte das freundliche Verhältniß zu seinem hochgestellten Gönner, der nunmehr Landesherr geworden, zu dessen verehrter Gemahlin und zu den schäkernden Hofdamen, denen er so anhänglich gewesen. Eine parlamentarische Thätigkeit stimmte ohnedem nicht zu seinem Wesen. Concrete staatsrechtliche Fragen hatten für ihn keinen Reiz. Auch widersprach es seinem ungeduldigen Temperamente, durch Denkschriften, Commissionsberichte, Constitutionsentwürfe und Organisationsprojecte, Präjudicialanträge, Amendements und Superamendements, durch endlose, oft recht langweilige Debatten hindurch, zumal auf dem tödtlichen Umwege der Grundrechte nach dem erwünschten Ziele zu streben. Die tobenden, zuchtlosen Verhandlungen in der Paulskirche empörten ihn, der an das Flüstern der Salons, an leichtes Witzspiel und urbanen Scherz gewohnt war. Schon die tumultuarischen Eröffnungsscenen am 18. Mai 1848, die er sehr naturgetreu geschildert hat („Gesammelte Werke“ II. 255 ff.), erregten nur peinliche Eindrücke. [564] Er ging damals „mit Ekel im Herzen, von schlimmen Vorahnungen geängstigt, verzagten Sinnes ohne Trunk und Abendkost zur Ruhe“. Auch die späteren Berichte aus der Paulskirche deuten nicht auf hoffnungsvollere Stimmung. Er kam übrigens nie dazu, als Redner aufzutreten – eine beständige Heiserkeit entschuldigte es, wenn er den gefährlichen Versuch, sich mit seinem schwachen Organ und seinen reizbaren Nerven der wild brandenden Versammlung gegenüberzustellen, auch nicht ein einziges Mal unternommen hat. Er selber fühlte schon in den allerersten Wochen, daß er hier nichts leisten könne und daheim nur Ansehen und Credit verliere. Er wurde unwirsch, tiefsinnig, schwermüthig und sehnte sich aus ganzem Herzen nach Urlaub oder Abschied. Zwei Mal kam er in jener Zeit nach München, um sich einigermaßen zu erholen, vielleicht auch um ganz und gar wegzubleiben; aber von den Gesinnungsgenossen ermahnt, seinen Posten nicht zu verlassen, ging er gleichwol auch das zweite Mal wieder nach Frankfurt zurück, wo der jüngste Tag des Parlamentes schon in ziemlich sicherer Aussicht stand. Er zog mit dessen Rumpf sogar nach Stuttgart, weil er es als Sache des Anstandes betrachtete, bis zum letzten auszuharren. Aber als mit dem 18. Juni 1849 auch die letzte Stunde der deutschen Nationalversammlung hereingebrochen war, verließ er die schwäbische Residenz und begab sich, krank und schwach, nach St. Gallen, in die freie Schweiz. Man erlebte es bald darauf, daß die baierischen Amtleute den ersten Schriftsteller ihres engeren Vaterlandes, den Geschichtschreiber von Morea und Trapezunt, mit exacter Personalbeschreibung in die Zeitungen setzen ließen und alle Schergen der Christenheit aufforderten, ihn lebendig oder todt zur Stelle zu bringen. Indessen kam er gleichwol durch die gesunde Schweizerluft bald wieder in die Höhe und gedieh zu leidlicher Rüstigkeit. Auch wurde er von den wohlwollenden und gebildeten Bewohnern seiner Freistätte auf mannigfache Weise ausgezeichnet und gehoben, sodaß er diese Tage der Verbannung immer in freundlichem Andenken behielt. Endlich, im April 1850, nach neunmonatlichem Aufenthalt im helvetischen Exile, kehrte er zurück nach München, wo er durch das Amnestiegesetz, das mittlerweile ergangen, zwar aller weiteren Verfolgung, aber durch ein königliches Decret auch seiner Professur enthoben war.

Von da an lebte er stille dahin, ging aber während der schönen Jahreszeit noch immer in die Fremde. Drei Mal noch besuchte er die Freunde, die er sich in der Schweiz erworben, und den alten Grafen Ostermann, der am 11. Februar 1856, an seinem 87. Geburtstage, auf seiner Villa Petit-Sacconay aus diesem Leben ging, worauf ihm der Fragmentist einen höchst anerkennenden Nachruf widmete. Für die körperlichen Gebrechen, welche immer fühlbarer wurden, suchte er in Wildbad, in Adelholzen, in Steben, in Aibling Heilung oder Milderung. Einmal besuchte er auch seinen ehemaligen Freund und Kronprinzen, jetzt König Max II., und erlebte zwar freundliche Aufnahme, aber keine Einladung wiederzukommen.

In den letzten Zeiten seines Lebens nahm er die Revision seiner kleineren Schriften vor, die er, soweit seine Tage reichten, mannigfach kürzte, erweiterte, ergänzte, abrundete und druckfertig machte.

Von Anfang April 1861 an stellten sich hie und da kleine Ohnmachten ein, und am 26. desselben Monats wurde er nach einem heiteren, in kleiner Gesellschaft verbrachten Abend des Morgens leblos im Bette gefunden. Professor Marx Müller, der Orientalist, früher, als der Verblichene noch Studienlehrer zu Augsburg gewesen, sein Schüler, hielt, wie schon erwähnt, die Grabrede. – Fallmerayer’s Gestalt war von mittlerer Größe, kräftig und gedrungen, seine Haltung militärisch; seine dunkelrothe Gesichtsfarbe schien die festeste Gesundheit zu verrathen, aber dennoch hatte er immer mit kleineren Leiden, mit Katarrh, Husten, Heiserkeit, [565] mit Beschwerden der Verdauung und Schlaflosigkeit zu kämpfen. Er lebte daher sehr mäßig und einfach, trank weder Bier noch Wein, nahm dagegen eine freundliche Einladung zu einer guten Mahlzeit nicht ungern an. Im Umgang war er sehr liebenswürdig, bescheiden und zuvorkommend. So herb und schneidend, so bitter und sarkastisch sich F. mit der Feder geberdete, so friedfertig und umgänglich zeigte er sich im persönlichen Verkehr. – Er war nie verheirathet.

Die zahlreichen kleineren Arbeiten von mancherlei Art, welche F. seit dem Erscheinen der „Fragmente“ für verschiedene Journale, doch die meisten für die Allg. Zeitung zu Augsburg, geschrieben, die „Neuen Fragmente“, die „Politischen und culturhistorischen Aufsätze“, die „Kritischen Versuche“ hat noch im Todesjahre sein langjähriger Freund, Dr. G. M. Thomas, k. Bibliothekar zu München, in drei Bänden (Leipzig, W. Engelmann) herausgegeben und sie mit einer Biographie des Verlebten eingeleitet.

F. hatte sich für sein litterarisches Leben zwei große Aufgaben gesetzt, die ihm beständig vor Augen schwebten, auf die er allenthalben wieder zurückkam, die er immerdar mit Geist und Witz zu behandeln wußte. Die eine dieser Aufgaben war die Abstammung der jetzigen „Hellenen“, die andere das Schicksal von Byzanz und dessen bevorstehende Katastrophe. Die Abstammung der Hellenen erörterte er zunächst und hauptsächlich in der oben erwähnten „Geschichte der Halbinsel Morea während des Mittelalters. Den Inhalt und die Tragweite des Buches faßt er schon in der Vorrede in folgenden Sätzen zusammen: „Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa ausgerottet – denn auch nicht Ein Tropfen echten und ungemischten Hellenenblutes fließt in den Adern der christlichen Bevölkerung des heutigen Griechenlands.“ – Nach einer vortrefflich geschriebenen Einleitung, welche die Geschichte des Landes seit dem peloponnesischen Kriege erzählt, beginnt der Verfasser auseinanderzusetzen, daß das alte Hellas schon durch die Römer entvölkert und verödet, von der Zeit der großen Wanderung an – etliche feste Seestädte ausgenommen – durch Barbaren aller Art verheert, durch Hunger und Pest noch vollends verwüstet, endlich aber von slavischen Stämmen eingenommen und besiedelt worden sei. Diese Slaven seien seit dem 8. Jahrh. von Byzanz aus unterjocht, bekehrt und gräcisirt worden, worauf dann im 14. Jahrh. eine neue, aus den albanischen Gebirgen kommende Einwanderung sich auf dem Festlande, im Peloponnes, wie auf den Inseln Hydra und Spezia festgesetzt habe. Daraus ergebe sich denn, daß die Neugriechen, soweit sie nicht Albanesen, eigentlich Slaven seien. Es ist begreiflich, daß diese Thesis, welche damals selbst die Gelehrten überraschte, im gebildeten Publicum, das sich eben für den griechischen Befreiungskampf so hoch begeistert hatte, großes Aufsehen und vielen Widerwillen erregte. Was nun die Kritik jener Entdeckung betrifft, so sind die Albanesen als Bestandtheil der Bevölkerung des Königreichs Griechenland ohne Widerrede hingenommen worden, zumal da schon frühere Reisende ihr Dasein constatirten; auch hat dies robuste Völklein noch allenthalben seine Sprache bewahrt und ist daher nicht leicht zu verkennen. F. schrieb später auch eine eigene Untersuchung über „das Albanesische Element in Griechenland“, welche die Abhandlungen der Münchener Akademie in drei Abtheilungen (1857, 60, 61) veröffentlichten. Desto mehr wurde aber über die von F. behauptete Ausrottung der Hellenen und deren Ersatz durch slavische Stämme gestritten. Zu den kärglichen Stellen der byzantinischen Historiker, welche von einer Slavisirung des Peloponneses sprechen, fand F. auch noch, daß die Ortsnamen im heutigen Griechenland zum größten Theile ungriechisch seien. Er fand dort ein Krakowa und Warsowa, ein Kamenitzi und Weligosti und stellte den unwiderleglichen Satz auf, daß das Volk, welches hier im Land des Pelops jene Namen ausgestreut, dasselbe sein müsse, welches auf der nordischen [566] Heide sein Krakau und Warschau, sein Kamenz und Wolgast erbaut. Doch war noch immer der Zweifel erlaubt, ob denn wirklich, wie der Forscher behauptete, im Peloponnes das Griechische mehrere Jahrhunderte lang ganz verschollen gewesen, ob dieses wirklich erst nach der byzantinischen Zurückeroberung durch griechische Kriegsleute, Handwerker und Mönche wieder eingeführt worden sei? Ist nicht eben so leicht anzunehmen, daß sich bei der slavischen Ueberfluthung, gleichwie in den Seehäfen, so auch in den vielen befestigten Bergstädtchen und Burgflecken doch noch griechische Gemeinwesen in ziemlicher Zahl, wenn auch unter slavischer Botmäßigkeit erhalten und daß diese dann später im Verein mit den byzantinischen Eroberern die Gräcisirung der peloponnesischen Slaven übernommen und durchgeführt haben? Um diese Frage etwa kann sich der Streit noch drehen – in der Hauptsache ist Fallmerayer’s Aufstellung durchgedrungen; es handelt sich nur noch um das Procentmaß des slavischen Blutes in neugriechischen Adern, – gerade dieses aber wird sich nie genau bestimmen lassen.

Was das Schicksal von Byzanz betrifft, so prophezeit der Fragmentist, daß es den Russen in nicht zu langer Zeit gelingen werde, die seit einem Jahrtausend geplante Eroberung und Einnahme Konstantinopels und des türkischen Reichs endlich durchzusetzen, daß die christlichen Stämme des anatolischen Bekenntnisses, wie sie jetzt im osmanischen Gebiete wohnen, jenen Tag mit Sehnsucht herbeiwünschen, daß das russische Reich, wenn es auch diese Stämme an sich genommen, eine unumschränkte Herrschaft bilden werde, welche von Nowa-Zembla bis zum Cap Matapan reiche und die größten Gefahren für die Freiheit und Unabhängigkeit der uneinigen abendländischen, zunächst der germanischen Reiche in sich berge. Jedenfalls stünden ungeheure Kämpfe zwischen Orient und Occident bevor, welche vielleicht dereinst ein zweiter Tag von Chalons schließen werde. Unsere Generation scheint nun in der That dazu bestimmt, selbst zu erproben, ob der Fragmentist die Wahrheit geweissagt habe oder nicht.

Eben so gern als über das Fatum von Byzanz und die slavische Abstammung, sowie die daraus hervorgehende Nichtswürdigkeit der gegenwärtigen Hellenen sprach der Fragmentist auch über die bösen Instincte der Machthaber, die Feigheit, Feilheit und Niederträchtigkeit der Untergebenen und die Dickköpfigkeit der deutschen Professoren und Schriftgelehrten. Ja, eigentlich war seine Lyra – denn man darf ihn als Feuilletonisten immerhin zu den Poeten rechnen – nur mit diesen fünf Saiten bespannt und man wird auch in den Fragmenten etc. kaum Einen Abschnitt finden, in dem nicht eine oder zwei oder auch alle jene Saiten erklingen. So lange nun seine Schöpfungen in größeren, dem Vergessen förderlichen Zwischenräumen durch die deutsche Presse gingen, konnte man nicht umhin, sie beim jedesmaligen Erscheinen freudigst zu begrüßen und sie wegen des harmonischen Redeflusses, der glücklichen Wahl des Ausdrucks, des Reichthums ansprechender Gedanken, der heitern Ironie und der treffenden Satire unumwunden zu bewundern, – nunmehr aber, da sie in den „Fragmenten“ und den „Gesammelten Werken“, d. h. in fünf Bänden, zusammengestellt sind, wird der Leser, der sie jetzt in rascher Folge kennen lernt, trotz alles Eifers, den der Fragmentist auf die Variationen seiner fünf Themata verwandt hat, doch einer leisen Anwandlung von Monotonie sich schwerlich erwehren können.


[558] *) Der Name geht von einem ehemals romanischen Bauernhofe, Valmarei, val Maria, aus. Dieser liegt auf der Höhe von Tschötsch, war früher im Besitz der Familie, ist aber längst in anderen Händen. – Die hier gegebene Lebensskizze des Fragmentisten beruht bis zum Jahre 1846 auf einem eigenhändigen Concept desselben, welches er dazumal dem Verfasser als Material zum künftigen Nekrolog übergab. Die mit Anführungszeichen versehenen Stellen sind wörtlich aus diesem Concept genommen.