ADB:Geßler, Friedrich Leopold Graf von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Geßler, Friedrich Leopold Graf von“ von Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 95, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ge%C3%9Fler,_Friedrich_Leopold_Graf_von&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 04:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gesselen, Konrad
Nächster>>>
Geßler, Heinrich
Band 9 (1879), S. 95 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Leopold von Geßler in der Wikipedia
Friedrich Leopold von Geßler in Wikidata
GND-Nummer 136124305
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|95|95|Geßler, Friedrich Leopold Graf von|Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld|ADB:Geßler, Friedrich Leopold Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136124305}}    

Geßler: Friedrich Leopold Graf von G., geb. am 24. Juni 1688, † am 22. August 1762 zu Brieg in Schlesien. Seine Gebeine ruhen dort in einer Gruft unterhalb der evangelischen Nicolaikirche. Ein marmornes Ehrendenkmal ist ihm 1790 errichtet worden, unweit des Hauptaltars, von einem Sohne. Das Epitaph lautet: „Hier ruhet Fr. L. Gr. v. G., königl. preußischer Generalfeldmarschall, des schwarzen Adler- und des Johanniter-Ordens Ritter, Chef eines Kürassierregiments, Amtshauptmann von Sehesten …. Bildete sich unter Eugen und Malborough, focht unter Fürst Leopold in Italien, trat aus preußischen in kaiserliche Dienste, wurde aber von Friedrich Wilhelm I. rapellirt, distinguirte sich in allen Actionen, besonders bei Mollwitz, da er, von Ohlau aus, dem Feinde mit drei Regimentern in den Rücken kam und ihn zur Flucht brachte; noch mehr bei Kesselsdorf; am meisten bei Hohenfriedberg, wo er mit dem Regiment Baireuth (Dragoner) 20 Bataillons aufrollte und 67 Fahnen eroberte. Hier erhob ihn sein König in den Grafenstand“ u. s. w. Von dieser letzterwähnten Kriegsthat sagt Friedrich der Große (Oeuvres T. IV. 115), sie sei so seltsam und so ruhmreich, daß dieselbe „verdiene, eingeschrieben zu werden mit goldenen Buchstaben in den preußischen Jahrbüchern“.[1] Ein Specialbericht über diesen „Reitersturms-Gebieter“ ist niedergelegt im Jahrgang 1875 des Militär-Wochenblatts (Nr. 15 und 16) und in den Jahrbüchern für die deutsche Armee und Marine (März- und Aprilheft ej. a.). Der Verfasser – ein entschiedener Verehrer Lessing’s, wie ersichtlich aus der von ihm Anfang März 1875 geschriebenen Abhandlung über Derfflinger im Maiheft der Neuen Militärischen Blätter – wies in drastischer Weise auf das Grabdenkmal Lessing’s hin, um dem „cavalleristischen Classiker“ G. ebenfalls eine monumentale Aufmerksamkeit zuzuwenden, als etwas ihm Gebührendes.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 95. Z. 20 v. u.: Geßler schied 1757 wegen Schwerhörigkeit aus dem Felddienst. [Bd. 9, S. 796]