ADB:Georg (Bischof von Metz)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Georg, Bischof von Metz“ von Arthur Kleinschmidt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 681–682, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Georg_(Bischof_von_Metz)&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 06:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 8 (1878), S. 681–682 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg (Baden) in der Wikipedia
Georg in Wikidata
GND-Nummer 137807503
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|681|682|Georg, Bischof von Metz|Arthur Kleinschmidt|ADB:Georg (Bischof von Metz)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137807503}}    

Georg, Bischof von Metz, geboren 1433, war ein jüngerer Sohn des Markgrafen Jakob I. von Baden und der Prinzessin Katharina von Lothringen. Zum geistlichen Stande bestimmt, erhielt G. am 23. Nov. 1445 in Baden die Tonsur; 1451 wies ihm zwar sein Vater Durlach als Markgrafen von Baden zu und 1453 bestimmte er dies von neuem im Testamente, G. aber wollte seinem Berufe nicht entsagen und verzichtete auf Durlach 1454 zu Gunsten seiner älteren Brüder Karl und Bernhard. G. wurde Domherr zu Köln und am 5. October 1457 Coadjutor, Mainburn und Administrator des Bischofs von Metz, Konrad von Boppard. Ein trefflicher Kirchenfürst, wurde er Konrads Nachfolger am 20. April 1458 und ergriff am 27. Juli 1461 Besitz. Noch 1461 veräußerte er Saarburg. 1461 zog G. auf Befehl des Kaisers und des Papstes mit seinem Bruder Karl und anderen Herren gegen Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz, den Beschützer des Mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg, aber bei Seckenheim am 30. Juni 1462 fiel er schwer verwundet in pfälzische Gefangenschaft, kam erst nach Heidelberg, dann nach der Burg Eicholsheim bei Mannheim, wurde ziemlich milde behandelt, mußte aber geloben, nie mehr gegen Kurpfalz zu streiten und den Kurfürsten mit Pius II. auszusöhnen, – auf Verwendung des lothringischen Marschalls Johann von Vinstingen erhielt er am 22. Januar 1463 gegen 60000 Gulden Lösegeld, von denen man [682] später 10000 abließ, seine Freiheit. Um sich für diese Summe schadlos zu halten, besteuerte G. mit päpstlicher Erlaubniß sein schuldloses Bisthum; da Metz und die Domherren Gegner Diether’s von Isenburg waren, verfolgte G. sie grausam – es kam endlich auch zur vollen Spaltung zwischen der Stadt und den Domherren, doch legte G. den Streit am 31. Januar 1466 bei. 1473 wollten die Lothringer Metz überrumpeln, doch schloß G. 1474 zwischen dem neuen Herzoge René und der Stadt Frieden. 1473 sollte G. in Trier Karl den Kühnen zum Könige von Burgund krönen, als der Kaiser plötzlich abreiste. 1477 erbat er in kaiserlichem Auftrage in Gent für Maximilian die Hand Maria’s von Burgund und seiner Vermittlung gelang die glänzende Verbindung. In Erinnerung an diese Dienste wollte ihm Maximilian das Bisthum Utrecht zuwenden, als G. am 11. October 1484 in Moyenvic starb. Er ruht in Metz.

Meurisse, Histoire des evesques de l’église de Metz, Metz 1634. Jacomin Husson, Chronique de Metz (1200–1525), publié par Michelant, Metz 1870. Schöpflin, Historia Zaringo-Badensis.