ADB:Gernold, Wolf
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Pfalzgrafen Ludwig, ist nach einer einleitenden Strophe ebenfalls alphabetisch angelegt (von A bis O) und nennt in der Schlußstrophe mit ganz gleichen Worten wie das erste den Namen des Dichters. Ein viertes gleichfalls alphabetisch (A bis S) behandelt die Geschichte eines dreizehnjährigen Mädchens im Bisthum Speier, „welches in dreien Jahren nichts gessen noch getrunken hat“. Dialogisch gehalten ist der Spruch von dem Tode und dem Blinden; in einem späteren Druck ist an Stelle des Blinden das „menschliche Leben“ getreten und dadurch die individuelle Beziehung beseitigt. Auch hat er Auslegungen des Vaterunsers, des Ave Maria und des Glaubens verfaßt, die recht hübsch sind.
Gernold: Wolf G., Dichter des 16. Jahrhunderts; aus Würtemberg gebürtig. Er war, wie er selbst erzählt, blind, und dichtete von etwa 1530 bis nach 1543. Am Schlusse eines zum Theil recht hübschen und frischen Liedes, welches die „Himmelsstraße“ genannt ist und dessen einzelne Strophen mit je einem Buchstaben des Alphabetes beginnen (bis W reichend), nennt er sich „Wolf Gernold, der leider nicht gesieht“. Ein anderes geistliches Lied ist eine „Vermanung zur Besserung unsers sündlichen Lebens“, auch dies ist ein Alphabetlied, das aber nur bis zum N reicht. Ein drittes, auf den Tod und zum Andenken des- Vgl. Ph. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied 3, S. 763–69. Goedeke, Grundriß S. 238. 1158.